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US-Bombe

Die letzte B53-Bombe der USA ist nun in einer texanischen Fabrik zerlegt worden. Sie stammte aus dem Jahr 1962 und hatte die Sprengkraft von etwa sechshundert Hiroshima-Bomben.

Natürlich ist dies eine gute Nachricht. Aber im Wohlgefallen erschöpft sich die Meldung meiner Meinung nach nicht. Stellen wir uns einmal vor, wofür diese Bombe gebaut worden ist: Sie sollte nicht gegnerische Soldaten töten oder sonstwie kampfunfähig machen. Nein, diese Bombe war dazu vorgesehen, eine ganze Großstadt in einem Hui hinwegzufegen. Einfach so. Irgendeine Metropole des Ostblocks. Vielleicht Moskau.

Die Sowjets hatten gewiß vergleichbare Bomben. Die waren bestimmt für Metropolregionen im Westen. Man denke beispielsweise an Delaware Valley rund um Philadelphia, wo gegenwärtig etwa sechs Millionen Menschen leben. Deren Leben wäre in einem Nu ausgelöscht worden. – Ist das noch Kriegführung? Nein, blanker Terror; infernalische Zerstörungswut.

Wie oft aber hört man, ein deutscher Soldat hätte während des 2. Weltkriegs diesen oder jenen Befehl verweigern müssen, weil seine Ausführung einen tatsächlichen oder vermeintlichen Verstoß gegen das Kriegsrecht bedeutete etc. Man denke in diesem Zusammenhang auch an die Flieger der US-Luftwaffe, die mit ihren Bombenabwürfen die Zivilbevölkerung von Hiroshima und Nagasaki zum erheblichen Teil ausrotteten oder unheilbar krank machten. Nun aber die Bombenbauer der B53: Haben sie nicht geradezu ein einzigartiges Menschheitsverbrechen vorbereitet, das nur – dem Himmel sei Dank – nicht zur Ausführung gekommen ist?

 

 

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