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Die Bewältigungsapostel

Was die von Josef Fischer eingesetzte Historikerkommission Neues an’s Tageslicht gehievt haben will, ist so neu nicht. In der NS-Diktatur waren auch Teile des Auswärtige Amtes Stütze und Träger der nationalsozialistischen Politik? Na so was. Einige der solchermaßen Involvierten wussten sich später, dank Verbindungen und Einfluss, reinzuwaschen? Überraschung. Wann wäre das je anders gewesen.

Zur traurigen Rolle Ernst v. Weizsäcker, seines Sohnes Richard v. Weizäcker und der Scheinheiligkeit nachträglicher Widerstandskämpfer gegen Hitler Marke Günter Grass publizierte die Junge Freiheit bereits mehrere Artikel. Inwieweit Kinder von Nazigrößen versuchen, über die Kollektivschuldthese die persönliche Verstrickung ihrer Eltern in die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren, wäre eine Untersuchung wert. Bei Richard v. Weizäcker, Reemtsma-Sohn Jan Philip [Die Firma Reemtsma war im Nationalsozialismus exzellent im Geschäft] und Speer-Tochter Hilde Schramm ist es jedenfalls augenfällig.

Wichtiger für die BRD wäre es, die Politik ihrer Nachkriegspolitiker genauer zu untersuchen. Z.B. die Verstrickung des intervalladipösen Grünen Josef Fischer in die Visaaffäre.  Die übrigens genau in dem Jahr [2005] an die Öffentlichkeit kam, als Fischer die Studie zum AA in Auftrag gab. Bei der eigenen Affäre hatte Josef Fischer dann selbst Gedächtnislücken – er konnte sich nicht mehr richtig erinnern. Das klingt doch sehr vertraut: Dieses sich nicht mehr erinnern können. Oder die Lügen im Jugoslawien-Krieg. Oder die Rolle der rot-grün-gelb-schwarzen Politiker im Afghanistan-Krieg, der lange so nicht genannt werden durfte. Fazit: Nichts Neues unter Deutschlands Himmel.

Junge Freiheit:
[1]
Der Bußprediger. Richard von Weizsäckers familiäre Gedächtnislücken trüben sein historisches Urteilsvermögen.
[2] Vor der Wahrheit den Blick verschlossenAltbundespräsident Richard von Weizsäcker und seine bis heute unaufgeklärte Rolle in den letzten Kriegstagen 1945.

Antaios Verlag
[3] Günter – ein Alptraum.
Ein Comic  über die Bewältigungsapostel Günter Grass und Richard v. Weizäcker. Als PDF kann man es hier herunterladen und bei Amazon als Druckausgabe erwerben. Das unten eingefügte Bild ist Teil des Comis.

5 Kommentare zu „Die Bewältigungsapostel“

  • Freidenker:

    Der Herr Fischer ist empört, soweit nichts Neues, empört zu sein gehört bei den Grünen zum Kerngeschäft.

    Mir drängen sich bei solchen „Nachrichten“ andere Fragen auf.

    Wer macht aus solch einer Lappalie eine “ sensationelle Nachricht“, und sorgt dafür das sie quer durch die Presselndschaft publiziert wird ?

    Wie kommt der high end Pensionär Fischer dazu eine Historikerkommision einzusetzen, und von welchem Geld werden diese Leute bezahlt.

  • Paul:

    Es gingen aber auch aus dem AA Widerstandskämpfer hervor. Rudolf von Scheliha etwa, oder Adam von Trott zu Solz, Ilse Stöbe, Ulrich von Hassell… Das ist es was Fischer stinkt, der Widerstand kam aus dem nationalkonservativen Lager.

  • diegedankensindfrei:

    Hunde, wollt ihr ewig ausschwitzen? Meinem Gefühl nach ist das auch ein bewußter Keulenschlag des Establishments nach Sarrazin und anderen Gedankenverbrechern. Gibt vielleicht sogar morgen den Spiegel Titel? Auschwitz-Grusel sells. Das eigentlich Gruselige an dieser Nachricht: Wer hat die Macht, diese substanzlose Propaganda so zu lancieren um eine weitere Institution zu demontieren bzw. auf dunkelrot einzunorden? Und die First Lady schwadroniert derweil von einer Selbstvergewisserung des Amtes und davon die Studie zur festen Größe der Diplomatenausbildung zu machen. Wahrscheinlich zu Lasten der fremdsprachlichen Kompetenzen.
     

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  • virOblationis:

    Siehe dazu das heute erscheinende Buch „Das Amt und die Vergangenheit“.
    Anläßlich des Erscheinens des Buches ein Interview auf Deutschlandfunk um 6:50 Uhr (s. Deutschlandradio Kultur, Ortszeit, seit 5:05 Uhr). Dort schließt der Historiker Moshe Zimmermann von dem Auswärtigen Amt, das er untersucht hat, ohne – wie er einräumt – Neues zu entdecken (Zitat: „Das wußte man schon früher.“), auf die Gesellschaft insgesamt: „Die deutsche Gesellschaft zwischen 33 und 45 war eine verbrecherische Institution…Das Fundament war nationalsozialistisch, das Fundament war rassistisch, und auf diese Art und Weise konnten auch die Organisationen, die Institutionen [wie das Auswärtige Amt], immer mitmachen, Initiative ergreifen und dann auch zu Vollstreckern (zu) werden.“
    Das sind ja interessante Rückschlüsse, zu denen man bei der Betrachtung des Auswärtigen Amtes gelangt. – Allerdings, wenn man schon früher über das Auswärtige Amt Bescheid wußte, diente die Studie dem Moshe Zimmermann etwa nur dazu, seine schon zuvor bestehende Vorstellung einer „verbrecherischen Gesellschaft“ an Hand einer einzelnen Institution sozusagen zu verfizieren?
    Überflüssig anzumerken, daß der Interviewer vom Deutschlandfunk mit keinem Wort auf dieses Pauschalurteil einging.

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