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Multikulturalismus ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Im Februar 2008 behauptete Erdogan in der Kölnarena vor 20000 türkischen Fans, Assimilation sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er postulierte nachdrücklich das Modell des Multikulturalismus und befindet sich damit im Einklang linker Politik- und Interessensverbände, die bereits in der Forderung nach Deutschkenntnissen eine „Zwangsgermanisierung“ witterten. Mittlerweile sind sie etwas weniger neurotisch, das Konzept des Multikulturalismus wird aber nicht hinterfragt.

Dieses Postulat, Assimilation sei „unmenschlich“, entspricht der selben niederschwelligen Logik linker Denkschemata, wie der, dass Zielscheibe von Rassismus nur werden kann, wer zu einer Minderheit gehört. Numerika als ausschließliche Determinante von Rassismus sozusagen. Nach dieser Logik hätte es einen Apartheitsstaat wie Südafrika gar nicht geben dürfen. Gab es aber, weil Rassismus eben nicht mit numerischer Größe korreliert sondern mit Macht. Einfacher: Rassismus gedeiht dort besonders gut, wo er erlaubt ist.  Das aber eher nebenbei. Ich möchte ein paar Gedanken zu Assimilation vs. Multikulturalismus in den Ring werfen.

Assimilation vs. Multikulturalismus

In einem normalen vitalen Staat folgt i.d.R. die Identifikation von Zuwanderern über die Leitkultur der autochthonen Gesellschaft –  seine Geschichte, seine Kultur, seine Errungenschaften. Das,  wofür sie steht und woran sie glaubt. Dieser Prozess der Assimilation findet schrittweise statt und ist meist in der dritten Generation abgeschlossen, Heimweh und Entwurzelung  für diese Generation vorbei. Der Multikulturalismus dagegen belässt m.E. nicht nur die Zugewanderten in diesem permanenten Zustand von Entwurzelung und Heimatlosigkeit, er verstärkt ihn von Generation zu Generation und ist damit der Assimilation direkt entgegengesetzt.

Kann die erste Generation Zugewanderter sich noch auf ein starkes Heimatgefühl stützen und auf Verwandte und Freunde im Herkunftsland, wird es für die zweite schon schwieriger, weil die Freunde und Verwandte der Eltern aus dem Herkunftsland ihnen selbst bereits fremd sind. Sie teilen keine gemeinsamen Erinnerungen und Erlebnisse mehr. Eine entsprechende Annäherung an die neue Heimat hat aber auf Grund der kulturellen Abschottung ebenfalls kaum stattgefunden, vielmehr sorgt die wachsende Gemeinde von weiteren Zugewanderten aus dem selben Kulturkreis für eine Verfestigung der Abschottung. Bei der dritten Generation reißt dann endgültig der Faden: Diese Generation hat i.d.R. nur noch mit jenen Altersgenossen Kontakt, die in der selben Lage sind wie sie. Kein Fisch und kein Fleisch, oder, wie mir ein Türke einmal sagte: In Deutschland Türke, in der Türkei Deutscher.

Entwurzelung ist für Menschen eines der schmerzhaftesten Gefühle überhaupt und es mündet unweigerlich in einen quälenden Identitätskonflikt – und damit in die Suche nach einem identitätsstiftenden Rollenersatz, der  Halt und Selbstwertgefühl gibt.  Die zwei großen sich anbietenden identitätsstiftenden Rollen sind dabei die Religion oder die Glorifizierung des fremden Herkunftslandes. Und damit der ganzen Rattenschwanz an Konflikten, der an diesen Ersatzidentitäten hängt. Vor allem, wenn die zwei Kulturen, Herkunftskultur und Aufnahmekultur, keine gemeinsame Wertebasis haben und noch einmal verschärfend, wenn die aufnehmende Kultur sich in Nihilismus und Selbstverachtung suhlt. Eine regelrechte Einladung an die Zugewanderten,  ihre eigene Kultur als Leitkultur zu implementieren und Wurzel aller Revier – und Vertreibungskämpfe.

