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Boxtraining war erfolgreich

Gastbeitrag von Oliver

21. September 2009 gegen 22.15 Uhr in einem Ludwigshafener Bus der Linie 90: Steven T. und David J. (18 und 17 Jahre) greifen den 22-Jährigen Sprachstudenten Matthieu H. an. Sie schlagen und treten ihn u.a. ins Gesicht, brechen ihm dabei die Nase und den Augenhöhlenboden (Bild li. aus der Überwachungskamera des Busses).

Matthieus Frakturen im Schädel müssen später operiert und eine Titanplatte eingesetzt werden. Noch heute leidet er unter Kopfschmerzen, einem Taubheitsgefühl im Gesicht und Angstzuständen – die Sehkraft seines linken Auges wird für den Rest seines Lebens stark vermindert sein.

Gestern ging der letzte Verhandlungstag zu Ende. Trotz ca. 3,7 Promille gelten die Angeklagten als zurechnungs- und deshalb schuldfähig – keine Seltenheit bei Gewohnheitstrinkern, weil der permanente Suff  körperliche Abstumpfung induziert. Beide Angeklagten sind außerdem notorische Schulschwänzer und vorbestraft. Andrea Diem, die Vorsitzende Richterin des Jugendschöffengerichts, verkündet das Urteil: Täter Nr. 1 erhält wegen gefährlicher Körperverletzung drei Jahre und zehn Monate plus Unterbringung in einer Erziehungsanstalt, Täter Nr. 2 zwei Jahre und sechs Monate wegen gefährlicher Körperverletzung.

Als befremdlich bezeichnete es Diem, dass einer der 18-Jährigen derzeit vom Jugendamt im sogenannten Trainingscamp eines Ex-Boxers untergebracht ist und dort auf Kosten des Steuerzahlers ein Boxtraining bekommt.

Das ganze firmiert als „Antiaggressionstraining“ und wurde dem vorbestraften Jugendlichen als „Strafe“ aufgebrummt, nachdem er zuvor einem seiner Opfer das Gesicht zerschlagen hatte. Man kann mit Fug und Recht feststellen: Betrachtet man die Verletzungen des neusten Opfers Matthieu H., war das Boxtraining überaus erfolgreich /Zynismus aus.

4 Kommentare zu „Boxtraining war erfolgreich“

  • Wahr-Sager:

    Wenn ich sowas lese, überkommt mich eine derartige Wut und der Wunsch, dass den Tätern dasselbe zugute kommt, was sie anderen angetan haben.
    In Anbetracht der wahrscheinlich finanziellen Misslage der Täter bekommt das Opfer wohl nicht mal Schmerzensgeld.

  • Karl Eduard:

    Man soll das nicht verachten. Zu lernen, mit weniger Schlägen effektivere Treffer zu setzen, das ist schon sinnvoll. Der Angreifer muß sich auch nicht so verausgaben.

  • ThePassenger:

    Die Gelegenheit den jetzigen Tätern im Vorfeld Grenzen zu setzen und Selbstbewusstsein zu vermitteln ist schon lange vorbei. Diese „Kinder“ sind bereits in den Brunnen gefallen.

    So ist aber unser Sozialstaat: Menschen werden ohne Sinn & Zweck in irgendwelche Maßnahmen gesteckt, deren Sinnhaftigkeit mehr als zweifelhaft ist und wenn diese grundsätzlich geben wäre erfolgt dies meist zum falschen Zeitpunkt.

    Einem Mittzwanziger brauche man nicht mehr den Hauptschulabschluß nachmachen lassen, der Zug ist abgefahren. Auch braucht man bekannte Gewalt- und Straftäter nicht mehr Resozialisierungsmaßnahmen stecken, das hätte schon beim ersten Ladendiebstahl geschenen müssen um einen Effekt zu erzielen.

    Die einzigen die davon profitieren sind die Angehörigen der Sozialindustrie, wobei dabei die Opfer noch verhöhnt werden.

    Bleibt die Frage wo dieser soziale Ausschuß dauerhaft entsorgt werden kann, ohne tausende von Euros/Monat für einen dauerhaften Knastaufenthalt ausgeben zu müssen.

    Die Lösung ist schon gefunden: In den Ghettos unserer Großstädte, fehlt nur noch der Zaun drumherum. Da ist Hartz4 noch das geringere Übel. Doch das zu sagen ist Autobahn.

    Selbst wenn man den Bewohnern dieser Viertel guten Willen unterstellt, was meilenweit von der Realität entfernt ist, selbst dann wäre der zu verteilende Kuchen nicht groß genug für alle.

    Rückführungen müssen stattfinden wo immer möglich. Asoziales Pack haben wir nämlich selber genug (siehe Namen der Täter) , das brauchen wir nicht noch importieren (siehe Namen der üblichen Täter).

  • Hans Dampf:

    Mich würde brennend interessieren, wessen Box-Camp das war. In unserer Region gab es das von Lothar Kannenberg, einem vorbetraften Ex-Boxer, der das ganze wohl zur eigenen Resozialisierung aufzog. Unser Bundespräsi gab ihm durch seinen Besuch dann noch höhere Weihen. Die Nachbarschaft lernte die Jugendlichen auf ihre Weise als sehr problematisch kennen. Irgendwann brach Kannenberg seine Zelte ab und hinterließ eine Bruchbude, für deren Renovierung er nicht aufkommen könne. Klar, dass die nächsten sich massiv gegen seinen Zuzug sperrten.

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