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Schwert und Schild des Systems

Richard Davis, Philosoph [was auch sonst], entblödet sich nicht, eine Zwangsalimentierung nach Vorbild der GEZ für Presseerzeugnisse zu fordern:

Auf den Medientagen München plädiert er in seiner Keynote dafür, Leitmedien wie beispielsweise „SZ“ und „FAZ“ künftig zu schützen. Sie sorgten für den „Kitt in der Gesellschaft“ und ermöglichten erst Öffentlichkeit, also die Chance für Menschen, über dieselben Dinge zu reden. Prechts Idee zur Rettung systemrelevanter Massenmedien: „Wir sollten über Strukturfonds nachdenken“.

Systemrelevant, so so.  Das war die DDR-Presse auch. Systemrelevant ist der Euphemismus für Hofberichterstattung, für Propaganda. Schwert und Schild des Systems. Philosoph Davis ist dabei nicht der erste, der für die Presseerzeugnisse auf Grund ihrer Systemrelevanz Staatsalimentierung wünscht: Lobbyist Aidan White bettelte bereits 2009 in Brüssel und schwadronierte, die Medienkrise drohe „zur Krise der Demokratie zu führen”. Er ist dabei nicht einmal rot geworden. Und welche Medienberichterstattung Brüssel für sein Geld zu bekommen wünscht, kann man hier nachlesen: EU- kritische Berichterstattung unerwünscht.

4 Kommentare zu „Schwert und Schild des Systems“

  • Karl Eduard:

    Es ist wirklich unklar, wozu so viele Medien benötigt werden, wo es DAS NEUE DEUTSCHLAND auch tut. Der Rest der Journalisten, bis auf Ausnahmen, die für Lokalredaktionen tätig sind, sollte in die Produktion gegen, der Sozialismus baut sich schliesslich nicht von alleine auf.
    In der DDR mußte übrigens niemand eine Zeitung „halten“ außer den Genossen, Funktionären und Leitern, die sie benötigten, um Parteitage wiederzukäuen.
    Der Vorschlag von Richard Davis geht also weit über das System DDR hinaus.

  • Wahnfried:

    Es stimmt schon, daß die Mediendemokratie, in der wir nunmal leben, ohne die „richtigen“ Medien ganz schön ungemütlich werden kann. Da sich Politik und Lizenzpresse so schön eingerichtet haben, kann ich verstehen, daß man derlei Verfilzung gerne schützen möchte.
     
    Jürgen Rüttgers hatte in NRW ja schon den Anfang gemacht, indem er für x Millionen Zeitungen an die Schulen brachte.

  • spartaner:

    Gut das es das internet gibt .Gott sei dank.

  • saito:

    Klar kann man die Systempresse alimentieren. Aber, wieviel will man denn den Bürgern zahlen, damit sie diesePropaganda dann auch lesen?
    Angesichts leerer Kassen sollte man sich ruhig mal daran erinnern, daß der Ostblock trotz gesteuerter Medien auch Vergangenheit ist.
    Propaganda vermag viel, kann aber auf Dauer nicht überzeugen.Übrigens wird an der Kontrolle des Internets durch die Obrigkeit gearbeitet. Aber was soll es! Das Ende wird unvermeidlich kommen, wenn das Geld alle ist.
    mit freundlichen grüßen

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