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Nato und Libyen

„Die NATO muss in Libyen eingreifen“, befindet die Arab News. Die Truppen der westlichen Welt müssten als „Katalysator“ fungieren, um den Diktator Gaddafi endlich zu Fall zu bringen, dürften aber Libyen dann weder okkupieren, noch in dem Land länger stationiert bleiben. Für die Intervention sprächen mehrere Gründe: „Die NATO könnte das Massaker am libyschen Volk stoppen. Sie würde sofort die Herzen der kämpfenden Aufständischen gewinnen, wenn sie das Chaos und das Leid beendet.“

Die Nato muss in Libyen eingreifen.

Nein. Muss die Nato nicht. Wieso greifen die arabischen Staaten nicht selbst ein? Wo bleibt die Arabische Liga, wo die OIC?. Die arabischen Staaten haben genug junge Menschen und genug Petrodollars, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen – es ist ihre Region, ihre Verantwortung. Was soll dieses ständige Geschrei nach der Nato und „dem Westen“.

12 Kommentare zu „Nato und Libyen“

  • Alex:

    Niemand muss eingreifen. Das ist ein bewaffneter Aufstand und dessen vollkommen legitime Bekämpfung innerhalb geltenden Völkerrechts. Der Westen kann höchstens mäßigend auf beide Seiten einwirken, sie zu Verhandlungen und Waffenstillstand drängen. Das ist die äußerste Option, die sinnvoll und angemessen ist.
    Und Völkermord? Bitte?! Das ist ein Bürgerkrieg, in dem starben zu allen Zeiten Bürger. Man redet hier übereinstimmend von dreistelligen Opferzahlen. Geradezu lächerlich, wenn man an die Ausuferungen europäischer Bürgerkriege denkt. Selbst auf dem Balkan hat nachweislich kein „Völkermord“ stattgefunden.

  • Anna Luehse:

    Gefunden im Gelben:
     
    Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten

    Vom 4. November 1950

    In der ab 1. November 1998 geltenden Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2002 (BGBl. II S. 1054)

    (Übersetzung)

    Die Unterzeichnerregierungen, Mitglieder des Europarats – in Anbetracht der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet worden ist;
    in der Erwägung, dass diese Erklärung bezweckt, die universelle und wirksame Anerkennung und Einhaltung der in ihr aufgeführten Rechte zu gewährleisten;

    – haben Folgendes vereinbart:
    Art. 1 Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte. Die Hohen Vertragsparteien sichern allen ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Personen die in Abschnitt I bestimmten Rechte und Freiheiten zu.

    Abschnitt I. Rechte und Freiheiten

    Art. 2 Recht auf Leben. (1) Das Recht des Menschen auf Leben wird gesetzlich geschützt. Niemand darf absichtlich getötet werden außer durch Vollstreckung eines Todesurteils, das ein Gericht wegen eines Verbrechens verhängt hat, für das die Todesstrafe gesetzlich vorgesehen ist.
    (2) Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um
    a) jemanden gegen rechtswidrige Gewalt zu verteidigen;
    b) jemanden rechtmäßig festzunehmen oder jemanden, dem die Freiheit rechtmäßig entzogen ist, an der Flucht zu hindern
    c) einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen.

  • Alex:

    Exakt, Anna.
    Aber die Liberalen (die Linken, die Gutmenschen, ect: die Mischpoke) sind stets dabei das Völkerrecht aufzudröseln, neu zu formulieren, es den „Bedürfnissen“ anzupassen und die Masse der blökenden Irrlichter folgt willig dem Gesang der Sirenen, statt sich wie Odysseus Männer die Ohren mit Wachs zu verstopfen.
     

     
     

  • saito:

    Offensichtlich gibt es ein Interesse daran, dass die NATO in Lybien einmarschiert. Hoffentlich nicht mit den gleichen Folgen, wie im Irak, wo heute viele Leute sagen, dass es unter Saddam besser war.
    mit freundlichen Grüßen

  • TROPENWOLF:

    Da sollen die Europäischen Länder wieder einmal die Interessen einer auf künstlicherweise entstandenen Atommacht vertreten die die eigene Drecksarbeit nicht selber erledigen will, nachdem sie das Ganze angestiftet und finanziert hat

  • Paul:

    Im Web kursieren Dutzende Handyfilme aus Libyen, die Bluttaten dokumentieren – wurden die Männer von Gaddafis Schergen getötet? Die Wahrheit ist kaum zu ermitteln. Dennoch könnten die Videos in der Debatte über ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft eine wichtige Rolle spielen.
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749657,00.html

    Das können sie eben nicht, wenn ihr Wahrheitsgehalt nicht ermittelbar ist. Es sei denn man will partout dort einsteigen und braucht dafür ein moralisches Kapuzchen.

