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Aufruhr in deutschen Städten?

Angesichts des Aufruhrs in London, der vor allem von Dunkelhäutigen getragen wurde, und den vorangegangenen, vergleichbaren Unruhen in Pariser Vorstädten, die von herkunftsmäßigen Nordafrikanern verursacht wurde, stellt sich natürlich die Frage, ob so etwas auch in überfremdeten deutschen Städten oder Stadtvierteln zu erwarten ist.

Um diese Frage zu beantworten, ist die Ursache des Aufruhrs zu ergünden und festzustellen, ob bei uns Entsprechendes vorhanden ist. Als Antwort wird in den etablierten Medien stereotyp vorgebracht, die Ursache bestünde in sozialen Umständen, in der Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen – sprich in der Unzufriedenheit mit den Sozialleistungen aus Steuermitteln.

Dies greift natürlich zu kurz. In den frühen zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es z.B. kaum nennenswerte Sozialleistungen in Deutschland. Mein Vater erzählte mir, wie er als Kind in ein Kaufhaus wie Karstadt vom Portier ohne Geld nicht einmal eingelassen wurde; zu besonderen Gelegenheiten wurden Kuchenreste für zehn Pfennig beim Konditor gekauft. Aber wäre mein Vater als Jugendlicher deshalb auf die Idee gekommen zu plündern? Natürlich nicht. – Aufruhr gab es schon, aber der war politisch motiviert. Mein Vater erinnerte sich, wie er 1923 erstmals in seinem Leben ein gepanzertes Fahrzeug erblickte, das wegen des damals versuchten kommunistischen Aufstandes aufgefahren war.

Bemerkenswerter Weise wurde der Aufruhr in London (2011) wie der in Paris (2005) dadurch ausgelöst, daß ein bzw. zwei fremdstämmige Verbrecher von der Polizei verfolgt wurden und dabei um’s Leben kamen. Offenbar gibt es jugendliche, männliche Anhänger dieser Kriminellen, die sich diesen mehr verpflichtet fühlen als dem Staat und dem Gesetz. Dies verweist auf den ethnischen Aspekt des Aufruhrs – Stichwort „Gangs“.

Die beiden Komponenten, die ethnische wie die kriminelle, finden wir auch in Los Angeles und New York: Aber warum hat es in Los Angeles (1992) Aufruhr gegeben, nicht aber in New York? – Einen wichtigen Hinweis, um diese Frage zu beantworten, enthält der Verweis eines Lesers zu einem Artikel von Martin Lichtmesz. Er macht darauf aufmerksam, daß Aufruhr ein Spezifikum des Linksextremismus ist: Man vergleiche dazu den Aufruhr in Athen (2008) nach dem Tod eines fünfzehnjährigen Griechen, der durch den Querschläger einer in Notwehr abgefeuerten Polizeikugel in einem Athener „alternativen“ Viertel getötet wurde.Vermutlich stellen die linken Aufrührer vor Ort vor allem das von kriminellen Plünderern und Brandstiftern nachgeahmte Vorbild dar. – Von daher ist zu fragen, inwieweit es sich beim afro-amerikanischen Aufruhr von Los Angeles um Nachwehen der Black-Panther-Unruhen handelte. Offenbar fehlt eine solche politische Komponente in New York, so daß der ethnisch-kriminelle Komplex dort zu einer chronischen Erkrankung des Gemeinwesens ohne akute Ausbrüche führt, die beständig unterdrückt, wenn auch nicht geheilt werden kann.

Es ist also zu vermuten, daß die Kombination einer ethnisch-kriminellem und einer linksextremen Komponente die Konstellation ergibt, aus der Aufruhr jener Art, wie er zuletzt London heimgesucht hat, erwächst. Um zu erkennen, wie hoch das Potential des Aufruhrs in Deutschland ist, wäre zu untersuchen, wie weit eine Verflechtung der politischer Linken mit ethnisch geprägter Kriminalität vorhanden bzw. fortgeschritten ist.

 

1 Kommentar zu „Aufruhr in deutschen Städten?“

  • virOblationis:

    Kommentar Theosebeios‘ (s. zum Artikel „Die geistigen Wurzeln der Neuen Linken 1 vom 10. Dezember 2013)

    Auf Umwegen bin ich auf Ihren Artikel “Aufruhr in deutschen Städten?” (2011) gestoßen. Da die Kommentarfunktion dort ausgeschaltet ist, erlaube ich mir an dieser Stelle wenige Sätze, die überdies zum Kontext Neue/Nächste Linke passen. Ihren Thesen stimme ich voll und ganz zu. In der Kubitschek-Zeitschrift wird man vermutlich im neuen Jahr ein paar ergänzende Beiträge dazu lesen können.

    Warum es in N.Y. Anfang der 1990er keine Unruhen gab, wohl aber in L.A, hat neben der Black-Panther-Tradition (mithin also einem verfestigten linksradikalen Untergrund) noch eine wichtige weitere Ursache. Einmal fehlte der(notwendige) zündende Funke, das erwähnten Sie.
    Und schließlich kam Bratton.
    Mit 66 ist er jetzt erneut NY-Polizeichef geworden. L.A. hatte ihn (lange nach den Unruhen) auch eine Weile. In London hatte es mit seinem Engagement nicht geklappt. (Die Herrschaften ahnten sehr wohl, was ihnen blühen könnte!)

    Man darf gespannt sein, was Bratton tun wird, zumal er auf das höchst erfolgreiche “stop and frisk” verzichten muss. Nachdem der Tag nicht mehr (wie ehedem) mit einer Schusswunde begann, befanden die “Bürgerrechtler”, stop and frisk gehe zu weit. B. (und das von ihm favorisierte Konzept) ist nicht nur fast allen Linksintellektuellen, sondern auch manchen Rechten ein Dorn im Auge. Es zeigt nämlich, wie man unter den gegebenen Verhältnissen erfolgreich Kriminalität bekämpfen kann und eben nicht in ihr untergehen muss.

    Ob es in deutschen Städten Aufruhr geben kann? Gewiss, aber eher”Micky-Maus-Rabatz” à la Rote Flora, wo sich kriminelle und politische Motive eng verbinden. Oder wie beim Kurdenfest in Mannheim (2012), über das jetzt ein ‘erschütterter’ Polizeiführer seine Erfahrungen veröffentlichen durfte. Eine plausible Erklärung findet sich übrigens im Buch von SPD-Bezirksbürgermeister Buschkowski. Aber das führte nun wirklich zu weit!

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