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Karl Jaspers

von virOblationis

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges stand ein beträchtlicher Teil der Werke Kierkegaards* in deutscher Übersetzung zur Verfügung. – Der Zusammenbruch des deutschen Staatswesens sowie des bis dahin herrschenden Fortschrittsoptimismus legte es nahe, ins Besondere in der protestantischen Theologie, die das landesherrliche Kirchenregiment verloren hatte, und auch in der Philosophie nach einem neuen Ansatz zu suchen. Während die damals entstehende Dialektische Theologie den Zusammenhang zwischen Gott und Welt zu zerreißen drohte, indem sie von Gott als dem ganz Anderen sprach und sich von aller menschlichen Geschichte absehend allein auf die in der Bibel bezeugte Offenbarung berief, wendete sie sich zugleich gegen die Liberale Theologie der vorangegangenen Zeit. In ihrer Behauptung eines Gegensatzes von Gott und Welt entsprach die Dialektische Theologie Kierkegaards Denken. In der Philosophie setzte der aus dem lutherischen Oldenburg in Oldenburg stammende Karl Jaspers** beim empirischen Subjekt an und befand sich damit ebenfalls in Übereinstimmung mit Kierkegaard. Das Subjekt, die eigene Person, soll die Existenz in Freiheit konstituieren; das unergründliche Objekt besteht bei Jaspers in der Geschichtlichkeit des Daseins, in dem es nichts Unveränderliches gibt, an dem man sich orientieren könnte, wodurch der Einzelne ganz auf sich gestellt ist und nach einem von ihm selbst bestimmten Entwurf leben soll.

* Sören Kierkegaard; geb. 1813, gest. 1855

** geb. 1883, gest. 1969

Mit Jaspers beginnt die Existenzphilosophie, doch erscheint es problematisch, ihn als deren Gründer zu bezeichnen, da Jaspers selbst den existenzphilosophischen Ansatz von Anfang an nicht konsequent durchgehalten hat. – 1919 konstituierte sich die Gruppe der bedeutendsten Vertreter der Dialektischen Theologie bestehend aus den beiden Schweizer Calvinisten Barth und Thurneysen sowie dem deutschen Lutheraner Gogarten;* zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch Bultmann**. In demselben Jahr 1919 erschien Karl Jaspers „Psychologie der Weltanschauungen“. Dieses Werk dokumentiert Jaspers Formulierung einer Weltsicht, die ab etwa 1930 – ebenso wie die wenig später entstandene Konzeption Heideggers*** – mit dem Begriff Existenzphilosophie gekennzeichnet wurde: Im Frühjahr 1920 hatte Jaspers auf der Geburtstagsfeier Husserls**** dessen Assistenten Heidegger kennengelernt, und wenig später nahmen Jaspers und Heidegger einen Briefwechsel miteinander auf. Ihre Freundschaft zerbrach 1933 an der gegensätzlichen Einstellung zum NS-Regime.

* Karl Barth; geb. 1886, gest. 1968 / Eduard Thurneysen; geb. 1888, gest. 1974 / Friedrich Gogarten; geb. 1887, gest. 1967 / Wenig später stieß Emil Brunner (geb. 1889, gest. 1966) hinzu, ebenfalls ein Schweizer Calvinist. – Gogarten wandte sich allerdings nach geraumer Zeit ebenso wie Brunner von der Auffassung eines Gegensatzes zwischen Gott und Welt ab; Gogarten schloß sich 1933 den dem NS-Regime gegenüber loyal gesinnten Deutschen Christen an.

** Rudolf Bultmann; geb. 1884, gest. 1976 – Bultmann, von seiner Herkunft her ein Lutheraner aus dem – heute zu Niedersachsen gehörenden – Oldenburgischen, brach weniger radikal mit der Liberalen Theologie, deren „historisch-kritischer Methode“ er sich als Neutestamentler verpflichtet sah. Zugleich versuchte er, die reformatorische Theologie im Sinne von Martin Heideggers Existenzphilosophie zu interpretieren.

