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Kirchen als Ziel, Teil V

Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Mechernich [Aachen] ist gestern geschlossen worden: der vorläufige Höhepunkt einer – schon seit Sommer andauernden – Belagerung,  bei der Jugendliche um die Kirche herum Berge von Müll und zerschlagene Flaschen verstreuten. Jetzt ist der Innenraum so fürchterlich geschändet, dass die Pfarrkirche vorläufig nur zu Gottesdiensten geöffnet wird.

„Sie schütteten Bier in die Weihwasserbecken, rissen Mikrophonkabel aus ihren Halterungen, zündeten sämtliche Kerzen an, drückten Zigaretten aus und schmierten Hakenkreuze ins viel benutzte Fürbitten-Buch“, so die KirchenZeitung. Der in Mechernich stadtbekannte Kirchen-, Kommunion- und Liturgiehelfer Willi Assion (80), der die Vandalen überraschte, habe von Glück reden können, dass er körperlich ungeschoren davon gekommen sei.

[1] St.-Johannes-Baptist wegen Randale geschlossen.

Kein Einzelfall. Der Monat September, so jung er ist, hat bereits einige Fälle von Kirchenschändungen vorzuweisen.  Z.B. im Kreis Ravensburg: Bislang unbekannte Täter haben Ende August die evangelische Nikolaikirche in Isny heimgesucht und sakrale Gegenstände beschädigt. Oder Bad Dürrheim-Hochemmingen. Erneut wurde die katholische Kirche in Hochemmingen Ziel von Vandalismus.

Oder die  kirchlichen Einrichtungen in Fehraltorf . Sie wurden in letzter Zeit regelmäßig  zur Zielscheibe mutwilliger Zerstörungen. Oder in Öttingen, wo zum wiederholten Mal die Inneneinrichtung der Stadtpfarrkirche St. Sebastian verwüstet wird. Oder Reinbek, Nathan-Söderblom-Kirche: Spielkarten mit Bildern von nackten Frauen, gebrauchte Kondome an der Eingangstür, Urin in der Ecke, Schmierereien an den Wänden.  So oder ähnlich beginnen seit Wochen die Tage rund um die Kirche am Täbyplatz.

Oder – last but not least – die Pauluskirche an der Roßheidestraße in Brauck. Die Jugendlichen zertrümmern das Kirchenfenster, steigen ein und verwüsten dort in großem Stil das Kircheninnere. Dass die Jugendlichen aus Familien „mit Migrationshintergrund“ stammen,  will man nicht bestätigen: „Das sind für uns alles Gladbecker“. 

Ist das nicht nett. So viel Konzilianz möche man gerne mal erleben, wenn Moscheen oder Synagogen geschändet werden. Da ist dann aber Schluss mit Gleichmacherei. Da ermittelt dann der Staatsschutz.

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Weiterführend:
[1] Sonderseite mit der mehrteiligen Artikelserie „Kirchen als Ziel [anklickbares Bild in der Seitenleiste re.]

2 Kommentare zu „Kirchen als Ziel, Teil V“

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