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Ein Lärmschutzgutachten für Schilda

In Rendsburg wird heute eine Entscheidung bekannt gegeben: Darf der Muezzinruf erschallen oder nicht?

Nachdem dort – gegen den Willen zahlreicher Bürger – eine Moschee mit Minarett errichtet worden ist, wäre es nur konsequent, nun auch den Muezzinruf ertönen zu lassen – es sei denn, man würde an irgendeinem Punkt innerhalb oder gar vor dieser Kette von Ereignissen ein „nein“ setzen, wie in der Schweiz jüngst geschehen.

Was für eine Botschaft transportiert der Ruf des Muezzin? Er soll zumindest die Mohammedaner zum Gebet versammeln. Sehen wir einmal davon ab, was dies impliziert, so läßt sich der Ruf – oberflächlich betrachtet – mit dem Glockengeläut vergleichen. Ja, und dieses wurde schon früh in den von Mohammedanern eroberten Staaten verboten, ebenso wie die Errichtung neuer Kirche oder die Restaurierung beschädigter.

Was hat man aber in Rendsburg für einen Maßstab angelegt, um über Zulassung oder das Verbot des Muezzinrufes zu entscheiden? Ein Lärmschutzgutachten wurde erstellt. Nun, wenn der Ruf keine Lärmbelästigung darstellt, wird er wohl genehmigt.

Wie sinnvoll ist ein solcher Maßstab zur Entscheidung?

Der Ruf des Muezzin wird von der Qualität der durch ihn verursachten Schallwellen begutachtet. Ebenso könnte man ein Gemälde von der Farbe her beurteilen, aus der es besteht, oder das in Klassenzimmern so energisch angefochtene Kruzifix von dem dazu verwendeten Material, um dem entsprechend  fragen: Darf ein Stück Holz an der Wand hängen, oder verstößt dies gegen das Baurecht?

Um 15 Uhr wird die Öffentlichkeit heute erfahren, wie man in Rendsburg entschieden hat. Dann nämlich wird der Bürgermeister dies auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.

24 Kommentare zu „Ein Lärmschutzgutachten für Schilda“

  • Wahnfried:

    Dieses Foto hat etwas… Ich schaue schon seit ein paar Minuten drauf, und frage mich, ob ich wohl der einzige bin, der es grotesk findet, eine Moschee im diesigen und grauen Deutschland so zu bauen, wie man es in der Wüste Arabiens macht.

  • Canuck:

    Hier gibt es eine bekannte Coffee Shop Kette (Tim Hortons) die u.a. Torten anbieten.
    Detailierte Motive, protzige Aufmachung, super gefaerbte Zuckerguss und kunstliche Geschmacksmittel.

    Geschmack, Essgenuss gegen Null (zuviel Zucker und Salz, kein ausgewogener Geschmack, „fakey taste“)…
    Aber Leute fallen drauf.

    Abgebildete Moscheen erinnern mich an diese zu vermeidene Kuchenart.
    Einziger Unterschied; diese Torten haben noch kein PA System eingebaut!

  • Anna Luehse:

    # Canuck

    Im Vergleich zu anderen Angeboten ist der Kaffee bei Tim Hortons ok. Den Kuchen habe ich nie probiert – sah mir schon zu „bunt“ aus. 🙂

  • Freidenker:

    Noch eine Tatsache wird wohlweislich verschwiegen, noch nirgens hat das Christentum den Islam verdrängt, der Islam aber immer das Christentum.
    Der Islam ist eine recht junge aggresive Religion die weder eine Aufklärung noch eine Reformation hinter sich gebracht hat, einige islamischen Länder waren vormals christlich geprägt.
    Populäres Beispiel ist die Hagia Sophia, als chrisliche Kirche gebaut, und später zur Moschee umgewandelt.
    Alleine deshalb ist der Bau von Mooscheen mitnichten mit dem von Kirchen gleichzusetzen, oder wurde der Islam insgesamt betrachtet irgendwo mal von Christen verdrängt ???

  • Anna Luehse:

    „Was für eine Botschaft transportiert der Ruf des Muezzin?“

    Er ruft nicht nur zum Gebet. Er ist eine Huldigung an Allah und deshalb auch – selbst oberflächlich – nicht mit dem Glockengeläut zu vergleichen.

  • fnord:

    @Anna Luehse:

    …und das genau ist der Punkt. Das Gejaule ist eben eine Machtdemonstration, Wischiwaschipedia erklärt:

    Allahu akbar – Allah ist der Größte; (hier irrt Wischiwaschi; es heißt: „Allah ist größer“ (als andere Götter))

    Ashhadu an la ilaha illa llah – Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt;

    Ashhadu anna Muhammad rasulu llah – Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist;

    Haya ala s’salat – Auf zum Gebet;

    Haya ala t’talah – Auf zum Heil;

    Allahu akbar – Allah ist der Größte;

    La ilaha illa llah – Es gibt keinen Gott außer Allah!