*** Martin Heidegger; geb. 1889, gest. 1976

**** Edmund Husserl; geb. 1859, gest. 1938

Karl Jaspers kam 1883 als Sohn des Direktors der städischen Spar- und Leihbank in der Residenzstadt Oldenburg zur Welt. Karl Jaspers‘ Vater war Abgeordneter des Landtags des 1815 auf dem Wiener Kongreß geschaffenen Großherzogtums Oldenburg, das sich über Vechta hinaus nach Süden und über Varel hinaus nach Norden erstreckte; es bestand bis zum Ende des 1. Weltkrieges und wurde danach in einen Freistaat umgewandelt, der 1946 im neugeschaffenen Land Niedersachsen aufging. Dem Wunsche des Vaters gemäß begann Jaspers 1901 das Studium der Rechtswissenschaft. – Seit seiner frühesten Kindheit hatte Karl Jaspers unter Bronchiektasen gelitten, krankhaften Erweiterungen der Bronchien, aber erst 1901 wurde die entsprechende Diagnose gestellt, als sich Jaspers zur Kur in Badenweiler aufhielt. Die Bronchiektasie führte im Laufe der Zeit zur Herzinsuffizienz und damit zu andauernder körperlicher Schwäche mit zeitweiser Atemnot. 1902 entschloß sich Karl Jaspers, als es ihm noch vergleichsweise gut ging, das Studienfach zu wechseln und wurde Mediziner.

In Folge der chronischen Erkrankung war Jaspers gezwungen, seine Lebensführung einer strikten Disziplin zu unterwerfen und seine begrenzten Kräfte gezielt einzusetzen. Er lehrte später im Sitzen und war gelegentlich gezwungen, seine Vorlesungen wegen Atemnot zu unterbrechen; stets begleitete ihn seine Ehefrau, um ihm notfalls zur Hilfe zu eilen. Zum minutiös geplanten Tagesablauf gehörte das Studium im Liegen, das nach jeder Dreiviertelstunde von einer fünfzehnminütigen Pause unterbrochen wurde. Strengste Einhaltung der Verhaltensvorschriften, ins Besondere die peinlich genaue Beachtung von Hygienemaßnahmen*, ermöglichte es Karl Jaspers, fortwährend höchst produktiv tätig zu bleiben und ein Alter von sechsundachtzig Jahren zu erreichen, wiewohl er als junger Mann damit gerechnet hatte, kaum älter als dreißig zu werden.** Die Krankheit war Teil seines Lebens, er mußte sie immerfort berücksichtigen, doch kreisten seine Gedanken keineswegs stets um sie; Karl Jaspers wußte sich getragen von der Kraft, die Menschen und Tieren gemeinsam ist und die er in Anlehnung an Nietzsche*** als Lebensdrang bezeichnete. Karl Jaspers machte die Krankheit nicht zu seinem Lebensinhalt, wenn er auch bekannte, daß er ohne sie nicht zur Philosophie gelangt wäre. Jaspers sprach später von Grenzsituationen, in denen der Mensch seine Ohnmacht und sein Scheitern erfährt, doch gerade in ihnen vom bloßen Dasein zur Existenz zu finden vermag, indem er sich angesichts der Grenzsituation zu sich selbst als unverwechselbarem Subjekt bekennt; tut er dies nicht, läßt er sich von den Umständen beherrschen und verschleiert dies etwa nur, gibt er sein Selbstsein und damit die Freiheit preis, m.a.W. er überläßt sich dem Objektiven.

* hier: regelmäßige Expektoration und Schutz vor Infektionen

** Karl Jaspers‘ jüngerer Bruder Enno (geb. 1889, gest. 1931) hingegen, körperlich gesund, aber anscheinend geprägt durch eine Neigung zum Manisch-Depressiven, führte ein unstetes Leben, verschuldete sich, und brachte sich mittels einer Überdosis Heroin um, als die Eltern ihn nicht mehr finanziell unterstützen wollten; die Mutter war anwesend, als er starb, und verhinderte es nicht, da sie, wie sie sagte, den Entschluß ihres Sohnes respektierte. – Das einzige vollständig gesunde Kind der Familie scheint Karls und Ennos Schwester Erna Dugend (geb. 1885, gest. 1974), geb. Jaspers, gewesen zu sein, die 1907 den Präsidenten des Verwaltungsgerichtes der Stadt Oldenburg heiratete und Mutter zweier Söhne wurde; der ältere allerdings starb bereits mit achtzehn Jahren (1926), während der jüngere nach 1945 als Musiker erfolgreich wirkte, aber anscheinend ehelos und ohne Nachkommen blieb.

