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Guttenbers Angst vor der "Öffentlichkeit"

 Minister Guttenbergs Neubewertung der Luftangriffe vom 04.09.09 als “militärisch unangemessen” beruht nicht auf neuen Erkenntnissen, sondern auf Angst vor der Öffentlichkeit. Soweit sie öffentlich bekannt sind, gehen aus den vorliegenden neuen Informationen keine neuen Erkennisse hervor, so dass die eine Notwendigkeit zu einer Neubewertung nicht erkennbar ist.

Neu ist nur der außergewöhnliche öffentliche Druck, der nach der Veröffentlichung u.a. von Auszügen des Feldjägerberichts und des Videos entstanden ist. Ein Politiker, der sich nicht von Stimmungen in der Öffentlichkeit führen lässt sondern selbst führt (d.h. richtige Entscheidungen identifiziert und sie vermittelt und durchsetzt) hätte den Mut aufbringen müssen, der Öffentlichkeit zu erklären, warum die Lage in Afghanistan Entscheidungen wie die von Oberst Klein zuweilen erfordert. Minister Guttenberg hat diesen Mut offenbar verloren.

[1]  Weblog Sicherheitspolitik zu Guttenbergs Rückwärtsrolle im Luftangriff um Kundus.

Warum ich der Meinung bin, dass sich kein junger Deutscher als Zeitsoldat verdingen und in Auslandseinsätzen verheizen lassen sollte, habe ich hier dargelegt. Sowohl die Herumeierei von Politikern, die Krieg partout nicht so genannt sehen wollen, als auch Guttenbergs Gebaren zum Luftangriff bestätigen mich in meiner Einstellung. Von den „Verbündeten“ ganz zu schweigen. So etwas hat kein deutscher Soldat verdient.

15 Kommentare zu „Guttenbers Angst vor der "Öffentlichkeit"“

  • Blond:

    Unabhaengig davon, ob deutsche Soldaten "da unten" sein sollten oder nicht, ist das Fazit der Oberst-Klein-Tanklaster-Beschuss-Geschichte der, dass zukuenftig kein Soldat mehr eine Eingreif-Anweisung von einem deutschen Kommandierenden erhalten wird.
    Armselig.

  • karl-friedrich:

    Der Witz ist doch, wären es ausschliesslich  Taliban-Kämpfer gewesen, wäre Oberst Klein jetzt schon Brigade-General, jede Wette.

  • quer:

    Die Pension eines Obersten ist nicht gerade ein Butterbrot. Wäre ich der Oberst, würde ich meinen Abschied nehmen und auf das ganze Ministerium pfeifen. Würde ich heute vor die Frage gestellt: Dienen oder nicht dienen, dann würde ich verweigern. Ich ließe mich jedenfalls nicht von meinen Landsleuten richterlich genehmigt als „potentieller Mörder“ beschimpfen.

    Es ist schon phantastisch, wie man in Berlin und im Bundestag zwischen „Zivilisten“ und Taliban in Afghanistan unterscheiden kann. Die Truppen vor Ort können das objektiv nämlich nicht. Noch immer tragen die Taliban kein entsprechendes Schild um den Hals und Zivilisten fast immer irgendeine Waffe mit sich herum.

    Merkwürdig auch, unter welchen Umständen angeblich ein Luftangriff geflogen wurde. Als ehemaliger ILO weiß ich, wovon ich spreche. Selten einen solchen Humbug gelesen.

  • Anna Luehse:

    # Judith
    Sowohl die Herumeierei von Politikern, die Krieg partout nicht so genannt sehen wollen, als auch Guttenbergs Gebaren zum Luftangriff bestätigen mich in meiner Einstellung

    Ich teile Deine Meinung uneingeschränkt.  Ein Hinweis auf das Theater war schon von Beginn an zu merken. Amis, Briten, Franzosen regten sich alle über diese Tat „des Deutschen“ auf. Dann wurde es plötzlich um diese Leute still. Dafür fielen deutsche Politiker und Medien über Oberst Klein her. Wenn die Amis eine Hochzeitsgesellschaft kurz und klein bomben, spricht kein Aas davon.

  • Freidenker:

    Guttenberg ist oder war einer der beliebtesten Politiker in der BRD, ich glaube deshalb wurde er zum Kriegsminister ernannt, seine Aufgabe ist es den Krieg da unten bei den Deutschen wieder besser zu vermarkten.
    Und für die leidige Tankwagengeschichte kann er ja nichts, sozusagen die Gnade der späten Ernennung, wobei Jung auch nichts dafür konnte, aber egal.
    In Wahrheit ist die Tankwagengeschichte „Peanuts“, mehr nicht, bei aller Grausamkeit, eine hochgepuschte Scheindebatte.
    Die Sicherheit Deutschlands wird hier verteidigt, und nicht am Hindukusch, in Timbuktu, oder wo sonnst noch überall der Pfeffer wächst.

  • Freidenker:

    Die Soldaten gehen da runter aus jugendlicher Abenteuerlust, den 90 Euro Zulage steuerfrei pro Tag, und aus falsch verstandener Kameradschaft.
    Die BW entwickelt sich zusehends zur „Unterschichtenarmee“ bei der wirtschaftliche Zwänge bei den Zeitsoldaten eine immer größere Rolle spielen.
    Politisch aufgeklärte Soldaten muss es geradezu innerlich zereissen bei dem Gedanken an die Laienschauspieltruppe in Flecktarn welche in Afgahnistan bisher den Brunnenbohrer und Schulenbauer mimte.
    DIES IST NICHT UNSER KRIEG, UND OHNE UNS (WESTEN) GÄBE ES DEN KRIEG NICHT.

