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Chinas Befreiungsschlag

Anscheinend hat sich China, der größte Gläubiger der USA,  seiner gigantischen Dollarvorräte – ca. 1,16 Billionen –  erfolgreich entledigt. Pekings Notenbank meldet, dass der gesamte Außenhandel noch dieses Jahr in Yuan abgewickelt werden kann – alle chinesischen Exporteure und Importeure seien bereits entsprechend instruiert. „Die Marktnachfrage nach einer grenzüberschreitenden Verwendung des Yuan steigt“, erklärte sie. Konkret soll der bisher streng reglementierte Yuan schrittweise in eine frei konvertierbare Weltwährung umgewandelt werden.

Die Schnelligkeit überrascht, weil die meisten Experten den Weltwährungswechsel von Dollar zu Yuan erst in ca. 10 Jahren erwarteten. Für die USA ist das natürlich ein schwer zu schluckender Brocken: Der Status Weltwährung erlaubte der ehemaligen Weltmacht bisher, die Notenpresse nach Bedarf anzuwerfen und den Geldmarkt mit Dollar zu überfluten. Das ist dann nicht mehr möglich.

8 Kommentare zu „Chinas Befreiungsschlag“

  • Freidenker:

    Wieder ein Indiz für die clevere Wirtschaftspolitik Chinas.

    Polemisch ausgedrückt haben sie sich der grünen Krätze entledigt, so lange sie noch was dafür bekommen haben, schön still und heimlich.
    Und nach allem was man hört haben sie geschickt investiert, derweil meint der Ami immernoch er könne mit Rüstung und Konsum seinen wirtschaftlichen Niedergang aufhalten.

    China als Hauptgläubiger des Dollas/USA fällt nun weg, Nomen et Omen, also wieder einer weniger der an den Dollar GLAUBT.

  • Druidenstein:

    China zeigt unseren mit Schweigegeld überversorgten Wirtschaftsignoranten, daß Wachstum auch ohne Verschuldung möglich ist. Und das ist der Kern der Botschaft.

  • Alex:

    Mal ganz vorsichtig. Erstens ist China nicht die „Welthandelsmacht“ schlechthin, ihre Billigprodukte könnten morgen schon in Indien oder einem beliebigen anderen Land hergestellt werden.
    Wenn China seinen Außenhandel auf die Landeswährung umstellen will, dann gehören dazu zwei Partner.  Der Käufer und der Verkäufer. Ich glaube nicht das die Hauptabnehmer chinesischer Waren sich auf diesen krummen Deal einlassen. Zumindest solange nicht, solange amerikanische Flugzeugträger in ihren Gewässern kreuzen.
    Kann ich mir für einen Yuan einen Burger beim nächsten McDonalds kaufen? Eher nicht.

  • Patrik:

    Also müssen wir erwarten dass die USA bald einen Krieg (gegen China????) erklären werden. Das würde heissen dass Europa wieder verwickelt wird (????)

  • @Alex

    China produziert billig – aber es ist schon lange kein Land mehr, das ausschließlich Billigprodukte [im Sinn von „Ramsch“] produzlert.

    @Patrik

    M.m. nicht. Jedenfalls keinen konventionellen Krieg – China ist ein Gigant und die USA haben in ihrer ganzen Geschichte noch nie ein Land alleine angegriffen, das auch nur halbwegs militärisch potent war. Darin unterscheidet es sich elementar von Ländern wie z.B. Israel. Im Fall USA /China müssten ergo viele viele viele Alliierte mitziehen.

    Der Kampf zwischen der ehemaligen Großmacht USA und der neuer Großmacht China ist eher einer mit „unkonventionellen Waffen“ geführter – schüren innerländischer Konflikte zwischen den einzelnen Ethnien, Grenzkonflikte wie z.B. Indien/China u.ä.,Währungskämpfe, Warenboykotte, Handelsschranken etc.pp. Die Auswirkungen bekommen wir hier in D. und Europa doch schon lange zu spüren.

    Wobei mir wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass ich mit „die USA“ und „China“ die politisch-militärische Klasse dieser Länder meine – nicht seine Bevölkerung.

  • Paul:

    Egal ob China oder USA, für Deutschland ist der Hegemon wurscht. Höchstens kann es, gleich einem Sklaven, hoffen, daß der neue Massa besser sein wird oder doch wenigstens nicht schlechter als der alte. Sklave bleibt er trotzdem. Will vermutlich auch gar nichts anderes sein.

  • Paul:

    China will seinen Handel künftig in Renminbi (Yuan) abwickeln. Die deutschen Unternehmen haben großes Interesse daran. Dazu bereiten die deutschen Banken nach F.A.Z.-Informationen die Eröffnung von Renminbi-Konten vor.
    http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EBD5A293D225C47EE9ACCA5E23E0F1CEE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Wir leben in interessanten Zeiten, mögen sie nicht bombig werden.

  • OT und in eigener Sache:
    Die Domain korrektheiten.com zieht gerade um; sie ist bereits beim neuen Provider, aber es muss noch das Update des Nameservers beim NIC abgewartet werden.
    Bis spätestens Montag ist der Blog “Korrektheiten” erreichbar unter
    http://rs324.worldserver.net/korrektheiten.com/
    Danach wieder ganz normal unter “korrektheiten.com”.

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