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Auf daß Iustitia endlich wieder ihr Schwert gebrauche!

Da ist man in Hamburg gerade noch betroffen, weil ein junger Mann von einem den Behörden bekannten Intensivtäter aus nichtigem Grund erstochen worden ist, da zieht schon wieder ein „Südländer“ in derselben Stadt das Messer und sticht auf einen anderen ein; dieses Mal im Bus, nicht an der Bahn; dieses Mal auf einen Inder, nicht einen Deutschen – sonst sind die Unterschiede zwischen den Taten wohl eher gering. Nur daß tapferes Eingreifen im zweiten Fall die beabsichtigte Tötung verhinderte.

Von der Herkunft einem abgesehen: Was will man mit solch einem mordlüsternen Gesindel? Vielleicht noch eine Versorgung bis ins hohe Alter?

Man sieht, wohin der Verlust des Glaubens an ein Fortleben nach dem Tode zusammen mit einem falschen Humanitätsideal die Gesellschaft geführt hat. Sie traut sich nicht mehr, Todesurteile auszusprechen und zu vollstrecken.

Herzhaftes  Gottvertrauen sollte es ermöglichen, konsequent abzuurteilen, um des ewigen Heiles willen Gelegenheit zur Reue zu geben und den Delinquenten dann dem himmlischen Richter zu überstellen. – Damit würde man zumindest im Ansatz dem Ermordeten gerecht, wenn dieser auch zumeist ohne Gelegenheit zur Besinnung auf Gott in die Ewigkeit gestoßen wurde.

4 Kommentare zu „Auf daß Iustitia endlich wieder ihr Schwert gebrauche!“

  • Blond:

    Nein!
    Keine Todesstrafen!
    Nicht mit den heutigen Richtern!
    Da waeren dann auch bald Normalbuerger mit anderer als Staats-Meinung dran!
    Und weiter:
    Menschen koennen irren –
    dann ist ein Nicht-des-Todes-Schuldiger tot!
    Nee,
    jedoch tun harte Strafen Not!

  • Freidenker:

    Auch nein!

    Egal bei welchen Richtern!

    Obwohl ich nicht der Bibelfesteste bin glaube ich nicht das die Todesstrafe mit dem Christentum vereinbar ist,
    mit meine ganz persönlichen Wertesystem ist sie es jedenfalls nicht.
    Der Glaube an ein Leben nach dem Tod (und 72 Jungfrauen) führt bei einer anderen Religion zu schändlichen Selbstmordattentaten…
    Es gibt noch mannigfaltig ander Möglichkeiten zwischen Kuscheljustiz und Todesstrafe.

  • Wieso? Wir haben doch bereits die Todesstrafe. Jedes Jahr werden unzählige Opfer mit dem Tod bestraft.

  • virOblationis:

    Schon die Geschichte vom Landgrafen deutet an, wieviel Schaden unangebrachte Milde anrichten kann.

    Die Sage vom Ruhlaer Schmied

    Im 12. Jahrhundert herrschte Landgraf Ludwig II. über Thüringen samt Hessen (1140 – 1172). Zu Beginn seiner Herrschaft war er ein milder Regent, für viele Untertanen zu sanftmütig, denn der ihm unterstehende Feudaladel hatte keinen Respekt vor seiner Macht und unterdrückte die leibeigenen Bauern.

    Eines Tages ritt Landgraf Ludwig zur Jagd aus. Im Thüringer
    Wald folgte er einem Wild und verlor dabei seine Begleiter
    aus den Augen. Als es Nacht wurde, hatte er sich vollkommen
    verirrt und war glücklich, als er durch die Bäume ein Licht
    scheinen sah. Dieses Licht kam aus dem Haus des Schmieds
    von Ruhla.

    Der Landgraf klopfte an die Tür und bat um Einlass. Seine Kleidung war schmutzig und da er ein Jagdhorn bei sich hatte, gab er sich als des Landgrafen Jäger aus. „Pfui, des Landgrafen! Wer ihn nennt, sollte sich das Maul wischen,“ entfuhr es dem Schmied. „Beherbergen will ich
    dich diese Nacht, aber nicht um deines Herrn willen.“ Er wies dem Gast einen Schlafplatz im Heu zu. Der Landgraf ging still in den Schuppen, versorgte sein Pferd und legte sich zum Schlafen nieder. Diese Nacht tat er jedoch kein Auge zu, denn der Schmied arbeitete ohne
    Unterbrechung. Bei jedem Hammerschlag sagte er: „Landgraf werde hart, werde hart wie dieses Eisen!“ Und je länger er arbeitete, umso mehr schimpfte er auf den Landgrafen: „Was nützt du den armen Leuten? Siehst du nicht, wie deine Edelleute die Untertanen plagen?“ Und der Schmied erzählte, wie die Edelleute den Untertanen Böses taten und hinter dem Rücken des Landgrafen über ihn spotteten: „ Bald werden wir noch für die Luft aus ihrem Wald Zinsen zahlen müssen. Die Jäger treiben die Hirsche ins Garn und die Amtleute die roten Füchse (Goldmünzen) in ihren Beutel. Niemand hört die Klagen der Untertanen. Der Landgraf glaubt ihnen nicht und die Ritter nennen ihn hinterrücks einen elenden Schwächling oder Landgraf Matz.“ Der Landgraf hörte die Klagen und nahm sich vor, stark zu werden.

    Am Morgen ritt er in Gedanken heim. Von nun an erhielt der Landgraf den Beinamen „der Eiserne“. Mit harter Hand zähmte er den Adel. Nach einer Verschwörung ließ Landgraf Ludwig sogar die lehnsbrüchigen
    Vasallen als Zugtiere einen Acker umpflügen. Dieser Acker am Fuße der Neuenburg (Freyburg/Unstrut) heißt noch heute der Edelacker.

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