*** Friedrich Nietzsche; geb. 1844, gest. 1900

1908 promovierte Karl Jaspers in Heidelberg; sein Doktorvater leitete als Direktor die psychiatrische Universitätsklinik der Stadt. In Heidelberg lernte Jaspers im folgenden Jahr den Soziologen Max Weber* kennen und schloß Freundschaft mit ihm. Ebenfalls dort war Jaspers zuvor bereits der jüdisch-deutschen Krankenpflegerin Gertrud Mayer** begegnet (1907), die in einer psychiatrischen Anstalt arbeitete; sie war keine ausgebildete Fachkraft, sondern hatte einige Jahre zuvor ihr Elternhaus verlassen (1904), verfügte durch ihre Tätigkeit als Krankenpflegerin über ein eigenes Einkommen und bemühte sich, das Abitur nachzuholen, was ihr als Dreißigjähriger dann auch noch gelang (1909). Sobald Karl Jaspers und Getrud Mayer einander kennengelernt hatten, war gewiß, daß sie heiraten würden. 1910 wurde die Ehe zwischen ihnen geschlossen; es ist gewiß auch das Verdienst von Gertrud Jaspers, sozusagen als der Krankenpflegerin ihres Ehemannes, daß er ein so hohes Alter erreichte. Außerdem las sie Korrektur, was Karl Jaspers geschrieben hatte, und kommentierte es auch, was ihr Ehemann wiederum schätzte. – Bis sie Karl Jaspers kennenlernte, hatte sich Gertrud Mayer als wenig zielstrebige Person gezeigt. Mit der Eheschließung änderte sich dies grundlegend. Wie intensiv beider Leben fortan miteinander verbunden war, zeigte symbolhaft darin, daß Karl Jaspers am neunzigsten Geburtstag seiner Ehefrau verstarb.

* geb. 1864, gest. 1920

** Gertrud Mayer-Jaspers; geb. 1879, gest. 1974

Schon in seiner Jugendzeit hatte sich Karl Jaspers als widerspenstiger und eigensinniger Schüler gezeigt; freilich wußte er auch stets seinen einflußreichen Vater hinter sich. Das spätere Leben als Kranker dürfte Karl Jaspers von seiner Umwelt noch viel weitergehender isoliert haben. Doch gab es stets einige wenige Menschen, denen er sich verbunden fühlte, denen er gleichsam Zutritt zu seiner Person gewährte, so Max Weber, der aber bereits 1920 verstarb, einem Bruder seiner Ehefrau und vor allem dieser. – Finanzielle Not kannte Karl Jaspers nicht; so arbeitete er seit 1909 als Assistent der Heidelberger Psychiatrischen Klinik, ohne dafür ein Gehalt zu beziehen und konnte sich unter solchen Umständen ganz der Forschung widmen.

Der Mediziner Karl Jaspers wurde 1913 habilitiert. Drei Jahre darauf erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor. – Jaspers‘ Habilitationsschrift trug den Titel „Allgemeine Psychopathologie“. Er suchte – beeinflußt von Husserls Philosophie – nach einem neuen methodischen Ansatz für die Psychiatrie und fand sie im einfühlsamen Verstehen der Geisteswelt seelisch Kranker. So war es kein weiter Weg von der Psychologie zur Philosophie, da Jaspers diese im Sinne von Entwürfen zur Lebensführung auffaßte: Jeder der Philosophen betrachte die Welt aus seiner für ihn charakteristischen Perspektive. Als außerordentlicher Professor in Heidelberg suchte er sein Lehrfach Psychologie mit der Philosophie zu verbinden. Die Frucht dieser Bemühungen war die „Psychologie der Weltanschauungen (1919)“. Im Jahr nach dem Erscheinen des Werkes wurde Jaspers zum außerordentlichen Professor für Philosophie an der Heidelberger Universität ernannt und 1922 zum Ordinarius.

Die Philosophie beschäftigt sich nach Jaspers mit dem Ganzen der Wirklichkeit und nimmt dazu Stellung; daher sei sie eigentlich als prophetische Philosophie zu bezeichnen. Die „Psychologie der Weltanschauungen“ hingegen stellt verschiedene Konzepte einer Sicht des Ganzen vor, ohne Partei für diese oder jene zu ergreifen. Die „Psychologie der Weltanschauungen“ will auf diese Weise eine wohlgeordnete Übersicht des gesamten Feldes bieten, dessen einzelne Bereiche die verschiedenen weltanschaulichen Blickwinkel darstellen, für die sich Menschen entscheiden können. – Dabei beruft sich Jaspers auf Kant*, sozusagen als den Erzvater der deutschen Subjektphilosophie, der nach Jaspers aber darauf aus gewesen sein soll, die Spaltung von Subjekt und Objekt zu überwinden, sowie auf Kierkegaard und Nietzsche, da beide sich nicht mit dem Allgemeinen begnügt, sondern auf die [daraus hervortretende] je eigene Existenz [im Sinne prophetischer Philosophie] abgezielt hätten; von Hegel** und dessen System dagegen distanziert sich Jaspers ausdrücklich. Als Vordenker hinsichtlich der Schaffung der Methodik der weltanschaulichen Psychologie nennt Jaspers danach noch den Soziologen Max Weber.

