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Europas frühe Geschichte

In meinem Geschichtsbuch der 7. Klasse stand der „Höhlenmensch“ der Altsteinzeit am Anfang, dann folgte der Alte Orient, darauf ganz unvermittelt Minoer und Mykener, also das frühe Griechenland, zu dessen geistigen Erben wir ja zählen. So entstand der Eindruck, daß die Kultur aus dem Orient stamme und Europa von daher alles empfangen habe: Ackerbau, Töpferhandwerk, Metallurgie, Schrift etc.

Dies war auch tatsächlich die vorherrschende Sichtweise bis zur Wende von 1989: Mit dem Fall des Ostblocks eröffneten sich auch der Archäologie neue Möglichkeiten, und sie führten zu einer ganz anderen Sicht der europäischen Frühgeschichte. Harald Haarmann stellt sie in seinem Buch „Das Rätsel der Donauzivilisation. Die Entdeckung der ältesten Hochkultur Europas (München 2011)“ allgemeinverständlich dar. – Haarmann ist ein anerkannter Wissenschaftler; seine Fachgebiete sind Sprache und vorgeschichtliche Kultur.

Demnach bestand zwischen ab ca. 6200 v. Chr. etwa 3000 Jahre lang eine Hochkultur, die sich vom Bereich des heutigen Bulgarien nach Serbien, Makedonien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Moldawien und in den Südwesten der Ukraine ausbreitete, wobei Dalmatien und Griechenland Randzonen bildeten; man spricht von der Donaukultur. Sie entwickelte sich aus den Anfängen des europäischen Neolithikums im griechischen Thessalien, wo sich kleinasiatische Siedler (s. Catalhöyük: neolithische Ansiedlung seit ca. 7400 v. Chr.) im frühen 7. Jahrtausend v. Chr. niedergelassen hatten, die sich mit mesolithischen Gruppen (Haltung von Hunden) verbanden und bald eine eigenständige Kultur bildeten; die Kleinasiaten bauten Nutzpflanzen wie den Haselstrauch an, züchteten Schafe und stellten Tonstempel her sowie überwiegend weibliche Figurinen aus Ton. Schon von frühester Zeit an zeigten sich aber im Hausbau und danach in der Anfertigung der Statuetten Unterschiede: Man begann, sich vom kleinasiatischen Vorbild zu lösen.

Während einer Warmphase (ca. 5800 – ca. 4000 v. Chr.) breitete sich die Donaukultur weit aus. Es wurden nun Weizen, Gerste und Leinsamen angebaut, Schweine, Rinder und Ziege domestiziert; das zuvor so häufige Schaf wurde seltener. – Die Donaukultur verbreitete sich nicht über ganz Europa, aber sie regte im übrigen Europa den Übergang zu Ackerbau und Viehzucht an; eine Ausnahme bildete die Waldzone Nordosteuropas (Finnland und baltische Ostseeküste bis hinein nach Rußland).

Die Donaukultur entwickelte sich zu einem Kulturkreis mit internem Handel, vor allem mit Salz und Kupfer, danach auch Gold (ab 6./5. Jahrtausend v. Chr.). Diese Güter regten zum Bergbau an; [dazu zwei Beispiele aus dem Bereich des heutigen Österreich:  Salz wurde in Hallstatt seit wohl dem 5. Jahrtausend v. Chr. abgebaut und Kupfer am Mitterberg im 4. Jahrtausend v. Chr.] Der weltweit erste Metallguß (Kupfer, Blei; später auch Gold) wurde innerhalb der Donaukultur erfunden (6. Jahrtausend v. Chr.; 5. Jahrtausend v. Chr.).

Das früheste Schriftsystem entstammte der Donaukultur (um 5500 v. Chr.); es ist etwa zweitausend Jahre älter als das ägyptische und das sumerische! Die Schrift der Donauzivilisation wurde für religiöse Zwecke benutzt. Es existierte daneben ein – wohl solarer – Kalender, ein Ziffernsystem sowie Hohlmaße und Gewichte. – [Auch das übrige Europa beteiligte sich am Aufschwung der neolithischen Kultur. Aus dem Bereich der heutigen Schweiz stammt der erste Pflug (Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr.).]

