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Zivilcourage nach europäischer Kultur

Margot Käßmann, damals noch Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, zecht in der Fastenzeit intensiv und setzt sich danach volltrunken an`s Steuer ihres Wagens. Die Straftat fliegt auf, weil Käßmann mit überhöhter Geschwindigkeit eine rote Ampel überfährt. Hier ist als erstes  ein Dankesgebet an Gott angebracht – kein Fußgänger kam Käßmann in die Quere.  Unfälle, verursacht durch Trunkenheit am Steuer, sind nicht eben selten im Straßenverkehr und ihre Opfer füllen  die Betten der Unfallkliniken zahlreich .

Nun soll Käßmann mit einen Preis für Zivilcourage ausgezeichnet werden. Ihr Rücktritt vom Amt [als Konsequenz der menschenverachtenden Trunkenheitsfahrt]  sei Vorbild für andere Personen des öffentlichen Lebens und müsse deshalb honoriert werden, rechtfertigt die Kulturstiftung Pro Europa  ihr krudes Ansinnen. Daran will ich keine weitere Zeile verschwenden. Einer Wette würdig ist m.E., ob die Käßmann wirklich so abgeschmackt ist und sich mit diesem Preis schmücken lässt.

11 Kommentare zu „Zivilcourage nach europäischer Kultur“

  • Wahr-Sager:

    Nur ein weiterer Beleg für die Dekadenz dieses „demokratischen“ Staates, der die irrsinnigsten Preise vergibt.
    Wurde Michel Friedman auch mit einem „Zivilcourage“-Preis belohnt, nachdem er wegen seiner Nutten-Eskapade sein Amt beim ZdJ aufgegeben hat?

  • ThePassenger:

    Das System lässt niemanden fallen der es nicht verraten hat. Das ist Solidarität in Reinstkultur, das Strafgesetzbuch ist dabei kein Kriterium, nur die Treue zum System zählt.
     
    Wie war das nochmal, damals in der DDR?
     
    Mein Tipp daher: Käßmann wird selbsterverständlich die Auszeichnung annehmen, man will doch niemanden verärgern, selbst den Ernst Thälmann Orden würde sie akzeptieren.

  • Paul:

    Die Schnapsdrossel wird den Preis annehmen. Ich wette jeden Preis.

  • diegedankensindfrei:

    Zivilcourage hat diese Person wenn überhaupt doch nur da gezeigt, als sie glaubte sich der Wehrkraftzersetzung im Rahmen der zweifelhaften Verteidigung Deutschlands am Hindukusch schuldig machen zu müssen, indem sie nach dem Warum fragte, ohne sich mit den, vom Friedensministerium abgesegneten Phrasen abspeisen zu lassen. Die rote Ampel und der Preis für Zivilcourage, sie werden Schwester Margot wieder einnorden, dann klappts vielleicht auch noch mit dem Amt der BupräsIn. Das System belohnt asoziale Steinewerfer und Polizistenprügler mit dem Posten des Chefdiplomaten, warum also nicht. Die Botschaft wäre einmal mehr klar: Nicht an deinen Taten, an deiner Gesinnung werden wir dich messen…

  • Wahr-Sager:

    Apropos „Das System“:
    In JF-Ausgabe 5/04 erklärte der ständige JF-Mitarbeiter und Vordenker der französischen „Neuen Rechten“, Alain de Benoist, in einem Artikel unter der Überschrift „Frischer Atemzug“, die Rolle des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes entspräche „exakt derjenigen […], die die Prüfungskommissionsstelle der NSDAP im Dritten Reich erfüllte – Gedanken (und Hintergedanken) zu überwachen, die Meinungsfreiheit einzuschränken, Zensur auszuüben“. Ein Vergleich, der für sich spricht.

  • Georg Mogel:

    Frau D. Margot Käßmann verkörpert in allen Qualitäten den heutigen Zustand der EKD.

  • Anna Luehse:

    Wenn man gelesen hat, dass Frau Dr. Kässmann damals zur späten Abendstunde nicht allein sondern mit einem männlichen Begleiter im Auro saß, dessen Identität nicht bekannt werden sollte, was sie nur durch ihren sofortigen Rücktritt sichern konnte, dann bekommt der Preis ein besonderes Geschmäckle.

  • Poweronoff:

    wie bei Welt online eben zu lesen ist, wird Fr. Kässman den Preis nun tatsächlich nicht annehmen.
    Ich muss gestehen, ich bin überrascht. Ich hätte anders gewettet. Sorry Paul, damit hätten wir wohl beide die Wette verloren…

    Margot Käßmann lehnt eine Auszeichnung für ihren Rücktritt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ab. Sie werde den Zivilcourage-Preis der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa nicht entgegennehmen, erklärte Käßmann in Berlin. Zwar entspreche es nicht den Tatsachen, dass ihr der Preis ausschließlich für die Entscheidung zum Rücktritt verliehen werden sollte. Doch lasse ihr die Berichterstattung einiger Medien keine andere Möglichkeit, als die Auszeichnung abzulehnen.

    Käßmann erläuterte, in der Erklärung der Stiftung heiße es, der Preis solle ihr für Zivilcourage als Seelsorgerin, Bischöfin und Ratsvorsitzende verliehen werden, vor allem für die mit dem Satz „Nichts ist gut in Afghanistan“ angestoßene öffentliche Debatte: „So hätte ich den Preis angenommen, um ihn in der Dankesrede den Menschen zu widmen, die sich in der Friedensfrage couragiert an vielen Orten einmischen, ohne dass ihnen je ein Preis verliehen würde.

    Und natürlich nur wegen der Berichterstattung in den Medien… Anders ausgedrückt – hätte es die bösen Medien nicht gegeben, dann, ja dann…

  • Paul:

    @Poweronoff

    Die Wette verliere ich gerne. Käßmanns Gejammer über die pöhse pöhse Presse geht mir am A… vorbei. Hauptsache ich muss ihre stromlinienförmigen Reden nicht mehr hören und lesen.

  • Zwar entspreche es nicht den Tatsachen, dass ihr der Preis ausschließlich für die Entscheidung zum Rücktritt verliehen werden sollte. Doch lasse ihr die Berichterstattung einiger Medien keine andere Möglichkeit, als die Auszeichnung abzulehnen.

    Mir kommen gleich die Tränen. Ausschließlich für ihren Rücktritt vielleicht nicht, aber nachdrücklich als Begründung mit angeführt. Darüber hinaus hat diese Frau nicht eine Rede oder Predigt gehalten, die nicht absolut konform mit dem  Zeitgeist ging – mehr Angepasstheit ist kaum vorstellbar.

    Bekäme darüber hinaus jeder einen Zivilcouragepreis, der Kritik am Afghanistankrieg übte – die BRD wäre angefüllt mit diesem Preis.  Diesen „einigen Medien“ ist nachdrücklich Respekt zu zollen, dass sie den Mum hatten gegen die zeitgeistkonforme Käßmannhype zu schreiben. 

  • Freidenker:

    Käßmann: „Krieg hat Unrecht, Zerstörung, Vergewaltigungen im Schlepptau. Krieg zerstört alle, die an ihm beteiligt sind.“

    Mit diesem Satz hat sie auch den Vernichtungskieg gegen Deutschland kritisiert, das war mutig, und sie zog den Zorn der Bildzeitung auf sich.
    Darauf bezog sich der Preis natürlich nicht, schon klar.

    Und: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

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