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Odenwaldschule und Humanistische Union – Blick auf Binnenverhältnisse

Nachstehender Artikel und die dazugehörige Grafik ist der Webseite „Medrum“ entnommen. Hintergrund sind die – jetzt öffentlich gewordenen – Missbrauchsfälle der „reformpädagogischen“ Odenwaldschule, bei der die Presse und diverse Politiker – ganz im Gegensatz zu den Mißbrauchsfällen in der kath. Kirche  – keinen übermäßigen publizistischen, aufklärerischen Eifer an den Tag leg[t]en.

Lebensgefährte des ehem. Schulleiters und Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger sitzen zusammen im Beirat der HU


(MEDRUM) Die Odenwaldschule wurde durch den Verdacht auf sexuellen Mißbrauch von Schülern durch den ehemaligen Schulleiter schwer belastet. Sein Lebenspartner Hartmut Hentig ist wie die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger Mitglied im Beirat der Humanistischen Union (HU), die in Debatten über das Strafrecht als Instrument im Kampf gegen Pädophilie starke Bedenken geltend gemacht hatte und sich in der Vergangenheit als Fürsprecherin der Pornagraphie und freiwilliger sexueller Handlungen erwies.

Die Grafik links veranschaulicht einige Zusammenhänge zwischen dem ehemaligen Schulleiter der Odenwaldschule, dem sexuellem Mißbrauchsverdacht sowie der Haltung der HU und Beiratsmitgliedern der HU zur Pädophilie. Dies wirft Fragen auf, denn die HU steht dem Instrument des Strafrechtes distanziert gegenüber. In einer Erklärung der HU hieß es 1999: „Nach alledem kommt die HUMANISTISCHE UNION zu dem Schluss, dass die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten durch eine strikte Anwendung des Sexualstrafrechts keine Bürgerin und keinen Bürger schützen kann. Statt dessen sieht sie in der Freigabe der Pornografie und aller freiwilligen sexuellen Handlungen die Grundlage zur Verringerung von Gewalt und Eingriffen in die sexuelle Selbstbestimmung.“

So wandte sich die HU in einer Erklärung im Jahr 2000 auch gegen eine Tendenz zur Kriminalisierung der Pädophilie und einen verschärften Einsatz des Strafrechtes, während Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer Funktion als Justizministerin jetzt schwere Vorwürfe gegen die Katholische Kirche erhob und von ihr schon bei den geringsten Anzeichen eines Verdachtes eine sofortige Einschaltung der Staatsanwaltschaft zur Strafverfolgung verlangt.

Während der Bundesvorstand der HU das Strafrecht als Mittel zur Durchsetzung einer Sexualmoral in seiner Erklärung im Jahr 2000 einstimmig ablehnte, hatte Leutheusser-Schnarrenberger bei ihrer Kritik an der Katholischen Kirche jetzt demonstrativ verkündet, das Strafrecht könne durch nichts ersetzt werden. Wie verträgt sich dies mit der Zugehörigkeit der Ministerin der FDP zur HU und ihrer Zusammenarbeit mit dem Lebenspartner des ehemaligen Schulleiters der Odenwaldschule im Beirat der HU?

2 Kommentare zu „Odenwaldschule und Humanistische Union – Blick auf Binnenverhältnisse“

  • Anna Luehse:

    Außer den im Beitrag bereits genannten Personen zählen/zählten lt. Wikipedia zu den bekannteren Angehörigen des Beirats der HU die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, die ehemaligen Bundesministerinnen Herta Däubler-Gmelin, Renate Künast und Heidemarie Wieczorek-Zeul, die Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der ehemalige Bundestagsvizepräsident Burkhard Hirsch, die Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Claudia Roth, der Bundestagsabgeordnete Volker Beck, der Schriftsteller Walter Jens, die Friedensaktivistin Petra Kelly…

    Die FAZ meldet: Antje Vollmer, Vorsitzende des Runden Tisches Heimerziehung, wurde bereits im November 2002 von einem Lehrer der Odenwaldschule ausdrücklich über die Missbrauchsvorwürfe gegen deren vormaligen Schulleiter Gerold Becker in einem Brief informiert. Der Lehrer, Dr. Salman Ansari, schrieb wörtlich: „Der ehemalige Schulleiter dieser Schule hat während seiner Amtszeit Kinder sexuell missbraucht.“
    Antje Vollmer erschien eine „wie auch immer geartete Stellungnahme aus der Ferne“ von ihr „weder angebracht noch hilfreich“.
    http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~EB940BDD69EE44FE6A3BDA8ED624CFA41~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  • […] den Schülern bis weit in die 90ger Jahre gegangen sein soll und dann auch noch die gegenseitigen Misshandlungen der Odenwaldschüler unter […]

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