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Redewendungen

Wir sind fester im Christentum verankert, als uns das teilweise bewusst ist: Viele Redewendungen, die in unserer Umgangssprache einen festen Platz eingenommen haben, stammen aus der Bibel – ohne dass wir deren ursprünglicher Bedeutung und Herkunft noch kennen, benutzen wir sie doch ganz selbstverständlich. Ich habe mal ein paar Beispiele  herausgepickt , gefunden habe ich sie u.a. hier und hier.

[1] „Jemandem die Leviten lesen“ als Ausdruck für „jemanden zurechtweisen“ kommt von dem früher im Gottesdienst vorgelesenen Leviticus, dem 3. Buch Mose, mit seinen zahlreichen moralischen Vorschriften.

[2] „Seine Hände in Unschuld waschen“ finde man in den Psalmen 26, 73 und im Matthäus-Evangelium: „Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld, als er nichts unternimmt, um Jesus zu retten.“

[3] „Sein Scherflein beitragen“ komme aus dem Markusevangelium. Dort geht es um die arme Witwe, die dennoch aus ihrem Besitz ein Scherflein, eine damalige kleine Währungseinheit, spendete. 

[4] „Ein Buch mit sieben Siegeln“ sagen wir, wenn wir eine Thematik oder einen Sachverhalt nicht verstehen. Der Spruch stammt aus der Offenbarung, Kap. 5, Vers 1: Und ich sah auf der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, eine Buchrolle; sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt…

[5] Die Redewendung „Im Dunkeln tappen„,  stammt aus der Luther-Übersetzung [aus 5. Mose 28 Vers 29]: Am helllichten Tage werdet ihr wie Blinde umhertappen. Alles, was ihr in Angriff nehmt, wird scheitern. Man wird euch ständig unterdrücken und berauben, und niemand wird euch helfen.

[6] Auf Herz und Nieren prüfen,  Psalm 7,10
Laß doch die Bosheit der Gottlosen ein Ende nehmen und stärke den Gerechten,
denn du prüfst die Herzen und Nieren,du gerechter Gott!

[7] Ein Dorn im Auge , 4.Mose 33,55
Wenn ihr aber die Einwohner des Landes nicht vor eurem Angesicht vertreiben werdet, so sollen euch die, welche ihr übrigbleiben laßt, zu Dornen werden in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten, und sie sollen euch bedrängen in dem Land, in dem ihr wohnt.

[8] „Wer suchet der findet, „Lukas 11,9-10
Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

[9] „Asche aufs Haupt„,  2. Samuel 13, 19
Da warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange bunte Kleid, das sie trug; und sie legte die Hand auf ihr Haupt und lief schreiend davon.

[10] Wolf im Schafspelz,  Mt 7,15
Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!

[11] „Hochmut kommt vor dem Fall„, [Spr 16,18]
Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.

[12] Schwerter zu Pflugscharen schmieden, Jes 2,4
Und er wird Recht sprechen zwischen den Heiden und viele Völker zurechtweisen, so daß sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden werden und ihre Speere zu Rebmessern; kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr erlernen.

7 Kommentare zu „Redewendungen“

  • Horst:

    Nun ja die drei Sprüche da aus der Bibel,ich habe ein Zitatenbuch mit 12396 deutschen Sprichwörtern gesammelt von Karl Simrock und das hat wenig mit Kirche zu tun.

    Wiederhole es gern immer wieder hier und überall, die christianisierung hat uns unsere ureigenstes selbstbewußtsein und unserer wurzeln beraubt.

    diese drei wüßten religionen die jedem volke artfremd sind die nicht aus deren ursprungsgegend stammen sind nicht gut für unser deutsches wesen ,nie gewesen, das christentum unterdrückt den deutsch -germanischenfreiheitsdrang.

    die nächste lüge ist das was unser feiner allerweltsbupräsi so von sich gibt , das wir uns unseren christlich-,jüdischen wurzeln der deutschen kultur bewußt sein sollten.

    ein lacher, wenns nicht so brutal verlogen und gelogen wäre!

    ich sehe die sache ehr andersrum, das christentum hat sämtliche germanische gebräuche und heilige stätten übernommen und für sich beansprucht und das bis heute und zudem uns von unserer eigenen natur und naturverbundenheit durch demonisierung unserer heiligsten tiere gebracht.

    ich würde nämlich ehr sagen das wir das christentum mehr germanisiert haben als das christentum uns christianisiert , nur ist uns das nicht bewußt und soll es ja nicht sein , sonst wüßten wir genau das wir das christentum für unser seelenheil nicht benötigen!

    schöne grüße

  • das wir das christentum für unser seelenheil nicht benötigen!