Der Niedergang der Donaukultur erfolgte einerseits durch das Vordringen der Indoeuropäer, der Vertreter der Kurgan-Kultur, in zwei Wellen (um 4500 und um 3500 v. Chr.), und durch eine dramatische Klimaverschlechterung (um 4000 v. Chr.). Doch gerade während des Niedergangs im 4. Jahrtausend v. Chr. breitete sich die Donaukultur in die Ägäis aus: Die dortige Kykladenkultur (zweite Hälfte des 4. Jahrtausends und 3. Jahrtausend v. Chr.) sowie die minoische Kultur auf Kreta (ab Ende des 4. Jahrtausends v. Chr.) weisen in künstlerischer, religiöser und technologischer Hinsicht Übereinstimmungen mit der Donaukultur auf; sie sind deren Abkömmlinge. Die minoische Kultur wiederum beeinflußte, wie Haarmann am Beispiel der Schriftsysteme (Linear A, minoisch, von der Schrift der Donaukultur abhängig, und Linear B, mykenisch) zeigt, im 2. Jahrtausen v. Chr. die griechisch-mykenische. So wurde Griechenland zum Erben der Donaukultur.

Einzelne Wissenschaftler erkannten schon in den achtziger Jahren, daß es eine europäische Hochkultur gegeben hat, so Shan Winn, der vorsichtig von „pre-writiing“, also einer Vorform von Schrift sprechen mußte, um die Annahme seiner Dissertation (1981) nicht zu gefährden. Vor allem aber ist Marija Gimbutas (geb. 1921, gest. 1994) zu nennen, eine Litauerin, die in den USA lehrte. Sie erkannte, daß es in Südosteuropa eine Hochkultur gegeben hatte, und sie entwickelte eine plausible Erklärung der indoeuropäischen Wanderungen (Kurgan-Theorie); zwar verquickte Gimbutas ihre Theorie mit Spekulationen über Matriarchat und Patriarchat, doch fällt dies angesichts ihrer sonstigen Leistungen m.E. kaum ins Gewicht.

Leider folgt auch noch Haarmann in seiner Darstellung solchen Spuren und versteht die egalitäre Gesellschaft der neolithischen Donaukultur als eine der Gleichberechtigung von Mann und Frau mit einem weiblichen Vorrang, der seinen Ausdruck in der Religion finde, wo die Darstellung weiblicher Gestalten ganz eindeutig überwiegt. Doch daß der Rückschluß vom [religiösen] „Überbau“ auf die [soziale] „Basis“ mit Vorsicht vorzunehmen ist, zeigt ein von Haarmann selbst angeführtes Beispiel: Der zentrale Kult der indoeuropäischen [und somit patriarchalisch gesinnten] Thraker galt einer einer weiblichen Gottheit. – Haarmann geht auch davon aus, daß man die Donaukultur kampflos den indoeuropäischen Steppennomaden überließ. Polemisch formuliert: Die Weiberherrschaft der Donaukultur gab das Gemeinwesen dem ersten besten Zuwanderer preis. Man fragt sich nur, wie unter solchen Bedingungen ein mehrtausendjähriges Überleben möglich gewesen sein soll.

Die egalitäre Gesellschaft des Neolithikums bestand aus lauter Familien bzw. Haushalten eines einzigen Standes ohne Vorherrschaft der / des einen über die / den andere/n. Doch innerhalb der Familien wird kaum Gleichheit gehrrscht haben, mag man die Frauen auch noch so verehrt und hochgeschätzt haben. Wie das Zusammenleben im einzelnen aussah, bleibt dunkel, doch wäre es der Wehrhaftigkeit sehr abträglich gewesen, wenn es kein männliches Familienoberhaupt gegeben hätte. – Die Indoeuropäer besetzten Mitte des 5. Jahrtausends v. Chr. nur den Raum nordwestlich des Schwarzen Meeres, doch schon bevor die zweite indoeuropäische Wanderung tausend Jahre später begann, die den Raum der gesamten Donaukultur sowie Teile Mitteleuropas erreichte, nahmen die kriegerischen Auseinandersetzungen im Bereich der Donaukultur auffällig zu (um 4000 v. Chr.).

[Die Indoeuropäer erwiesen sich als militärisch überlegen. Doch als Eroberer zerstörten sie die Kultur der Unterlegenen im allgemeinen nicht, sondern ließen sie weiterbestehen wie zuvor, nur eben unter ihrer Oberherrschaft. Die Indoeuropäer bildeten wohl eine Militäraristokratie (2. Stand), während die Vorbevölkerung sich Landwirtschaft und Handwerk widmete (3. Stand). An antiken Beispielen wird deutlich, daß es indoeuropäische Geslleschaften gab, in denen Vertreter der Vorbevölkerung allmählich auch gesellschaftlich aufsteigen durften (Plebejer, Rom) und andere, in denen dies nicht der Fall war (Heloten, Sparta).]