    Diese Kotzbrocken…

    Gruß,

    fnord

  • Blond:

    Ist allerdings ganz schoen schwach von einem einzigartigen Gott ausrufen zu lassen, dass er groesser ist als alle anderen nicht vorhandenen –
    Und wer ausser einem nicht-staerksten haette es denn noetig zu betonen, dass er der einzigste und staerkste waer?

  • virOblationis:

    Freidenker schrieb:
    „…oder wurde der Islam insgesamt betrachtet irgendwo mal von Christen verdrängt ???“
    Nicht einmal auf der Iberischen Halbinsel, von wo der Islam in siebenhundertjährigem Ringen vertrieben wurde, da er sich ja nur auf Grund des Sieges über das christliche Westgotenreich dort etabliert hatte.

  • virOblationis:

    Anna Luehse schrieb:
    „Er (sc. der Muezzinruf) ist eine Huldigung an Allah und deshalb auch – selbst oberflächlich – nicht mit dem Glockengeläut zu vergleichen.“

    Immerhin soll dieser Ruf den hl. Franziskus während seiner Orientreise (1219) zu dem Läuten inspiriert haben, das sich über den Orden hinaus verbreitet zum Angelus entwickelte.

  • fnord:

    @Blond:

    Hmmm, Logik im Theismus zu suchen, ist irgendwie, nun ja, irrational. Insbesondere der Mohammedanismus ist de facto Weltmeister des inkohärenten Schwachsinns, obwohl seine Adepten immer und immer wieder behaupten, er sei der widerspruchfreieste Glauben auf Erden. Einer der vielen Gründe, warum ich Fusselbärtigen gerne ins Gesicht brechen würde.

    Gruß,

    fnord

  • Tom:

    Wieso kommt von den betroffenden Bürgern keiner auf die Idee, vor dem Bundesverfassungsgericht Klage einzureichen, da sie dem Muezzinruf und somit einem Glaubensbekenntnis in der Öffentlichkeit schutzlos ausgesetzt sind, was eine massive Beeinträchtigung ihrer eigenen verfassungsrechtlich geschützten Glaubens- und Religionsfreiheit darstellt.

    Der Staat hat die religiöse Neutralität des öffentlichen Raumes sicher zu stellen.

    Zwar kann man dann auch durchaus gegen Glockengeläut argumentieren, aber dieses stellt ein kulturgeschichtliches Erbe dar und ist somit nicht direkt vergleichbar.

  • Anna Luehse:

    # virOblationis
    „Immerhin soll dieser Ruf den hl. Franziskus während seiner Orientreise (1219) zu dem Läuten inspiriert haben“

    Nun, dann ist die Welt ja wieder in Ordnung und wir können uns beruhigt zurücklehnen (Ende Sarkasmus).

  • Freidenker:

    Passt irgendwie gut zu Artikel,

    Öttinger wird es nicht verstehen, der arme Tropf kann ja kein Englisch, aber ich glaube er wurde es auch in deutsch nicht verstehen.

    http://www.youtube.com/watch?v=zQZ9QpriB84

  • Tigerentenzersäger:

    Mein Reden seit Jahren, die Katholen sollten mal anfangen, mehrmals täglich Credo in unum deum etc von ihren Kirchtürmen zu brüllen, statt zu läuten. Das wäre dann ein passendes Analogon, und es wäre recht aufschlußreich, mal zu sehen, wie lange das erlaubt wird.

  • virOblationis:

    @ Tigerentenzersäger
    Es wäre schon sehr hilfreich, denke ich, wenn man – wie früher – beim Angelus während des Läutens verweilt und den „Engel des Herrn“ betet. Tatsächlich bemühe ich mich darum, dem nachzukommen, doch höre ich dieses Läuten nur selten, weil sich keine katholische Kirche in der Nähe befindet.

  • virOblationis:

    @ Tom
    Ja, warum folgen alle der „Logik“ eines Lärmschutzgutachtens? Dies ist mir auch schleierhaft.

  • eo:

    Eine typische
    Salamitaktik eben.
    Und unsere weltoffenen,
    bis zur Selbstauslöschung mega
    toleranten Politikerinnen
    und Innenpolitiker
    sind einfach zu
    blöde es
    zu begreifen.

  • Blond:

    Die junge Freiheit hat’s auch aufgegriffen:
    Rendsburg genehmigt Muezzinruf
    Damit ist Rendsburg nach Schleswig und Neumünster die dritte Kommune in Schleswig-Holstein, in welcher der elektronisch verstärkte Muezzinruf erlaubt wurde. …
    Poltitiker von SPD und FDP werteten die Entscheidung als positives Signal der Toleranz. …

    Na bitte – es ist serviert !
    Guten Appetit !