    Wer ist „wir“.  Ich benötige das Christentum schon und eine Menge Deutsche, die ich kenne, benötigen es auch. Wer ist also „wir“?

  • hutlos:

    „Laß doch die Bosheit der Gottlosen ein Ende nehmen und stärke den Gerechten, denn du prüfst die Herzen und Nieren,du gerechter Gott!“

    ist das nicht aus dem koran? naja, macht ja auch keinen unterschied.

  • Wahnfried:

    Historisch gesehen magst du recht haben oder auch nicht, Horst, aber die Germanen, die Tacitus etwa in der Germania beschrieben hat, sind spätestens in den 60ern „fat and impotent“ geworden, wie Churchill es beschrieben und beabsichtigt hat. Ich sehe, wenn ich heute um mich schaue, keine Freiheitsliebenden mehr. Ich sehe niemanden mehr, der lieber sterben wollte als unfrei zu leben. Ich sehe keine Stolz mehr, für den man früher getötet hat. Ich sehe heute ein Volk, das an nichts mehr glaubt außer an zwei Urlaube im Jahr und den allwöchentlichen Vollsuff. Wir Deutschen sind in der großen Mehrheit nicht mehr deutsch, sondern irgendetwas anderes. Was, das kann ich dir auch nicht sagen.

  • hedelfinger:

    Der Gott, der Eisen schuf,
    wollte keine Knechte.
    (E.M.Arndt)

  • Freidenker:

    Historisch mag das stimmen, es glaube es war irgend ein Feldherr der, so sollte er die Schlacht gewinnen, zum Christentum übertreten wollte.
    Nach dem Sieg mussten seine Untertanen halt auch Christen werden, so war das damals halt.
    Und das Christentum hat auch eine menge Schaden angerichtet, wie alle Religionen, oder besser gesagt, die Menschen welche Religionen für ihre Zwecke benutzen.
    So gesehen ist das Christentum eine eingewanderte Religion, ähnlich wie heute der Islam einwandert.
    Aber es gibt auch grundlegende Unterschiede. Das Christentum ist als „Idee“ eingewandert, und nicht in Form von Millionen Wirtschaftsflüchtlingen.
    Der kulturelle und wirtschaftliche Aufstieg Europas hat unter dem Christentum zumindest mal nicht gelitten, welchen Anteil dem Christentum hierbei zuzuschreiben ist, ist schwer verifizierbar.
    Immerhin waren Klöster so eine Art frühe „Universität“.
    Aber nun zum entscheiden Unterschied. Egal ob man an Jesus glaubt oder nicht, an seinem überlieferten Leben und Wirken kann eigentlich kein vernünftiger Mensch etwas auszusetzen haben. Ahnlich verhält es sich mit dem Neuen Testament.
    Und noch ein wesentlicher Punkt, die als „Ungläubiger“ lebt es sich unter Christen recht angenehm.

  • virOblationis:

    Vom alten Heidentum ist kaum mehr geblieben als Frau Holle; vorchristliche Bräuche, die übernommen und neu gedeutet fortgeführt wurden, können kaum für das Fortleben alten Heidentums in Anspruch genommen werden, denn man begeht ja z.B. die Lichterprozession am 2.2. nicht wegen ihrer vorchristlichen Vergangenheit, sondern weil Christus „ein Licht, zu erleuchten die Heiden“, ist. – Wirksam hingegen ist das in unserer Zeit vor allem durch Sozialismus und Liberalismus repräsentierte neue Heidentum, das unsere aus dem Christentum hervorgewachsene Kultur, soweit sie überhaupt noch besteht, fortwährend zersetzt.

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