Inhaltsverzeichnis

Heiße Luft

Von Hinrich Rohbohm in der neuen Ausgabe der JF.

Angela Merkel und Horst Seehofer wird es mulmig. Angesichts einer katastrophalen Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen und miserabler Umfragewerte wollten sie auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) mächtig auf die konservative Pauke hauen, um den aufgrund des Linkstrends in der Union frustrierten CDU-Nachwuchs versöhnlich zu stimmen. Mit ihren Absagen an „Multikulti“ konnten sie bei der JU jedoch nur bedingt punkten. Denn zwischen den Worten und den Taten der beiden Spitzenpolitiker klafft eine große Lücke. Schließlich ist es inzwischen die Union, die sich für mehr Zuwanderung stark macht.

Es war schließlich der CDU-Mann Christian Wulff, der ausgerechnet am Tag der Deutschen Einheit die etwas weltfremd anmutende Behauptung aufstellte, der Islam gehöre zu Deutschland. Es ist die Kanzlerin, die diese Aussage verteidigt. Es war ebenfalls die Kanzlerin, die Thilo Sarrazins Buch verdammte, ohne es gelesen zu haben. Und es ist zu guter Letzt Horst Seehofer, der sich in der CSU zum Lakaien des Feminismus macht, indem er eine Frauenquote in seiner Partei einführen möchte. Merkel und Seehofer dürfen sich daher nicht wundern, wenn neben ehemaligen Unions-Stammwählern auch die Funktionäre des Parteinachwuchses die alibi-konservativen Paukenschläge als das entlarven, was sie sind: heiße Luft.

Zur Wahlkampfstrategie der CDU.  Unser Artikel ist von 2009 und analysiert die Strategie der CDU. Pseudo-Patriotische Worthülsen um die konservativen Wahlstimmen einzuheimsen und der KGR als Mittel zur Ausschaltung rechter Konkurrenz. Daran hat sich seit 2009 nichts geändert. Wer als Konservativer darauf immer noch hereinfällt ist selbst schuld und bekommt, was er gewählt hat.

Wer wirklich will, dass die Union wenigstens in Ansätzen unsere Interessen vertritt muss sie in die Opposition schicken und selbst eine der kleinen Rechtsparteien wählen. In der Opposition, und nur dort, wird CDU/CSU wenigstens ab und zu patriotisch agieren.  Ist sie an der Regierung, nickt sie alles durch.

Kommentieren