  • Saito:

    Erst wurden deutsche  Soldaten in einen Krieg geschickt,  um Deutschlands „Freiheit“ zu verteidigen und danach wurde so getan, als ob diese „Verteidigung“ im Bau von Mädchenschulen und Brücken bestehen würde.

    Das konfuse Geseire deutscher Politiker war nur erbärmlich und unglaubwürdig. Aber es konnte noch eins drauf gesetzt werden. Nachdem sich alle über die Bombardierung der Tanklaster und den Tod afghanischer Zivilisten   erregt hatten, konnte man einfach die Fortführung des Kriegseinsatzes und demnächst wahscheinlich auch die Erhöhung der Truppenzahl beschließen.

    Ein heuchlerisches Schmierentheater führt die deutsche Politikerkaste da auf. Verlogener geht es wirklich nicht mehr

    Die Soldaten sollten geschlossen den Dienst verweigern und gegen die Entsendung in einen illegalen Angriffskrieg klagen und damit dieser korrupten und verantwortungslosen Politikerkaste die pseudo-humanitäre Maske vom Gesicht reißen.

    mit freundlichen Grüßen

  • Freidenker:

    Die Soldaten sollten geschlossen den Dienst verweigern und gegen die Entsendung in einen illegalen Angriffskrieg klagen und damit dieser korrupten und verantwortungslosen Politikerkaste die pseudo-humanitäre Maske vom Gesicht reißen.

    Sie sollten sich mal ein Beispiel an den deutschen Matrosen im 1. Weltkrieg nehmen.

  • Freidenker:

    Die BW bezahlt mal wieder für ihre Sicherheit, davon können Renter in deutschen U-Bahnen nur träumen.

  • @ Freidenker

    Ja. Nur für unsere eigenen Leute ist, wie immer, kein Geld da. Über die zwei  Fahrer, die von den Taliban geköpft wurden, liest man keine Zeile. Die Journaille in der BRD ist ein Haufen selbsternannter Volkserzieher und Speichellecker.  Wer für ihre Medienergüsse  noch Geld zahlt, ist nicht mehr zu retten.

  • virOblationis:

    Man hätte es wohl in Berlin lieber gesehen, daß deutsche Soldaten die Tanklaster zurückzuerobern suchen. So hätte man auf Tote in den eigenen Reihen verweisen können, wenn denn schon unbedingt auf Taliban geschossen werden muß.
    Naja, was soll man auch von einem Staat erwarten, der es zuläßt, daß die Soldaten, die ihr Leben für ihn auf’s Spiel setzen, als potentielle Mörder beschimpft werden dürfen.
     

  • Blond:


    Also – fuer Benzin-Raeuber und Taliban-Familien sind Millionen da :


    "Mit ihrem ersten Brandbrief vor einem Jahr hatten die Lehrer aus Berlin-Mitte für bundesweites Aufsehen gesorgt – doch passiert ist seitdem nicht viel. Den Schulen fehlen Geld und Personal, die Gebäude sind marode und die Klassen zu groß. Jetzt gehen die Schulleiter erneut in die Offensive." mehr
    Dienstag, 8. Dezember 2009 23:09 – Von Regina Köhler
     

    Bildungsmisere

    Berliner Schulleiter schreiben neuen Brandbrief

    http://www.morgenpost.de/berlin/article1220391/Berliner-Schulleiter-schreiben-neuen-Brandbrief.html

  • Blond:

    Nachtrach:
    "… die Anna-Lindh-Grundschule in Tiergarten:
    Ein Vater habe jetzt seine Tochter wegen des schlechten Zustandes der sanitären Einrichtungen abgemeldet.
    Das sei nicht hinnehmbar. „Das Profil unserer Schule ist die Förderung hoch begabter Kinder. …“ . „Die bittere Wahrheit aber ist, … Das geht eigentlich nicht.“ "

  • virOblationis:

    Ein Parallelfall (Untersuchung wegen versuchten Mordes, nicht gegen die Täter sondern gegen einen sich zur Wehr setzenden Polizisten):
    http://gesamtrechts.wordpress.com/2009/12/07/es-geschehen-noch-zeichen-und-wunder-berliner-zivilpolizist-benutzt-seine-pistole/
    Wenn bewaffnete Repräsentanten des Staates Fremdstämmige Schaden zuzufügen genötigt sind, wendet sich der Staat von ihnen ab.
    Der politischen Klasse sind die Repräsentanten des Staates (auch gebeutelte Lehrer) nicht wichtig.
    Daraus ergibt sich die Frage: Zu Gunsten welcher Interessen läßt die politische Klasse die Repräsentanten des Staates fallen?
    Es ergibt sich auch eine Feststellung: Es wird im Falle eines Falles schwierig werden für die politische Klasse, sich zu behaupten, denn wenn sie ihr eigenen (bewaffneten) Staatsdiener vor den Kopf stößt, wer soll sie dann schützen, wenn sich das Volk entschließt, sie abzusetzen? Sie steht dann dar wie die SED ohne den Schutz der Sowjet-Armee.

  • Canuck:

    Es ergibt sich auch eine Feststellung: Es wird im Falle eines Falles schwierig werden für die politische Klasse, sich zu behaupten, denn wenn sie ihr eigenen (bewaffneten) Staatsdiener vor den Kopf stößt, wer soll sie dann schützen, wenn sich das Volk entschließt, sie abzusetzen? Sie steht dann dar wie die SED ohne den Schutz der Sowjet-Armee.

     
    ob da der Groschen bald fällt ? Es wäre zu wünschen

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