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Falschmeldung, Teil II: Der Untergang von Tuvalu

Mir ließ die Nachricht um die Falschmeldung in der dpa keine Ruhe und ich stöberte ein wenig im Internet. Auf Geiers Notizen fand ich dann den Link zu folgender Geschichte, den Geier in einem anderen Kontext einfügte – Climategate – der aber gleichzeitig das Thema Falschmeldung beleuchtet.

2001 melden u.a. die TAZ, die FAZ, die FR und der TaSp, der Pazifikstaat Tuvalu  ginge im Moment unter: Er sei damit das erste Opfer des anthropogenen Klimawandels, Evakuierungen liefen bereits. Eine deutsche Fernsehstation zeigt  im Abendprogramm Bilder eines Sturms – „vergisst“ aber, Entstehungsort und -datum zu erwähnen. Unsere Qualitätsmedien geben als Quelle die dpa an, die wiederum das Earth Policy Institute in Washington D. C.  Um es kurz zu machen: Die Nachricht stimmte nicht.

Die  Suche nach der Urquelle generierte dann  folgende Kette:  von dpa zu Earth Policy Institute, von EPI  zu Guardian, von Guardian zu Andrew Simms, der seinerseits für die „New Economics Foundation“ arbeitet.  Andrew Simms gibt sich auf Nachfrage als Autor des Artikels zu erkennen, beruft sich auf eine Quelle „deren Namen er nicht nennen will“ und verspricht einen Rückruf. Als der ausbleibt, ruft der SpOn-Reporter bei  New Economics Foundation an. Eine Mitarbeiterin: „Andrew Simms? Oh, der ist im Urlaub. Für länger.“

[1] SpOn: Wie der Südseestaat Tuvalu unterging – beinahe

Neben der Leichtigkeit, mit der eine Falsch-Meldung zum Katastrophenszenario medial verwurstet wurde, erschreckt außerdem, dass  Tuvalu trotzdem unverdrossen weiter untergeht, bzw. untergehen wird.  Tuvalu ist damit, wie der Eisbär auf einer kleinen Eisscholle inmitten eines weitgehend eisfreien Meeres, zu einem  Trigger geworden, der an die Urangst des Menschen andockt: Der Untergang der Welt.

5 Kommentare zu „Falschmeldung, Teil II: Der Untergang von Tuvalu“

  • Blond:

    "Untergang von Tuvalu"
    Auweia !

  • Mcp:

    Dieselbe Geschichte hat Noah schon auf seiner Arche erzählt.

  • … möglicherweise kann man ja jetzt auf Tuvalu ganz günstig ein Grundstück erwerben, wenn alle mit dem baldigen Untergang rechnen. Als Altersruhesitz ist das vielleicht ganz nett.

  • Heute schon gelacht?
     

    Amerikanische Journalisten beschrieben die Kälte im Osten des Landes als „Vorgeschmack auf die nächste Eiszeit“. Frost bis minus 50 Grad und Schnee bis sechs Meter Höhe verwandelten große Teile der Vereinigten Staaten in eine Polarlandschaft. Unter diesen Vorzeichen gewinnt eine Klima-Studie des amerikanischen Geheimdienstes CIA höchste Aktualität. Die Verfasser der Studie sehen als Folge schon soziale Unruhen, ein Abwandern aus Notstandsgebieten und politischen Krisen. Sie meinen: „Die mächtigen Staaten der Erde werden versuchen, sich mit allen Mitteln des Getreides zu bemächtigen. Die Nahrungsmittel-Politik wird zum zentralen Problem jeder Regierung werden. Politische und wirtschaftliche Unsicherheit bestimmen den Alltag. Die Klimaveränderung, so befürchtet es auch der amerikanische Chemiker und Nobelpreisträger Linus Pauling, könne „in eine globale Katastrophe münden“, in den bisher härtesten Test für die Zivilisation. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.2.1977)

  • @ Geier

    Klasse. Ja ja, die Wissenschaftler und Geheimdienstler und ihre Prognosen. Witzig fand ich auch eine Erklärung eines Klimahelden gestern in den Nachrichten: Die Araber stünden hinter dem ganzen Klimazweifel, weil sie befürchteten ihr Öl würde überflüssig. So etwas wird im Fernsehen erzählt und dieser Warmist glaubte wahrscheinlich selbst daran – oder doch, dass die Fernsehzuschauer das ernsthaft glauben.

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