* Immanuel Kant; geb. 1724, gest. 1804

** Georg Wilhelm Friedrich Hegel; geb. 1770, gest. 1831

Jaspers‘ Interpretation Kants, der darauf aus gewesen sei, die Spaltung von Subjekt und Objekt zu überwinden, kennzeichnet Jaspers‘ eigene Philosophie. Sein immer vorhandenes Bestreben, zum Ganzen – und damit über das Subjekt hinaus zum Objekt – zu gelangen, zeigt sich bereits in der „Psychologie der Weltanschauungen“. – Nach Kant ist davon auszugehen, daß allem Erkennen etwas Einheitliches zu Grunde liegt, das erkennt, ein Subjekt; Kant spricht von der „Seele“. Ebenso scheint es geboten, eine Ganzheit des zu Erkennenden anzunehmen, von der stets nur einzelne Ausschnitte tatsächlich erkannt werden, die „Welt“. Die Seele als Subjekt sowie die Welt als Totalität der Objekte wären nicht Teil einer Gesamtwirklichkeit, wenn es nicht etwas gäbe, das beide und damit alles Denkbare als Einheit umfaßt, „Gott“. Diese transzendentalen Ideen, Seele, Welt und Gott, sind nicht wie das übrige Erkannte zu erfassen, also nicht als weitere Objekte, denn sie sind gedacht als transzendentale Ermöglichung des Erkennens als eines immanenten Geschehens: Sobald man die Ideen – wie es die traditionelle Metaphysik laut Kant tat – als Gegenstände gleich den übrigen versteht und sie dementsprechend behandelt, werden sie mißverstanden und büßen ihren eigentümlichen Charakter ein, so daß dem Erkennen im Sinne Kants die theoretische Grundlage wieder entzogen wird. Seele, Welt und Gott sind der Erfahrung entzogen und lassen sich nicht erweisen; sie entspringen als Ideen der Vernunft und dienen dem Gebrauch des erkennenden Verstandes. Sie sind die theoretische Begründung dafür, daß das Erkennen und alles Erkannte im Sinne eines Ausschnittes aus einem geordneten und gleichartig beschaffenen Ganzen aufgefaßt werden darf.

Aus der im Gebrauch des Verstandes gefolgerten Unabgeschlossenheit von Erkennendem und Erkanntem wird bei Jaspers etwas geradezu Geheimnisvolles: „Denn Subjekt und Objekt…sind beide unendlich, unergründlich.“* Das Erleben einer Aufhebung der Subjekt-Objekt-Spaltung bezeichnet Jaspers als mystisch im Gegensatz zur alltäglichen Erfahrung. – Es stellt sich die Frage nach dem, was Subjekt und Objekt umgreift. Um darauf zu antworten, nimmt Jaspers dem Subjekt Kants die Kriterien zur Erfassung der Wirklichkeit und stellt sie zwischen Subjekt und Objekt, was er damit rechtfertigt, daß Kant sie ebenso dem Objekt wie dem Subjekt zugeschrieben habe: „Die Subjekte und die Gegenstände und zwischen ihnen, diese Beziehung erst ermöglichend, die transzendentalen Formen…“** Zuvor heißt es: „Überall, wo ein Subjekt Gegenständliches vor sich hat, …überall sind jene Formen da.“*** – Was sind das für Formen? „Es gibt rationale, ästhetische usw. Gegenstandsformen. Es ist, als ob der Weg vom Subjekt zum Objekt durch verschiedenartige Gitterwerke führte, die als solche zeit- und raumlos, weder Subjekt noch Objekt, sondern sphärenbildend, ,a priori‘ sind.“**** Unter Formen versteht Jaspers offenbar die – von den Kant‘schen Ideen in Jaspers Interpretation her verstandenen – Anschauungsformen und Kategorien bzw. Verstandesbegriffe als Formen der Synthesis des Verstandes.

