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MacCaffertys linker Kreuzzug

Heute entscheidet der Europarat in Straßburg über den MacCafferty-Bericht zur Gewissensfreiheit von Ärzten und Kliniken. Eingereicht hat ihn die Sozialistin Christine McCafferty [Bild]. Im Kern läuft dieser Bericht darauf hinaus, dass Ärzte und Kliniken vorgeburtliche Kindstötungen, Euthanasie oder Hilfe zur Selbsttötung nicht mehr mit der  Berufung auf ihre Gewissensfreiheit ablehnen können. MacCafferty vertritt dabei die Meinung, der „Zugang zu rechtmäßiger medizinischer Versorgung“ sei mit dem Grundrecht auf Gewissensfreiheit gleichzusetzen und versteht unter medizinischer Versorgung ausdrücklich auch das ‚Recht auf Tötung’. Dass in dem Bericht das Recht der Frauen auf Tötung ihrer ungeborenen Kinder an hervorgehobener Stelle erwähnt wird,  versteht sich von selbst.

Den kompletten Artikel kann man auf Kath.net lesen. Er beschreibt den MacCafferty-Bericht, seine Implikationen und Konsequenzen sehr detailliert.

Die Richtung, in die  MacCaffertys  linker Kreuzzug stößt, ist  abstoßend. Wie abstoßend, macht deutlich, wer den Tier-und Umweltschutz als Vergleich heranzieht.  Nehmen wir als Erstes den Tierschutz: Hier  wurde die Gewissensfreiheit des Tierarztes in den letzten Jahren systematisch gestärkt. Ein Tierarzt muss heute dem Verlangen des Tierbesitzer auf Tötung des Haustiers nicht mehr einfach nachkommen; er darf die Tötung des Tieres ablehnen, wenn keine entsprechende medizinische Indikation vorliegt. „Mein Hund gehört mir“ – diese Zeiten sind für Haustierbesitzer endgültig vorbei. Eine Einschränkung der Verfügungsgewalt, die  viele Tierärzte als längst überfällig begrüßten. 

Weiter mit dem Naturschutz: Er ist mittlerweile so rigoros, dass die Schauspielerin Barbara Wussow treffend anmerkte, es sei in dieser Gesellschaft leichter, ein Baby abzutreiben als einen Baum zu fällen. Vergleicht man z.B. die Menschenmenge,  die aktuell gegen S21 und die Fällung der Parkbäume auf die Straße geht mit der Menschenmenge, die gegen vorgeburtliche Kindstötungen protestiert, wird klar, wie gleichgültig die Menschen gegenüber dem Schutz noch nicht geborener Babys geworden sind. Eine Gleichgültigkeit, die politisch gewollt und medial transportiert wird.

Was bleibt also.  Die Entwicklung für den Menschenschutz – egal ob ungeboren, lebensmüde, krank oder alt – ist der Entwicklung im Tier-und Umweltschutz  direkt entgegengesetzt. Und ich denke,  mit wachsender Weltbevölkerung wird das ‚Recht auf Tötung’  immer großzügiger ausgelegt werden.

6 Kommentare zu „MacCaffertys linker Kreuzzug“

  • Paul:

    Über die Hintertür des Europarates soll in allen Mitgliedsstaaten ein Recht auf Abtreibung durchgesetzt werden. Außerdem kann man klar erkennen, dass Frau McCafferty ein Problem mit der christlichen Religion hat. Gewissensfreiheit könnte – ihrem Bericht zufolge – zu einer diskriminierenden und bigotten Medizin führen. Das ist doch grober Unfug
    http://www.unzensuriert.at/002210-rzte-sind-dazu-da-leben-zu-erhalten-nicht-zu-zerst-ren

  • Wahr-Sager:

    An dieser Entwicklung sieht man, wer die wirklichen Nazis von heute sind.

  • Ulli:

    Es geht in richtung DDR und Stalinismus, da besteht fast kein Zweifel mehr.
    Dort stand auch die Ideologie im Vordergrund und der Mensch war Mittel zum Zweck.

  • Kassandra:

    Gute Nachrichten vom Europarat:

    http://www.piusbruderschaft.de/

    McCaferty-Bericht abgelehnt
    PDF 

    News Aktuell

    Freitag, den 08. Oktober 2010 um 10:15 Uhr

    (gloria.tv) Der Europarat hat den so genannten McCafferty-Bericht abgelehnt. Die Entschließung, die das Parlament in Straßburg mehrheitlich verabschiedete erklärt nun das Gegenteil des ursprünglichen McCafferty-Berichts.
    In der Entschließung heißt es: „Kein Arzt oder Krankenhaus, die eine Abtreibung oder Sterbehilfe ablehnen, sollen dafür zur Verantwortung gezogen werden.“
    Die britische Sozialistin Christine McCafferty bezeichnete die Abstimmung eine „Schande“ für den Europarat. Ihr Bericht sei ins Gegenteil verkehrt worden. Dieser Bericht forderte, Ärzte zu Abtreibung und Euthanasie zu zwingen. Doch stattdessen bekräftigte der Europarat das Recht, Abtreibung und Euthanasie aus Gewissensgründen abzulehnen.
     

  • Kassandra, das sind klasse Nachrichten. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Danke für die Information.

  • „Eine Schande für den Europarat“.  Süß. Aber das schwedische Modell, Ärzte und Krankenhäuser die Abtreibung und Euthanasie aus Gewissensgründen ablehnen, auf einer Liste gesondert zu führen – das ist keine Schande und erinnert auch nicht an dunkelste Zeiten.  Ein Modell, das Sozialistin MacCafferty in allen EU-Staaten umzusetzen wünschte. 

    So ticken die MacCaffertys der Europäischen Union. 

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