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Stützpfeiler

Wenn man mutwillig die Stützpfeiler eines Gebäudes beschädigt, darf man sich nicht wundern, wenn es über kurz oder lang einstürzt.

Vor fünfzehn Jahren ergingen zwei Urteile des höchsten Gerichts, die das gesellschaftliche Leben nachhaltig beeinflussen mußten.

Das sog. Kruzifixurteil untersagte die generelle Ausstattung bayrischer Klassenzimmer mit traditionellen Darstellungen des Gekreuzigten, damit sich nicht dadurch irgendein Schüler zum christlichen Glauben gedrängt fühle. Das Interesse der Allgemeinheit an ihrer religiös-kulturellen Überlieferung wurde zu Gunsten der möglichen Befindlichkeit einzelner mißachtet. Dies zielt letztlich auf eine Gesellschaft, in der die Religion nur noch im Verborgenen praktiziert werden darf, um nicht das weltanschaulich neutrale bzw. entleerte Miteinander zu gefährden. Toleriert werden darf dann eigentlich nur noch der Agnostiker. – Die Angriffe gegen die kath. Kirche aus der jüngsten Vergangenheit  zeigen die „Fortschritte“ in dieser Hinsicht an.

In demselben Jahr 1995 erging ein weiteres höchstrichterliches Urteil, das man kaum anders verstehen kann, als daß damit die Schmähung von Soldaten freigegeben wird. M.a.W. darf denen, die bereit sind um des Wohles der Allgemeinheit willen ihre Gesundheit, ja ihr Leben zu riskieren, als Dank dafür – verbal – ein Tritt verpaßt werden. – Nun, inzwischen dürfen deutsche Soldaten, was 1995 noch nicht absehbar war, tatsächlich sich einem Kriegsgeschehen aussetzen, doch nicht etwa zur Verteidigung des eigenen Landes, sondern zur Stabilisierung eines Staates, der die Konversion zum Christentum mit dem Tode bestraft.

5 Kommentare zu „Stützpfeiler“

  • Wahr-Sager:

    Warum sollte ich mich für DIESES Land mit DIESEN Politikern in Todesgefahr begeben? Um hinterher von jenen verschmäht zu werden, die einen gefallenen Soldaten mit Champagner feiern?

  • In Sachen Kruzifix habe ich bis heute einen Aspekt noch nicht verstanden: Was hat es mit Demokratie zu tun, wenn sagen wir mal in einer Klasse mit dreißig Kindern, von denen vielleicht eines Moslem ist (wir reden über Bayern), es diesem einen Kind recht gemacht werden soll und nicht den 29 anderen Kindern?

  • Freidenker:

    Mich würde mal interessieren wie andere in D lebende Religionsgemeinschaften wie z.B. Hindus, Buddhisten, oder Juden, zu den Kruzifixen in den Klassenzimmern stehen ?

    Zumindest mir ist diesbezüglich kein Fall bekannt bei dem es Probleme gegeben hätte, oder gehen die alle auf Privatschulen ?

  • Anna Luehse:

    Ein deutsch-chinesisches Ehepaar, deren zehnjährige Tochter eine Grundschule im oberbayerischen Bruckmühl besucht, verklagte…

    Es waren keine Moslems, die dieses Urteil erzwungen haben. Sie wollten, so ist zu lesen, daß ihr Kind „weltanschaulich neutral“ erzogen werde. Es lohnt noch einmal entsprechend dem Link im Text den genauen Zusammenhang nachzulesen.
    Übrigens die „Anordnung der EU“ die Kreuze in italienischen Schulen und öffentlichen Gebäuden abzuhängen, erging auch nicht weil Muslime dagegen moniert haben.

  • saito:

    Wenn die Schule schon weltanschaulich/religiös neutral sein soll, dann hat dies aber auch für alle zu gelten. Somit wären Kopftücher nicht zu dulden und kein Moslem dürfte verlangen, daß in der Kantine kein Schweinefleisch angeboten werden darf-
    Ebenso verweise ich mal darauf, daß neuerlich in Kindergärten/Schulen nicht mehr „Weihnachten“ gefeiert werden darf, dann bitte aber auch keinen Religionsunterricht in welcher Form auch immer.
     
    Ob das „demokratisch“ ist, wenn sich die Mehrheit der Minderheit dann unterordnen soll, wage ich aber zu bezweifeln. Letzlich wird den Deutschen die eigene Kultur entfremdet und die eigene Identität genommen. Das dürfte aber von den Politikern so gewollt sein. Schließlich sollen die Nationalstaaten abgeschafft werden.
     
    mit freundlichen Grüßen

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