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Die Verharmlosung roter Diktaturen geht weiter

Der Humanistische Pressedienst rezensiert das neuste Werk des linken Historikers Wolfgang Wippermann. Darin, und das kann niemanden überraschen, der sich mit der Causa Wippermann intensiver auseinandergesetzt hat, prangert Kommunistenversteher Wippermann die angebliche Gleichsetzung des dritten Reiches mit der SED-Diktatur an. Eine Gleichsetzung, die Wippermann mit einer Reihe von falschen Annahmen und Zuordnungen unseriös verzerrt, wie selbst der HPD konstatiert.

Die Causa Wippermann ist verknüpft mit dem Tribunal um Eva Herman in der Kernershow: Als Historiker geladen und vorgestellt, durfte Wippermann seine „Einschätzung“ zu den Aussagen Eva Hermans abliefern: Eine Einschätzung, die natürlich in einer Verdammung der Hermanschen Aussage mündete. Aus welcher tiefroten Ecke der „Fachmann“ Wippermann kommt, wurde den Zuschauern dabei nicht offeriert. Anlässlich seiner neusten „Streitschrift“ deshalb noch einmal an dieser Stelle die Causa Wippermanns.

Die Wippermann-Krankheit: Linksblind
(vom 15 Oktober 2007 anlässlich des Kernertribunals geschrieben)

Die mediale Exekution der Eva Herman vom 9. Oktober 2007 in der Talksendung „Johannes B. Kerner“ wird als neuer Tiefpunkt in die Geschichte der deutschen Schwatzrunden eingehen. Während Kerner, Schreinemakers und Berger zumindest dem älteren Publikum bekannt sein dürften, gilt der Faschismus-Experte Wolfgang Wippermann der breiten Öffentlichkeit als unbeschriebenes Blatt. Ein Umstand, den Prof. Wippermann (li. im Bild)  eindeutig nicht zu verantworten hat, denn es gibt kein mediales Ereignis, zu dem Wippermann sich nicht äußerte: Hohmann, Kardinal Meisner, Eva Herman – sie alle stehen in der Tradition Wippermann’scher Kritik, der
stets im Gleichtakt mit den Medien Antisemitismus-Hitler-Holocaust-Drittes Reich-Verharmlosungen zu erkennen meint und heftig bekämpft.

Deutschen Historikern ist er bekannter. Hans Mommsen beschrieb ihn als den „einzigen, deutschen Fachhistoriker, der sich auf Daniel Goldhagens (Hitlers willige Vollstrecker, 1996) Seite schlug“. Wolfgang Wippermann, heute Professor am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, studierte Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften in Göttingen und Marburg. 1975 promovierte er mit der Arbeit „Der Ordensstaat als Ideologie“ bei Ernst Nolte – seit den 90er Jahren gehört der ehemalige Schüler Noltes zu den schärfsten Kritikern seines Doktorvaters. Die Wippermann’sche Publikationsliste liest sich so:

– Das Leben in Frankfurt zur NS-Zeit (I bis IV)
– Konzentrationslager; Europäischer Faschismus im Vergleich
– Auserwählte Opfer? Shoah und Porrajmos im Vergleich
– Die Deutschen und ihre Hunde: ein Sonderweg der deutschen Mentalitätsgeschichte.

Dies sind einige Beispiele aus einer langen Liste, deren weitgefächertes Themenspektrum von deutschen Greueltaten über deutsche Greueltaten bis hin zu deutschen Greueltaten reicht. Allerdings gelten Wippermann und seine Thesen selbst als umstritten. Dem Mann, der auf dem rechten Auge so überaus scharf blickt, wird ein Totalausfall auf dem linken bescheinigt. Wikipedia, des Liebäugelns mit Rechts unverdächtig, vermerkt u. a.:

„So vertritt der Wissenschaftler die These, unter Lenins Herrschaft seien in der Sowjetunion die Opfer ‚nach streng wissenschaftlichen Kriterien’ ausgewählt worden, was ihm den Vorwurf der angeblich mangelnden Empathie gegenüber den Opfern des Sowjetkommunismus einbrachte.“

Dem vorausgegangen war Wippermanns heftige Kritik an Stephane Courtois „Schwarzbuch des Kommunismus“, das Wippermann als Beleg der „widerlichen Aufrechnerei“ und als „Relativierung des Holocaust“ gilt. Reinhard Mohr schreibt 1998 in seinem Spiegel-Artikel „Die Wirklichkeit ausgepfiffen“:

