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Palästine Papers

Der arabische Fernsehsender Al Jazeera hat zusammen mit der britischen Tageszeitung Guardian geheime Verhandlungsdokumente zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde unter Mahmud Abbas veröffentlicht.

Diese Palästine Papers – Dokumente und Gesprächsprotokolle – sind von Chefhändler Saeb Erekat unterzeichnet. Lt. diesen Dokumenten war Abbas gegenüber Israel, dessen Sicherheit lt. Merkel deutsche Staatsräson ist, zu weitreichenden Zugeständnissen bereit. Eine schwache und verzweifelte Palästinenser-Führung, ablehnende israelische Verhandlungsführer und US-Politiker mit einer „oft verachtenden Haltung gegenüber der palästinensischen Seite“, dies sei der „überwältigende Eindruck“, der bei der Lektüre der vertraulichen Dokumente über ein Jahrzehnt Nahost-Friedensgespräche entstehe, schreibt Guardian.

Sollten die Dokumente echt sein, so ist aber das die größte Widerwärtigkeit: Condoleezza Rice soll vorgeschlagen haben, ca.5 Millionen palästinensische Flüchtlinge nach Südamerika zu deportieren [euphemistisch als Transfer umschrieben].

Chefunterhändler Erakat bezeichnete die Berichte von Al-Jazeera und Guardian als „einen Haufen Lügen“. Sie enthielten Fehler und Ungenauigkeiten, außerdem seien seine Worte aus dem Zusammenhang gerissen worden. „Wenn wir bei den Flüchtlingen nachgegeben und solche Zugeständnisse gemacht hätten, warum hat Israel dann nicht einem Friedensvertrag zugestimmt?“, fragte er.

Das ist eine gute Frage.

2 Kommentare zu „Palästine Papers“

  • Sollten die Papiere echt sein, ist das ein Gau für die Fatah. Die Gewinner sind dann die Hardliner auf beiden Seiten.

  • Paul:

     Den Berichten zufolge wollte die damalige israelische Verhandlungsführerin Livni das Angebot nicht annehmen, weil die Palästinenser die Siedlungen Har Homar und Ma’ale Adumim im Süden und Osten nicht abgeben wollten. Die Ablehnung zeigt, daß die häufig von Israel bemängelte Kompromisslosigkeit der Palästinenser in Wahrheit ganz anders aussieht. Israel wollte und will keinen echten Friedensprozess sondern so lange als möglich weitere Tatsachen schaffen. Merkel kann sich ihre Staatsräson dahin schieben wo keine Sonne hinscheint.

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