Kurz: Nicht Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Multikulturalismus ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, weil er Generationen von Zugewanderten in Identitätskonflikte treibt und die daraus resultierende Annahme von Ersatzidentitäten zu kulturellen Spannungen im aufnehmenden Land geradezu einlädt.

Deshalb ist der Multikulturalismus auch vorwiegend ein Postulat von Eliten, die diese Zugewanderten als politische/religiöse/wirtschaftliche Verfügungsmasse zur Durchsetzung eigener Machtinteressen missbrauchen. Menschlichkeit sieht anders aus.

…..
Paul Gottfried, Autor von Multikulturalismus und die Politik der Schuld, stellt das Postulat des Multikulturalismus ebenfalls in einen politischen und religiösen Zusammenhang. Für die neue politische Elite seien staatliche Wirtschaftslenkung und sozialpolitische Umverteilungen inzwischen weniger wichtig geworden als die Kontrolle über Meinungen, Gedanken und Redefreiheit. Eine auch von den Medien geförderte und stetig steigende unterschwellige Feindschaft gegenüber tradierten christlichen Werten ist das Kennzeichen dessen, was Gottfried den „manipulativen Staat“ nennt. Lesenswert.

8 Kommentare zu „Multikulturalismus ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“

  • spartaner:

    Die wahnvorstellung der multi-kultis geht zu ende .

  • Freidenker:

    Eine Sippe, Gruppe, Volk, oder wie auch immer, entwickelt mit der Zeit gewisse Rituale. Beispiele gibt es wie Sand am Meer, angefangen bei den Tänzen der Indianer, über das Schuhplatteln der Bayern, Vodkatrinken in Russland, die Tätowierungen der Hawaiiander, Beschneidung der Juden und Moslems, diverse Trachten in aller Welt, u.s.w.
    Sprache, Menschenbild und Werte sind natürlich auch ein wesentlicher Teil der Rituale.
    Ihnen ist eines gemeinsam, den Zusammenhalt nach innen zu stärken, und sich nach außen abzugrenzen.
    Aber eine sogenannte Multikultur ist ein Wiederspruch in sich, weder einen inneren Zusammenhalt, noch eine Abrenzung nach außen ist bei ihr möglich.
    Deshalb outet sich die Multikultur immer mehr als das was sie ist, ein Oyxmoron,
    an dessen praktischer Umsetzung selbst Utopia scheitern würde.
    Deshalb sind die Grünen selbst die mit Abstand radikalsten Verfechter der Leitkultur,
    nur das sie bei ihnen Multikultur heißt, die mangelns innerem Zusammenhalt nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann, und letztendlich immer zu totalitären System führt.

    Wenn die Mehrheit der Menschen für die Abschaffung der Demokratie ist, wäre es dann nicht undemokratisch sie nicht abzuschaffen ???
    😉

  • Freidenker:

    Bei den Tieren spricht man nicht von Kultur, hier redet der Zoologe von artgerechter Haltung, ist diese nicht möglich bleibt der Nachwuchs aus.

    Zumindest nach unserer Reproduktionsrate zu urteilen werden die Deutschen in Deutschland nicht „artgerecht gehalten“, von wem auch immer.

  • […] den Beitrag weiterlesen: Vaterland » Multikulturalismus ist ein Verbrechen gegen die … AKPC_IDS += "23852,";Popularity: unranked [?]SHARETHIS.addEntry({ title: "Vaterland » […]

  • Karl Eduard:

    Wir wollen mal mit der Menschlichkeit kein Schinluder treiben. Nicht? Nach der Menschenrechtserklärung von Kairo ist Multikultur schlichtweg unmöglich.

  • SushiSascha:

    Da möchte ich doch gerne auf meinen vor knapp einem Jahr verfassten Artikel hinweisen, welcher gleiche Thematik aufgefasst hatte:
    http://www.deutschland-kontrovers.net/?p=10404

  • Kassandra:

    Der Zorn der kleinen Leute
    von Frank A. Meyer

    ein sehr guter Artikel im Cicero zu diesem Thema aus unserer Sicht:

    http://www.cicero.de/97.php?item=5419

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