„Schon auf der tumultösen Berliner Veranstaltung warnte Wolfgang Wippermann, Historiker an der Freien Universität, vor den Folgen dieser Lektüre, die ‚eine ermüdende Reihung von Mordgeschichten’ biete. Im ‚Neuen Deutschland’ konzedierte er, dass die Bilanz der Regime in der Sowjetunion, China, Kambodscha etc. zweifellos grausig sei, doch müsse gefragt werden, ‚ob es sich hier wirklich um kommunistische bzw. sozialistische Systeme gehandelt hat’. Nach einer kleinen, aber feinen Zitatfälschung, mit der er Courtois drei Buchstaben unterjubelt – als habe dieser von ‚nur’ 25 Millionen Opfern der Nazis gesprochen – , kommt Wippermann zum eigentlichen Thema: Das Schwarzbuch betreibe die ‚Dämonisierung des Kommunismus’ und erscheine zur ‚rechten Zeit’, in der die ‚direkte und indirekte Relativierung des Holocaust durch Leugnung und vergleichende Verharmlosung schon weit verbreitet ist.’“

Während er das Verhungern ukrainischer Kulaken-Kinder, als „nicht gezielt der Hungersnot überliefert“ beschreibt, polemisiert er in der Jungle World, einer deutlich im linken Spektrum angesiedelten Zeitung, unter dem Titel „Diktatur des Verdachts“ gegen den Forschungsverbund SED-Staat und zeiht ihn der „Kommunistenjagd“. Die Methoden der neuen DDR-Forscher, die
ihr Forschungsobjekt vor 1989 allenfalls aus dem Zugfenster gesehen haben, seien mehr als dubios und stänken nach McCarthy. Wippermann weiter: „Antikommunismus nach dem Ende des Kommunismus ist wie politische Peep-Show – man kommt irgendwie nicht ran an das Objekt der Begierde“.

Mehr als 80 Millionen Tote, so rechnen die Autoren von Schwarzbuch des Kommunismus vor, hat der linke Klassenhass gekostet. Über 80 Mio. verfolgte, gequälte und getötete Menschen werden einfach so beiseite gefegt. Und so jemand wie Wippermann wird als ganz objektiver Historiker vorgestellt, der den Fall Eva Herman sachkundig einschätzen kann. Das ist die linksblinde BRD im 21.Jahrhundert wie sie leibt und lebt.

15 Kommentare zu „Die Verharmlosung roter Diktaturen geht weiter“

  • gast:

    Tschuldigung für OT aber das ist sooo schön

    Es klingt wie ein Spionagethriller: Der Selbstmordattentäter, der in der vergangenen Woche bei einem Anschlag in Afghanistan sieben CIA-Agenten tötete, arbeitete offenbar für den jordanischen Geheimdienst – und für al-Qaida.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,670105,00.html

    Der Attentäter ein Geheimdienstler und Alkaidler na sowas. Spiegel der olle Verschwörungshysteriker. Irgendwann wird noch behauptet Alkaida wär realo ein Geheimdienstnetzwerk.

  • Wahr-Sager:

    Und ich erinnere mich noch gut daran, wie Schleimbacke Kerner Herman „Brücken“ bauen wollte… Bestimmt Hängebrücken mit morschen Brettern.

  • gast:

    Der Blog ist sowieso tot deshalb schieb ich noch ein OT ein. Verschwörungshysterie die nächste.

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/mordkomplott-cia-wollte-terrorverdaechtigen-in-hamburg-toeten;2507404

    Der US-Geheimdienst CIA wollte offenbar einen Terrorverdächtigen ermorden. Der deutsch-syrer galt als Vertrauter Bin Ladens und wohnte in Hamburg. Über Wochen wurde der Mann mit Unterstützung der Sicherheitsfirma Blackwater observiert. Deutsche Politiker zeigen sich entsetzt.

    Das US-Magazin „Vanity Fair“ berichtete in seiner Internet-Ausgabe, der Deutsch-Syrer Mamoun Darkazanli sei mit Hilfe der umstrittenen Sicherheitsfirma Blackwater über Wochen an seinem Wohnort Hamburg observiert worden. Dies sei im Rahmen des vom früheren US-Präsidenten George W. Bush gestarteten Programms zum Auffinden von Al Kaida-Mitgliedern geschehen. Diese sollten gefangen genommen oder getötet werden.

    Ein Sprecher der Bundesregierung sagte am Montag, von dem Vorgang habe man keine Kenntnis.

    Nichts gewusst und jetzt entsetzt uuaaaaaaaah . Wird nicht unermüdlich behauptet, ausländische Geheimdienste operierten nicht auf BRD-Boden, weil die BRD ein souveräner Staat wär.