Haarmanns Darstellung erscheint nicht immer systematisch, so daß es nicht ganz leicht fällt, einen Überblick über die Gesamtentwicklung der Donaukultur zu erlangen. Außerdem ist er zu gewagten Mutmaßungen geneigt, mit denen er z.B. den Kult der Großen Göttin nur zu gern auf die Donaukultur zurückführen möchte, wobei zu wenig Rücksicht auf andere Möglichkeiten genommen werden. Doch all das fällt kaum ins Gewicht, wenn man erwägt, welch eine Leistung eine allgemeinverständliche Darstellung der – noch – so wenig bekannten Donaukultur darstellt.

 

12 Kommentare zu „Europas frühe Geschichte“

  • Schön so etwas zu lesen, interessant wie Komplex unsere Geschichte ist. 🙂

    Zu dem dämlichen Matriarchats-Blödsinn: Es gibt ja diese Weibliche Statuette (Venus von Willendorf), die manche eso-feministinnen dazu veranlasst haben zu glauben dass in der Früheren Zeit die ganze Welt besiedelt war von „dicken Frauen“ die glücklich von ihren Männern bedient worden sind..

    Man merkt das zumindest 100% dieser Frauen nie schwanger waren. (Alles Lesben oder Frigide..)

    Die Venus von Willendorf zeigt eine schwangere Frau im neunten Monat. Mehr nicht! Das dies verehrt worden ist, kann ich gut verstehen – da ist ein Kind drinnen, ein Nachwuchs. Und man weiss ja um die hohe Sterblichkeit damals.

    In übrigen sind Frauen nicht friedfertig UND Kulturen die Frauen als Symbole haben, sind sehr stark patriarchal und kriegerisch. Man denke nur an die Göttin der Japaner, oder die Bayern mit Bavaria oder Germania oder Helvetia oder oder oder.. Maria macht nicht friedlich – sie nimmt Gift und Bosheit weg.

    gruss

    Templarii

  • Freidenker:

    Vielleicht war das Frauenfigürchen einfach nur ein Vorfahre des Playboy…..

  • Petrus Urinus Minor:

    @Freidenker
    Also, die ganz Dürren sind ja auch nicht mein Fall. Aber die Wilmersdorf? Puuuh…

  • Sehr spannende Sache. Mir fehlt aber eine m.E. sehr wichtige Erklärung, nämlich, wer die Leute der Donaukultur, als, wie suggeriert, Nichtindogermanen (die ja erst später eingefallen sein sollen), sowohl im sprachlichen wie ethnischen Sinne (Turkvölker? Semiten? Baskenähnliche? Finno-Ugrier?) waren.

    Vielleicht steht das ja im Buch, welches ich leider noch nicht gelesen habe.

    Für einen dahingehenden Hinweis hier wäre ich gleichwohl auch im Sinne aller anderen interessierten Leser sehr dankbar.

  • virOblationis:

    @ Magnus Göller

    Zahlreiche Worte und auch Elemente der Syntax gingen aus der Sprache der Träger der Donaukultur in das Griechische ein, so daß man sich in Umrissen ein Bild von der Sprache der Pelasger, wie die Griechen sie nannten, machen kann. Doch scheint sie, keiner sonst bekannten Sprache zugeordnet werden zu können.

    Haarmann vermutet als Träger der Donaukultur den „mediterranen Genotyp“, dessen Nachkommen heute Griechenland, Süditalien und Westkleinasien bevölkern und dessen genetische Merkmale ebenfalls im übrigen Italien, dem gesamten Balkan, der Südwestukraine, im mittleren Kleinasien und an der syrisch-palaestinischen Küste häufig vertreten sind. [Die Indoeuropäer wären als kleinere Gruppe in ihnen aufgegangen. – Für diese Sichtweise spricht, daß in Homers Werk einige Helden noch ausdrücklich blond genannt werden,* während blonde Griechen inzwischen sehr selten geworden sein dürften.]
    * Menelaos (Il. X, 240), Achilleus (Il. XXIII, 141) und Odysseus (Odyss. XIII, 399. 431)

  • @ virOblationis

    Zunächst danke für Ihre umgehende Antwort.

