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Kurze Gedanken zum 3. Oktober

Auf der Netzseite der Sezession stellte Karlheinz Weißmann vor kurzem nachdenklich fest, daß er bis vor zehn Jahren den 3. Oktober freudig und feierlich beging. Viele werden Ähnliches an sich feststellen: Die frühere Hochgestimmtheit ist nicht mehr vorhanden. Warum ist sie verschwunden?

Indirekt liefert möglicherweise Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck (SPD) darauf eine Antwort. Er regierte das Bundesland sieben Jahre lang in einer „großen Koalition“ (2002 – 2009), danach hingegen zusammen mit der SED-Nachfolgepartei. Er kritisiert, die Wiedervereinigung damals sei in Wirklichkeit mehr als „Anschluß“ verlaufen, der Mitteldeutschland deindustrialisiert habe, und erst jetzt beginne man, soziale Einrichtungen der damaligen DDR wie die Kleinstkinder-Fremdbetreuung im Westen zu übernehmen.

Platzeck spricht es an: Wir dachten nach 1990, die DDR sei Geschichte, sie sei zusammengebrochen und überwunden. Doch wir haben uns geirrt. In neuem Gewande taucht der für tot gehaltene Ungeist wieder auf. Man eifert ihm nun hierzulande nach; das ist das von Platzek beschriebene Phänomen, und die von ihm vollzogene Wende in der Wahl des Koalitionspartners drückt dasselbe aus. Die DDR kehrt auf das gesamte Restdeutschland ausgeweitet gewissermaßen zurück. Eine Mauer haben wir auch schon: Sie besteht nicht aus Zement, kann nicht mit Hammer und Meißel zerstört werden; sie trennt uns von unserer Geschichte vor 1933/1945.

1 Kommentar zu „Kurze Gedanken zum 3. Oktober“

  • „…sie trennt uns von unserer Geschichte vor 1933/1945.“
     
    …sieht so aus.
    Gegenmaßnahme:
    lesen, lesen und nochmals lesen
    und dann mit anderen drüber sprechen.
    Sarrazin ist gut, aber noch sehr sanft.
    Die verbotenen Früchte haben es in sich, klar sonst wären sie nicht indiziert etc…
    Kevin McDonald makes a lot of sense for any one brainwashed in BRD
    and he does it very elegantly
     
     

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