* Psychologie der Weltanschauungen, Einleitung §3 Systematische Grundgedanken

** ebd. – kursiv von mir, vO

*** ebd.

**** ebd.

Jaspers schreibt, Anschauungsformen und Kategorien seien nicht dem Subjekt zuzuordnen, sondern sie befänden sich „zwischen ihnen (sc. Subjekt und Objekt), diese Beziehung (sc. die zwischen Subjekt und Objekt mittels Anschauungsformen und Kategorien) erst ermöglichend“. Diese Aussage wird von einem übergeordneten, einem metaphysischen Standort aus getroffen: Das Subjekt erkennt nicht – wie nach Kant – Objekte und reflektiert die Voraussetzungen dessen, sondern das Subjekt erkennt sich selbst samt der Objekte sowie die Beziehung zwischen ihnen beiden.

Damit hebt Jaspers* Kants kritische Wende von der Metaphysik zur Subjektphilosophie aus den Angeln und relativiert zugleich seinen existenzialphilosophischen Ansatz, denn die „Psychologie der Weltanschauungen“ bietet eine objektive Übersicht, eine Systematik möglicher Sichtweisen. Statt nur eine Weltanschauung in Form prophetischer Philosophie zu propagieren, stellt Jaspers ganz verschiedene Auffassungen vor und nimmt damit der eigenen das Gewicht, denn diese vermöge sich nicht auf bessere Gründe zu berufen als die übrigen. So sucht Jaspers, jede Annahme einer bestimmten Weltanschauung als persönlichen Daseinsentwurf zu verstehen. – Jaspers stellt sich damit gewissermaßen als ein anderer Hegel dar, der das Absolute, das Subjekt und Objekt ohne Preisgabe ihrer Verschiedenheit Vereinende, nicht am Ende einer nach innerer Gesetzmäßigkeit geordneten geschichtlichen Entwicklung findet, also in diachroner Form, sondern in synchroner, in der gesamten Breite dessen, was geschichtlich, d.h. zu beliebiger Zeit, als Aspekt des „Kosmos der Weltanschauungen“** verwirklicht werden kann.

* unter Berufung auf Emil Lask (geb. 1875, gest. 1915)

**Psychologie der Weltanschauungen, Einleitung §2 Quellen einer Weltanschauungspsychologie

Die „Psychologie der Weltanschauungen“ nennt die Wesensmitte einer Weltanschauung deren Substanz, Idee oder Geist, und diese bzw. dieser treibe den Menschen an, nach der Unendlichkeit und Ganzheit zu streben. Die Idee stecke nicht nur im Subjekt, sondern auch im Objekt. Jaspers verbindet diese Gedanken mit der Ideenlehre Kants, indem er seine eigene Auffassung Kant zuschreibt: „Die Idee im Kantischen Sinne ist ,Idee im Keim‘ als psychologische Kraft, und sie ist das in der Unendlichkeit liegende Ziel, das…erstrebt wird.“* Das Substantielle bezeichnet einerseits die Gesamtheit dessen, was wir nur in Gestalt verschiedener weltanschaulicher Ideen zu erfassen vermögen; andererseits sind diese Ideen Konkretisierungen des Lebens[dranges].** – Nur ein überaus eigensinniger Mensch vermochte es, solches aus Kants Werken heraus-, oder besser: in sie hineinzulesen. Kant wäre angesichts einer derartigen Deutung seiner Philosophie wohl vor Staunen zu keiner Entgegnung mehr im Stande gewesen.

* Psychologie der Weltanschauungen, Einleitung §3 Systematische Grundgedanken

** s. ebd.

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Karl Jaspers hatte gehofft, daß sich das NS-Regime nicht lange würde halten können, doch er hatte sich getäuscht. – 1937 wurde er vor die Wahl gestellt, sich entweder von seiner Ehefrau zu trennen oder von seinem Heidelberger Lehrstuhl. Ersteres kam für ihn nicht in Frage; so ging er unfreiwillig in den Ruhestand, freilich ohne dadurch materielle Not zu leiden, denn er bezog nun eine ausreichende staatliche Pension. Doch wußten sich die Eheleute ständig latent bedroht, Gertrud Jaspers direkt durch Deportation und Karl Jaspers damit indirekt. Für den Fall des Abtransportes trugen beide stets Zyankali bei sich. – Am Ende des Krieges sollen sie erfahren haben, daß die Verhaftung von Getrud Jaspers Mitte April 1945 erfolgen würde; man fragt sich allerdings, warum dies nicht sogleich geschah, da Heidelberg bereits nahe der Front lag. So rückten am 30. März 1945 us-amerikanische Truppen die Stadt ein.

