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Wovon kaum einer spricht

Alle Welt redet von der geschiedenen EKD-Ratsvorsitzenden Käßmann, die offenbar mißverstanden hat, was die Fastenzeit bedeutet, aber kaum jemand spricht von der katholischen Bischofskonferenz, die sich nun endlich einmal dem Gegenwind des Zeitgeistes stellen will.

Angesichts der Mißbrauchsfälle durch Geistliche, die wohl meinten, ihre fehlgerichteten Triebe im Zuge der allgemeinen sexuellen Befreiung ausleben zu können,wurde die amtierende Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in den „Tagesthemen“ der ARD befragt, und sie äußerte sich so, daß der Eindruck entstand, die Kirche arbeite bei Verdachtsfällen nicht mit den Behörden zusammen. – Frau Leutheusser-Schnarrenberger gehört dem Beirat der kirchenfeindlichen Humanistischen Union an.

Daraufhin forderte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Zollitsch,die Ministerin auf, ihre Aussagen binnen 24 Stunden zurückzunehmen. Inzwischen soll die Bischofskonferenz bereit sein, vor Gericht zu gehen. Von Frau Leutheusser-Schnarrenberger hingegen hört man, sie halte nichts „von einem wechselseitigen öffentlichen Schlagabtausch„. Es reicht ihr wohl, wenn eine Seite öffentlich Schläge austeilt, solange es die ihrige ist.

6 Kommentare zu „Wovon kaum einer spricht“

  • Wahnfried:

    Ich glaube, die KK braucht solche Schläge von außen, damit sie endlich wieder begreift, wer Freund und wer Feind ist. Wielange geht sie denn schon den Weg in die Moderne mit? Gut, nicht mit dem Überschwang der EKD, aber dieser Relativismus, der Einzug gehalten hat, ist doch in großem Maße verantwortlich für die Lage, in der die KK nun ist.

  • Zum Thema Käßmann ! Wenn ich sie auch sonst nicht unbedingt mag! Aber dieser Fehltritt macht sie mir direkt Sympatisch! Er zeigt nähmlich das sie nicht besser (heiliger) und unbescholtener ist wie der Deutsche Normalbürger ! Unsympatisch sind mir nur ihre Kritiker die einen auf beserer Moral herauskehren aber in wirklichkeit selber Dreck am Stecken haben!
    Das neue Kölner Ratsprotokoll liegt vor wieder interessannte und “sehr” Kontroverse Diskussionen
    und üble unterstellungen an die Pro Politiker …….

    Kölner Rat 6.Sitzung
    http://die-gruene-pest.com/showthread.php?t=30257

    Gruß Andre
    __________________
    Patriotisch,Antiislamisch,Proamerikanisch,Proisrae lisch

  • Anna Luehse:

    Die Heuchler sind unter uns.

    Es ist nicht Sache der Justizministerin alte, verjährte Straftaten in Breite zu diskutieren – liegt nicht einmal im öffentlichen Interesse. Wenn es „neue“ Straftaten von Katholiken gibt, sind diese rechtsstaatliche zu verfolgen und fertig. Die Diskussion ist nichts anderes als eine Kampagne gegen die kath. Kirche als Instiution. Zum Teil, haben sich die Funktionäre dieser Instution allerdings die Suppe selbst eingebrockt, da sie häufig dem Zeitgeitst politisch-correct nacheifern.

    Es sind die vielen Heuchler, die sich jetzt genußvoll mit dem Thema „Sex mit Kindern“ befassen. Allerdings erschließt sich mir nicht, warum der sexuelle Mißbrauch von Kindern nur dann verwerflich sein soll, wenn er von Katholiken begangen wird.

    1980 brachte der „Spiegel“ einen Bericht zum Thema:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14316199.html

  • Freidenker:

    @ Anna Luehse

    „Es ist nicht Sache der Justizministerin alte, verjährte Straftaten in Breite zu diskutieren“
    Bei Kindesmissbrauch mit Verjährung zu argumentieren halte ich für unklug.

    „Allerdings erschließt sich mir nicht, warum der sexuelle Mißbrauch von Kindern nur dann verwerflich sein soll, wenn er von Katholiken begangen wird. “
    Nicht von Katholiken, sondern in kirchlichen Einrichtungen/ Organisationen, das ist Missbrauch von Schutzbefohlenen und hat nochmal eine besondere Qualität.

  • Freidenker:

    Die Alkoholfahrt der Frau Käßmann und die Missbrauchsfälle sind zwei völlig verschiedene Dinge, beider Kirchen sollten nicht den Fehler machen sich hier gegenseitig ausspielen zu lassen.

  • Anna Luehse:

    # Freidenker
    Wer vorgibt Vergehen aufklären zu wollen, die rechtlich verjährt sind, muß sich fragen lassen, was er beabsichtigt. Es geht mir nicht darum, Straftaten zu beschönigen oder zu rechtfertigen.

    In Hessen wurde bei einem Richter Kinderpornos auf seinem Dienstrechner gefunden. Den Fall hat man schnell mit einer Geldstrafe erledigt, um, so war zu lesen, dem Herrn eine öffentliche Gerichtsverhandlung zu ersparen.

    Die Hersteller der Kinderpornos sind Verbrecher – dort sollte man endlich einmal ansetzen. Und dem täglich vorkommenden Mißbrauch von Kindern, da bestünde wenigstens die Chance Kinder zu retten.

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