  • Freidenker:

    Mein Gefühl sagt mir keine Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten.
    Und ich sage bewusst Gefühl, denn was wirklich ab geht in Libyen kann ich nicht beurteilen. Die Tagesschau liebäugelt, natürlich unter den Feigenblatt der objektiven Berichterstattung, schon mit einer millitärischen Intervention.
    Und Entscheidungen gegen die „Tagesschau“ wären in der Vergangenheit zu 100% im deutschen Interesse gewesen.

    Gaddafi ist sicher nicht mein Freund, und er hat offensichtlich nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber zwei elementare Dinge unterscheiden ihn von Mubarak, er ist keine US-Marionette, und den Libyern geht es wirtschaftlich in der Region am besten.
    Bleibt die Frage, was wollen die Aufständischen eigentlich verändern ???

  • Karl:

    Domino-Effekt in Libyen
    Keine Frage, es brodelt in der arabischen Welt. Tunesiens Staatschef Zine-el Abidine Ben Ali mußte vor dem Zorn breiter Volksmassen ins Ausland flüchten. Seinem Amtskollegen Muhammad Husni Mubarak ging es nicht besser – zwar ist sein Verbleib nicht bekannt, aber Machthaber in Ägypten ist er auch nicht mehr. Und als die Demonstrationen in Libyen begannen, spekulierte die Weltöffentlichkeit darauf, daß mit Muammar al-Gaddafi wie beim Domino-Spiel ein Stein nach dem anderen fallen würde. …
    http://www.dvu-nds.de/2011/03/domino-effekt-in-libyen/
     

  • Ronald Reagan äußerte zum Thema Abtreibung einmal sinngemäß, ihm sei aufgefallen, dass alle, die für Abtreibung votieren, selbst schon geboren sind.

    In Abwandlung an Ronald Reagan fällt mir auf, dass alle Politiker, Journalisten, aber auch Foren-und Tastenhelden u.ä. die so lautstark ein militärisches Engagement in Libyen fordern, selbst mit ihrem Hintern schön im sicheren Heimatsessel bleiben.

    Wieso fordert der ehemalige libysche Justizminister Dschalil, jetzt Sprecher der selbstermächtigten Oppositionsführung, Nato und EU auf, einzugreifen. Wieso nicht die Arabische Liga?

  • Paul:

    Die meisten Bilder von Kampfhandlungen sind gestellt.

    Bei den meisten Bildern ist die Montage eindeutig zu erkennen. Da werden Sequenzen vom umkämpften Ort Bin Jawad geliefert, die im Beiblatt Titel tragen wie „Jawad fighters“ oder „Jawad battle“ oder „Jawad retreat“ etc.

    Doch die Bilder sind weitab von dem Ort irgendwo am Strassenrand gedreht. Da steigt die Schar der Kameraleute und Fotografen aus ihren Autos, und dann lassen die Fighters ein paar Feuerstösse aus ihren Kalaschnikows los, und alles wird gefilmt. Dann schiesst einer aus einer Panzerfaust. Er steht und schiesst in die Wüste.
    http://www.journal21.ch/die-meisten-bilder-sind-gestellt

  • Karl:

    Ein neuer Flüchtlingsstrom droht uns nun durch die Unruhen in Nordafrika zu erreichen. Polskaweb-News schreibt dazu:

    „Nordafrika: Falsche Flüchtlinge überfallen die EU“

    http://polskaweb.eu/ideologien-brussel-und-dubiose-fluechtlinge-7686355.html

  • Paul:

    Die Afrikanische Union (AU) hat jedwedes militärische Eingreifen des Auslands in Libyen abgelehnt. Der für Sicherheitsfragen zuständige AU-Kommissar Ramtane Lamamra sagte am Freitag nach einem AU-Gipfeltreffen zu Libyen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, die Afrikanische Union sei der „Einheit und territorialen Integrität Libyens“ verpflichtet. Jede Form einer ausländischen Militärintervention werde abgelehnt. Der AU-Rat für Frieden und Sicherheit, dem 15 AU-Staaten angehören, werde ein aus fünf Staatschefs sowie AU-Kommissionspräsident Jean Ping bestehendes Gremium einsetzen, das die Entwicklung in Libyen verfolgen solle.
    http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/aufstand-in-libyen-afrikanische-union-lehnt-intervention-des-auslands-ab_aid_607412.html

    Wenn die AU in ihrem Mitgliedsland Libyen nicht militärisch intervenieren will, ist es Sache der libyschen Bevölkerung. Keine Nato.

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