    Allerdings deucht mich doch merkwürdig, da ja die indogermanische Sprachfamilie als solche von keinem mir bekannten ernsthaften Linguisten noch im Sinne ihres logischen verwandtschaftlichen Vorhandenseins angezweifelt wird, dass die Indogermanen in jenem Volke – oder jener Völkerschar – einerseits aufgegangen sein möchten, andererseits sich deren Sprachen (indoiranische, romanische, keltische, germanische, slawische, um nur die wichtigsten Zweige zu nennen) hernach allseits so durchgesetzt haben, wie wir das heute (und schon viel früher nachweisbar) sehen.

    Zu den syntaktischen und lexikalischen Elementen, die ins Griechische eingedrungen seien, wäre ich Ihnen für Hinweise auf weitere Quellen (natürlich auch hier unmittelbar eingebrachte Beispiele) sehr dankbar (obschon ich weder Alt- noch Neugriechisch auch nur leidlich beherrsche), da mich das Thema als Linguist grundsätzlich interessiert.

    Um selbst nicht nur zu fragen und im Zusammenhange auch etwas beizutragen, will ich noch darauf hinweisen, dass meine Frau, die sich der Altgermanistik sehr stark widmete, mich schon vor über zwanzig Jahren darüber in Kenntnis setzte (ihr Professor, mit die gefragteste Koryphäe auf dem Gebiete der Namenskunde weltweit, Professor Wagner), dass Flussnamen die ältesten und (relativ) unveränderlichsten Namen überhaupt seien (was ja auch nicht verwundert), und dabei fiel als „unerklärliches“ Beispiel auch die Donau (sowie der Rhenus, der Rhein).

    Diese Namen werden also sozusagen den Urstrata unserer Sprachen zugerechnet und sind damit im Zusammenhang mit derartigen Forschungen sicherlich höchst relevant.

    LG

  • @ Templarii

    Ich schließe mich bezüglich der Frauenfiguren Ihrer Interpretation weitestgehend an. (Der lachend-boshaften Seite derer zumal.)

    Allerdings liegt schon ziemlich im Dunkeln, wie viel Macht die „Voremanzen“ irgendwann mal auch bezüglich Dingen hatten, die dem Weibe durchaus natürlich zugewachsen sein könnten.

    Man nehme nur mal die Heilkunde.

    Die Frauen hatten nicht nur den Nachwuchs durchzubringen, sondern waren, zumindest tendenziell, auch eher die Sammlerinnen, denn die Jägerinnen. (Die werden womöglich selbst dem Käse den guten statt des schlechten Schimmels beigebracht haben, als die Domestifikation von tierischen Mammalien endlich gelungen war.)

    Daraus ergibt sich logisch (außer man hielte sie alle für geistig minderbemittelt), dass sie in der Kräuterheilkunde, die ja wohl die wesentliche verfügbare war, auch der Herd- und Kochkunst nächstverwandt, eben auch im Wortsinne bewanderter gewesen sein müssten, als die Fleischbeitreiber, die sie dann nach ihren mehr oder weniger erfolgreichen Streifzügen im (geistigen oder körperlichen) Wundfieber zu betreuen hatten.

    Früher (klar gab es auch den Schamanen, Druiden usw.) war die Kräuterhex, salopp gesagt, wohl noch wer.

  • virOblationis:

    @ Magnus Göller

    Sehr geehrter Herr Göller: Methodisch geht Haarmann so vor, daß er innerhalb der griechischen Sprache isoliert, was nicht aus dem indoeuropäischen Erbe zu erklären ist. Auf diese Weise werden zahlreiche Begriffe bestimmt (Haarmann, S. 63f., 69 – 71, 77 – 80, 114 – 118, 121f., 127, 160, 188, 251, 260), Strukturelemente (S. 75), Namen (S. 75 – 77), aber auch syntaktische Elemente (die Seite vermag ich nicht wiederzufinden: dem Buch fehlt ein Register). – Auf S. 260 zählt er noch einmal einige Worte in deutscher Übersetzung auf: „…Aroma, Kastanie, Kirsche, Olive, Petersilie, Pflaume, Wein, Kamin, Keramik, Metall, Hymne…“
    Daß das Griechische zahlreiche Entlehnungen aus einer vorgefundenen Sprache vorgenommen habe, soll bereits von J. B. Hofmann „Etymologisches Wörterbuch des Griechischen (Darmstadt 1966)“ festgestellt worden sein (s. Haarmann, S. 61). Hinzu kamen P. Chantraine, „Dictionnaire étymologique de la langue grecque (Paris 2. Aufl. 1999)“ und R. Beekes, „Etymological Dictionary of Greek (Lieden / Boston 2010)“ sowie Spezialwörterbücher von J. Chadwick / L. Baumbach, „The Mycenaean Greek Vocabulary“. in: Glotta 41 (1963), S. 157 – 271 und A. J. van Windekens, „Dictionnaire étymologique complémentaire de la langue grecque (1986)“ (Haarmann, ebd.)
    Haarmann stellt Mutmaßungen darüber an, ob nicht-indoeuropäische Sprachen Europas altmediterranen Sprachfamilie(n) angehört haben, die wiederum auf die Donaukultursprache zurückgehen (Haarmann, S. 62f.), aber dies bleibt völlig spekulativ.
    ps. Zum „Aufgehen“ der Indoeuropäer: Es werden nur sehr wenige gewesen sein, die eine große Menge Unterworfener beherrschten.

