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Archiv für Juni 2014

Ernst Bloch (Teil 1)

von virOblationis

Die Eltern Ernst Blochs entstammten dem pfälzischen Judentum. Der fleißige, strebsame Vater begann als Eisenbahnarbeiter, stieg zum Beamten auf und war zuletzt als Oberbahninspektor der königlich-bayrischen Pfalzbahn tätig; sein Vorname lautete eigentlich Markus, doch nach dem in Bayern durch die Herrschaft zweier Könige verbreiteten Namen Maximilian* nannte er sich Max Bloch**. Ernst Blochs Mutter, Barbara Bloch, geb. Feitel,*** war laut der knappen Beschreibung ihres einzigen Kindes, des Sohnes Ernst, eine nervöse Person. Ihn brachte sie im Sommer 1885 zur Welt. Seit ihrer Heirat (1883) lebten die Eheleute Bloch in Ludwigshafen, anfangs in recht beengten Verhältnissen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Atomwaffenfrei?

von virOblationis

„Wozu dient das deutsche Militär?“, fragte ich vor geraumer Zeit in einem Artikel. – Natürlich nicht etwa dazu, eigenen Interessen Nachdruck zu verleihen, sondern Kriegsdienste für die USA zu leisten, die die Herrschaft des Globalkapitalismus (kellnernd) aufrecht erhalten. Diesen Beitrag weiterlesen »

Feiertag 17. Juni

Hier ein älterer Artikel (mit unwesentlichen Änderungen), der seine Aktualität nicht verloren hat. Diesen Beitrag weiterlesen »

Karl Jaspers

von virOblationis

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges stand ein beträchtlicher Teil der Werke Kierkegaards* in deutscher Übersetzung zur Verfügung. – Der Zusammenbruch des deutschen Staatswesens sowie des bis dahin herrschenden Fortschrittsoptimismus legte es nahe, ins Besondere in der protestantischen Theologie, die das landesherrliche Kirchenregiment verloren hatte, und auch in der Philosophie nach einem neuen Ansatz zu suchen. Während die damals entstehende Dialektische Theologie den Zusammenhang zwischen Gott und Welt zu zerreißen drohte, indem sie von Gott als dem ganz Anderen sprach und sich von aller menschlichen Geschichte absehend allein auf die in der Bibel bezeugte Offenbarung berief, wendete sie sich zugleich gegen die Liberale Theologie der vorangegangenen Zeit. In ihrer Behauptung eines Gegensatzes von Gott und Welt entsprach die Dialektische Theologie Kierkegaards Denken. In der Philosophie setzte der aus dem lutherischen Oldenburg in Oldenburg stammende Karl Jaspers** beim empirischen Subjekt an und befand sich damit ebenfalls in Übereinstimmung mit Kierkegaard. Das Subjekt, die eigene Person, soll die Existenz in Freiheit konstituieren; das unergründliche Objekt besteht bei Jaspers in der Geschichtlichkeit des Daseins, in dem es nichts Unveränderliches gibt, an dem man sich orientieren könnte, wodurch der Einzelne ganz auf sich gestellt ist und nach einem von ihm selbst bestimmten Entwurf leben soll. Diesen Beitrag weiterlesen »

Die Vorgeschichte der Existenzphilosophie

von virOblationis

Kant* hatte seine Philosophie auf das erkennende Subjekt gegründet: Das Erkannte ist das, was mit Hilfe der Anschauungsformen Raum und Zeit wahrgenommen und mit Hilfe der Kategorien denkend erfaßt wird; dabei bleibt das vom erkennenden Subjekt unabhängige Objekt, das Ding an sich, unbekannt. – Fichte** wies dem gegenüber darauf hin, daß Kant zwar das Erkennen ganz auf das Subjekt beschränkt sieht, doch mit dem Ding an sich das Objekt zugleich bewahrt, was zur Inkonsistenz des philosophischen Systems führt. Deshalb suchte Fichte das (materielle) Objekt als Nicht-Ich gänzlich durch das Subjekt, das Ich, zu erklären, um eine Philosophie aus einem Guß, einen allein auf das (geistige) Subjekt bezogenen Idealismus zu entwickeln. Den Erkenntnisprozeß faßte Fichte als Abfolge eines Dreischrittes auf; dieser besteht aus Thesis, dem sich selbst setzenden Ich, Antithesis, dem [vom Ich ebenfalls gesetzten] Nicht-Ich, und der Synthesis, dem absoluten Ich, dem sich gegenseitig begrenzenden und bestimmenden Ich und Nicht-Ich, einem als Einheit verstandenen Paar.*** Diesen Beitrag weiterlesen »