    (Fehlt nur noch die Einfuehrung der Scharia –
    kommt bestimmt bald!)

  • Blond:

    Und via pi habe ich dann noch den hier:
    Muezzin-Ruf
    KOMMENTAR: Sieg der Vernunft
    3. Februar 2010 | Von Gero Trittmaack
    Kompromiss in Rendsburg:
    Der Muezzin darf zum Gebet rufen –
    allerdings nur äußerst leise.
    Ein erster Schritt zu einem harmonischen Zusammenleben von Christen und Muslimen, findet Gero Trittmaak. …

    Lesenswert – finde ich!
    http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/article//sieg-der-vernunft-1.html

  • Canuck:

    Unterwanderung findet in kleinen Schritten statt;
    mit moeglichst wenig Erkennungsmerkmalen,
    mit Tarnungen, Luegen und Verharmlosungen derjenigen die Unterwanderung als Taktik befuerworten.

    Bildlich, wie man sich selbst den Ast auf dem man sitzt absaegt.

    Aber macht euch mal Gedanken wie man diese Gebaeude und Tuermchen in der Zukunft nutzen koennte.
    Hagia Sophia mal anders herum. Das ging allerdings nicht ohne Blutbad ab, damals!

  • Anna Luehse:

    OT Lesenswert der Wochenrückblickmit Hans Heckel

    1000 neue Stellen entstehen im Regierungsapparat. Damit ist wohl das Parteiklientel abgedeckt. Und auch Europa ist emsig.

    (…). 53000 Euro hat das Europäische Parlament vergangenes Jahr abgezweigt, um Kindern wenigstens eine kleine Freude zu bereiten. Nicht irgendwelchen Kindern, versteht sich, sondern denen von EU-Beamten: Mit der Summe wurde eine Ski-Freizeit im Drei-Sterne-Hotel für EU-Beamtensprösslinge subventioniert. Streng sozial gestaffelt nach Bedürftigkeit: Wer 4200 Euro netto verdient, bekam 616 Euro pro Kind, wer monatlich 8000 netto einstreicht, erhielt 414 Euro. Mit einem ähnlich hohen Betrag griff die EU ihren Beamten auch für eine Kinder-Sommerreise unter die schwachen Arme. Hoffentlich bekommen die EU-Steuerzahler irgendwann mal hübsche Fotos zu sehen von den lustigen Touren, auf dass sie sich mitfreuen können darüber, wo ihr Geld geblieben ist. Schon in diesem Monat startet die nächste EU-Kinderfreizeit, insgesamt gilt es, jährlich 300000 Euro zu verbraten, die in einem eigens dafür eigerichteten „Sondertopf“ verstaut sind.

    http://www.ostpreussen.de/preussische-allgemeine-zeitung/nachrichten/artikel/not.html

  • Karl Eduard:

    „Allah ist größer“ ruft der Muezzin. Worüber Allah nun genau steht, diese Frage muß sich schon jeder selbst stellen.

    Glockengeläut mit dem Muezzinruf zu vergleichen, das ist schon sehr, sehr weit an den Haaren herbeigezogen und beweist nur wieder einmal, daß das Verständnis der eigenen Geschichte und das Wissen darum, irgendwo am Grunde eines tiefen Lochs liegt.

    Glocken wurden nämlich zu verschiedenen Zwecken geläutet. Zu Hochzeiten, zum Tod, das manchmal auch noch heute, und bei drohender Gefahr, um die Stadt zu alarmieren. Vor fremden Heeren, Überfällen, Sturmflut oder Feuer. Letzteres nannte man dann Sturmläuten. Die Glocken läuteten also im Dienste der Stadt und waren auch weltliches Instrument, die über Jahrhunderte hinweg den Bürgern dienten. Aber woher soll man das wissen? Wo Wissen doch heute unnütz ist, weil es die soziale Einstellungsgerechtigkeit gibt? 🙂

  • Herb Pexa:

    Ich fuerchte das die Minarette von allein nicht weggehen werden.
    Wenn man aber in Muslim Laendern Katholische Kirchen anzuenden kann, koennte man das mit Moscheen ja auch machen oder brennen die nicht? Eine Panzer faust muesste eigentlich genuegen. Aber all das hat keinen Sinn solange den Politikern nicht der Hintern heiss gemacht wird, aber mit der Demokratur die Ihr habt geht das auch wieder nicht. come to think of it, its not working here either.
    Am einfachsten waere es sie garnicht zu bauen…….. es gruesst Kanadian Herb

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