  • @ virOblationis

    Vielen Dank für die zahlreichen Quellenangaben, Ihre Mühe!

    Das müssen ja wirklich gewaltige Kerle gewesen sein, diese hereingebrandeten Indogermanen. Aber wenn man bedenkt, dass wohl nur ein paar handvoll Wikinger im Kiewer Raum Russland begründet haben, flugs das Khazarenreich zerschlagend…

    Ich selber halte mich genetisch ja zu erheblichen Teilen für einen Neandertaler, bin gleichwohl dunkelblond und blauäugig. (Das ist nur halb ein Scherz. Auch in dieser Hinsicht ist noch genauer zu forschen.)

    Zurück zum sprachwissenschaftlichen Teil.

    Sollte es tatsächlich erwiesen sein, dass das Griechische unter den indogermanischen Sprachen diverse sonst kaum auffindbare, signifikante, etymologisch der Indogermania fremde Lexeme aufweist, so stützte das die Thesen Haarmanns bezüglich eines „pelasgischen“, mindestens nichtindogermanischen Einflusses zweifellos.

  • @ virOblationis

    Gerade fiel mir spontan noch ein, da ja in Ihrer obigen Aufzählung einige Früchte vorkommen, dass meine Frau mir weiland erzählte, man habe es nie vermocht, das „Him“ in Himbeere und das „Brom“ in Brombeere vergleichend zuzuordnen. Das sei sonst nicht da. (Vielleicht ist das inzwischen überholt.)

    Es wäre wiederum nicht verwunderlich, wenn diese Silben nichtindogermanisch, uralt, zuzuordnen wären, da es sich ja bei diesen beiden Früchten um Wildfrüchte handelt (zunächst zumindest und bis heute noch unkultiviert vorzufinden), die schon der europäische Frühmensch genoss und benannte.

  • Prinz Eugen:

    Es wird genau das passiert sein was man noch bei den Ungarn und den Türken beobachten kann:

    Eine kleine Einwanderergruppe gründet Dynastien und die Sprache der Einwanderer beginnt sich im Volk durchzusetzen.
    Schauen sie sich einfach mal die genetische Struktur der Ungarn und Türken an.
    Hier ein Beispiel:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Genetic_history_of_the_Turkish_people

  • suchende:

    Hallo,
    ich lese Haarmann gerde und finde vieles,was mir neu ist.Zur Frauengeschichte ,die Figurinen.Man sollte nicht aus heutiger Sicht diese Gesellschaft beurteilen.Die Frauen waren geachtet und hatten ihren Platz in der Gesellschaft,aber keine Vorherrschaft,das zu denken ist dumm.Auch waren die Männer sicher keine Psychoweicheier wie heute.Das demonstrieren ja gerade die Archäischen Helden des Troj. Krieges.Die aber sind schon auf Beute aus,also im Gegensatz zur Donauzivil. kriegerisch im Sinne von Landnahme.
    Die Schlange in der Bibel zeigt auch den Übergang,nicht mehr hl. Symbol der Erdmutter,sondern Zeichen des Untergangs der friedlichen Gesellschaft wie es die Donaugesellschrift lange Zeit war.Kurzum,das Ende des Paradieses,des Goldenen Zeitalters,der Friedens und der egalitären Gesellschft,was nicht heisst,dass der Vater natürlich wie die Mutter eine grosse Rolle spielte und Autorität besass.Jedenfalls wars keine kaputte Gesellschft so wie heute, und fanatische Feministinnen gabs auch nicht,das ist doch das produkt unserer zeit.

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