    Blödheit oder Korruptheit ich weiss nicht wovor mir mehr graut.

  • alex:

    der blog hier ist tot? kann mir jemand erklaeren wieso? was ist denn passiert?

    Nichts ist passiert. Ich bin aktuell noch in Urlaub und vir postet, wie er Zeit und ein Thema hat. Nächste Woche Montag geht es wieder im normalen Betrieb weiter. Steht aber hier http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=19889 auch.

    Judith

  • Zum Thema empfehle ich neben den »Schwarzbüchern« auch dieses Buch und dieses von Orlando Figes, von denen inzwischen einigermaßen erschwingliche Gebrauchtexemplare zu bekommen sind.

    Über die schieren Opferzahlen hinaus gibt es auch weitere Gemeinsamkeiten der Sozialismen; ein Beispiel ist ihre faktische Religiosität, die ich hier und hier kommentiert habe.

  • Wahr-Sager:

    Zum YouTube-Link von „Freidenker“:

    Typisch linker Gutmensch, dieser Hagen Rether. Der erinnert mich irgendwie an Michel Friedman.

  • Freidenker:

    @ Wahr-Sager

    Friedman alias Paolo Pinkel ist weder links noch rechts, Friedman ist ein Lobbyist, und diese Gattung braucht die Politik nur als Vehikel um ihre Interessen durchzusetzen.

  • Freidenker:

    Wippermann bessert sich seine Bezüge gerne als „Sachverständiger“ bei diversen Schauprozessen auf, Johannes.B.Freisler.Kerner, kurz JBFK greift auch gerne auf ihn zurück.
    Und das ZDF-Zentrales Dummhaltungs Fernsehen überträgt live aus dem Gerichtssaal in Nürnberg, äh Mainz.
    Ich würde Ihn neben Kerner ans Band stellen zum Verpacken von Geflügelwurst, aber Wippermann ist glaube ich im Staatsdienst und wird für seine Wortdiarrhoe mit Pensionsanspruch belohnt.
    JBFK arbeitet nach seiner Entlassung beim Volksgerichtshof, nachdem er sogar für die ZDF Chefidiologen nicht mehr tragbar war,
    nach Einlösung seines Zivilversorgungsscheines als Koch.
    Hoffe mal das ich in zukunft von Kerners Köstlichkeiten verschont bleibe.

    http://www.gutfried.de/kerners_koestlichkeiten/movie.php?deeplink=

  • Freidenker:

    Von einer Anzeige bei der Handwerkskammer sehe ich mal ab,
    den ein abgebrochenes BWL Studium berechtigt eigentlich nicht dazu die Bezeichnung Koch zu führen.
    Besser die Labertasche kocht Maultaschen, und liegt somit nicht auf unseren Taschen.
    Und im dennunzieren tu ich mich halt schwer, sollte diesbezüglich vielleicht mal bei der KgR Truppe einen Lehrgang besuchen.
    😉

  • Eine solche Gleichsetzung ist problemlos möglich. Von einem Apparat wie der Stasi konnte die NSDAP nur träumen.

    Außerdem ist es den Opfern sicher letztlich egal, ob sie von Nationalsozialisten oder Kommunisten gefoltert und getötet wurden.

  • Wahr-Sager:

    Nochmal zum YouTube-Link von „Freidenker“:
    Vorher waren dort über 30 Kommentare, jetzt sind die auf klägliche zwei zusammengeschrumpft. Mit so viel negativer Resonanz auf seinen Clip hat der Einsteller wohl nicht gerechnet.
    Ich meinte übrigens vorhin, dass Rether eine optische Ähnlichkeit hat mit Friedman. Und auch von seiner Art her.

  • Freidenker:

    @ Wahr-Sager

    Tatsächlich, der Typ hat zensiert, obwohl die Kommentare größtenteils nicht beleidigend, sondern eher von kritischer Natur waren.
    Die Linken enpuppen sich immer mehr als Göbbels gelehrigste Schüler.

    A bissel schmierig sind sie beide, Friedman und Rether, stimmt schon,
    werden wohl vom selben Haargelhersteller gesponsert. 😉

  • Wahr-Sager:

    @Freidenker:

    Muahahaha. Lustig, was dieser „kruppzeuch“ als Grund dafür angibt, zig Kommentare gelöscht zu haben:

    „Ich musste hier leider ‚ein paar‘ hetzerische linksextreme und rechtsextreme Kommentare löschen. Es ist klar, dass ideologisch verblendete Dumpfbacken bei kontroversen Themen versuchen, die Deutungshoheit zu gewinnen.“

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