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Linientreue

Mein Schwager lebte als Bürger der DDR, im Bezirk Hauptstadt. Er blieb nach der Wende dort, wohnt noch immer im Ostteil der Stadt. Er arbeitete als Fernmeldetechniker. Gern hätte er studiert, war nicht unbegabt. Doch durfte er dem Staat nicht als Ingenieur o.ä. dienen, da er nicht bereit war, seine familiären Westkontakte einzustellen.

Nun lese ich – als sonst kaum an den Olympischen Spielen der Neuzeit Interessierter -, daß eine unserer Sportlerinnen nach Hause fahren mußte. Sie darf den Staat nicht mehr als Ruderin in London repräsentieren. Sie hat sich zwar nichts zuschulden kommen lassen, doch ist sie offenbar nur bereit, sich persönlich zur FDGO zu bekennen. Sie ist aber liiert mit einem NPD’ler, verfügt also über etwas, das man politisch-korrekt „NS“-Kontakte nennen könnte, und die Ruderin ist offenbar nicht bereit, diese Kontakte aufzugeben.

Nun höre ich im Rundfunk, daß die Olympionikin eine Polizeianwärterin gewesen ist, die bereits „nach ausführlichen Gesprächen“ aus dem Dienst entfernt wurde bzw. dazu gedrängt, selbst darum gebeten hat. Es müsse „auch das persönliche Umfeld stimmen“, so war zu hören. – Hier eine schriftliche Quelle dazu.

Wenn ich in einem Artikel lese, daß Petra Pau in diesem Fall als „linke(n) Innenexpertin“ angeführt wird, dann denke ich mir: Das hätte auch der „Schwarze Kanal“ wohl nicht anders formuliert. Offenbar ist die Mauer nicht gefallen, sondern nach Westen verschoben worden. – Nur linientreue Sportler dürfen für den deutschen Staat antreten.

 

2 Kommentare zu „Linientreue“

  • virOblationis:

    Aktualisierung:
    Auch EKD wieder im Kampf gegen Rechts dabei.
    „Nichts kann jämmerlicher sein als die Versuche eines gewissen Protestantismus, seinen Leichnam (sc. den eigenen) mit bolschewistischem Kot wieder lebendig zu reiben.“
    Oswald Spengler, „Preußentum und Sozialismus (1922)“, Kap. 24

  • Georg Mogel:

    …Um so rätselhafter sind die Deutschen. Sie haben von jeher ihre Zeit verbracht, um darüber nachzudenken, jeder über sich und viele über die andern. Haben sie etwas gefunden? Man hat behauptet, daß das deutsche Volk überhaupt keinen Charakter habe. Das ist vielleicht richtig. Es hat nicht einen, sondern viele, so viele als es Köpfe hat, vielleicht mehr. Alle andern spiegeln sich darin. Es gibt antike, indische, englische, spanische, altnordische Naturen unter uns – und immer wieder die Sehnsucht nach einer wahren Heimat in irgendeiner Ferne. Warum, zeigt ein Blick auf die Geschichte. Alle anderen Völker haben eine, als Weg von einem Anfang zu einem Ende. Unsere Geschichte ist dem Sinne nach etwas anderes: der immer wiederholte Versuch, einen Anfang zu finden. Das englische Schicksal beginnt klar und folgenschwer mit den Normannen, das französische mit den Franken, das spanische mit den Westgoten; das deutsche beginnt unsicher mit der Vereinigung von Sachsen, Schwaben, Bayern, Franken, Thüringern unter einer mystischen Krone. Und wie die Landkarte von 1400 oder 1700, so ist das deutsche »Gesicht«.

    Also zuviel Charakter? Ja – auch das. Wir sind charakteristisch bis zur Tollheit, in den höheren Geistesschichten eine Sammlung von Originalen. Was für Denksysteme, was für Weltanschauungen, was für politische Ideen! Jeder schreibt sein eigenes Deutsch, jeder trägt sich anders, jeder glaubt anders, jeder will anders. Aber ist das unser Wesen oder eine Rolle, die wir in Erwartung der wahren vor uns selbst spielen? Das deutsche Volk hat eine Seele voll von überraschenden und bestürzenden Möglichkeiten des Übertreffens oder Versagens. Niemand, der sie gut zu kennen glaubte, hat je richtig gerechnet. Daher das Mißtrauen gegen uns von außen und das stärkere unter uns gegeneinander. Wir sind unbequem in einer Welt, wo einer des anderen sicher sein möchte. Uralte Charakterzüge aus dunkler Vorzeit, welche die anderen im Laufe ihrer Geschichte abgeschliffen und verbraucht haben, sind in uns aus Mangel an Geschichte noch lebendig. Da sind Reste altnordischer Instinkte wie aus den isländischen Sagas: das ungesellige Leben, Verschlossenheit, Alleinseinwollen, Eigensinn, Trotz; mehr Querköpfe als Langköpfe. Hätten wir, als Volk, bei größerem Glück in politischen Dingen, wirklich die vornehme Gesellschaft des 18. Jahrhunderts aus uns heraus schaffen können? Die Form als Aufgabe, als hohe Pflicht, als Reiz widerspricht unserem Wesen. Wir sind formlos mit Betonung. Wir lassen uns gehen: lyrisch, geistig, sozial, vor uns und vor andern. Am wenigsten noch in der Musik; aber wir haben uns in den Versformen aller Völker und Zeiten versucht und die ungebundenste Fantasie ist unser eigentliches Reich…

    Oswald Spengler
    Vom deutschen Volkscharakter, 1927

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