Als Protestant lag es für Jaspers nahe, an die im Entstehen begriffene Kollektivschuldtheologie der deutschen Landeskirchen anzuknüpfen. Dazu veröffentlichte Jaspers 1946 „Die Schuldfrage. Von der politischen Haftung Deutschlands“. Er unterscheidet darin vier Aspekte möglicher Schuld, abgesehen von der kriminellen die politische, die moralische und die metaphysische Schuld. Während die kriminelle Schuld wird von Gerichten abgeurteilt wird, richten die Sieger die politisch Schuldigen [auf Seiten der Unterlegenen]; die Instanz der moralischen Schuld hingegen ist das eigene Gewissen, und die der metaphysischen Gott. – Die politische Schuld kommt vor allem den Staatslenkern zu, doch beteiligt ist auch das [deutsche] Volk, das sie gewähren ließ. Diejenigen [Deutschen], die verbrecherischen Befehle gehorchten, sind überdies moralisch schuldig. Auch demjenigen, der von all dem zuvor Genannten frei ist, kommt zumindest die metaphysische Schuld zu, eine Mitverantwortung für alles Unrecht, da er doch stets mehr dagegen hätte unternehmen können, als er tatsächlich vollbrachte. Von der metaphysischen Schuld schreibt Jaspers in der ersten Person Singular: „Es genügt nicht, daß ich mein Leben mit Vorsicht wage, um es (sc. das Unrecht) zu verhindern. Wenn es geschieht und wenn ich dabei war und wenn ich überlebe, wo der andere getötet wird, so ist in mir eine Stimme, durch die ich weiß: daß ich noch lebe, ist meine Schuld.“ Dies entspricht einer saecularisierten Erbsünde, von der der Protestant lutherischer Provenienz meint, daß der Mensch nie frei davon werden könne, da er stets Sünder bleibe, auch als glaubend Gerechtfertigter: „Simul iustus et peccator“, zugleich Gerecht[fertigt]er und Sünder, so Luther*.

* Martin Luther; geb. 1483, gest. 1546

Gertrud Jaspers entstammte einem religiösen Elternhaus, legte aber keinen Wert auf ihre Herkunft und Bekenntnis; erst mit der nationalsozialistischen Judenverfolgung änderte sich dies, so daß sie nach Kriegsende noch 1945 der örtlichen jüdischen Gemeinde beitrat. – Den US-Amerikanern fühlte sie sich verbunden, da ihre Truppen Heidelberg am 30. März 1945 besetzt hatten und unter ihnen ins Besondere den Juden; doch auch Karl Jaspers schwärmte von den US-Amerikanern und schwadronierte von seinem Einfluß auf die Mitarbeiter selbst des CIC*. Die Entbehrungen endeten für das Ehepaar Jaspers im Herbst 1945, da nun regelmäßig Care-Pakete von Hannah Arendt** eintrafen, so daß man nur noch auf Frischmilch zu verzichten hatte, während die übrige Deutschen auf‘s Schlimmste zu darben begannen. Mitleid empfand Gertrud Jaspers, wie sie in jener Zeit einmal schrieb, allein in bezug auf ihre 1946 verwitwete Schwägerin, die Schwester ihres Ehemannes, und deren Sohn.

* Counter Intelligence Corps, nachrichtendienst[liches] Abwehrkorps [des Heeres]; es fahndete im besetzten Deutschland vor allem nach Kriegsverbrechern und für die USA wertvollen [Natur-]Wissenschaftlern.

** Johanna Arendt; geb. 1906, gest. 1975; die 1933 in die USA emigrierte Arendt war mit dem Ehepaar Jaspers seit den zwanziger Jahren befreundet.

Nach der Existenzphilosophie wandte sich Jaspers der Dialogphilosophie zu, ohne jedoch die früheren Positionen einfach aufzugeben; es verschoben sich allerdings die Akzente. Zuvor war es Jaspers um die Einheit von Subjekt und Objekt gegangen, nun trat die Kommunikation des einen Subjekts mit (einem) anderen in den Mittelpunkt. Vom Umgreifenden wurde daher nunmehr weniger Subjekt und Objekt umfaßt, sondern eher die menschlichen Subjekte. Statt des Erkennens stand der Wille, das Lieben, im Vordergrund. – Jaspers hielt jedoch an seinem übergeordneten, metaphysischen Standort weiter fest: Zuvor hatte er ihn genutzt, um inhaltliche Aussagen über die Vernunftsideen Kants zu machen, jetzt diente er ihm zur Betrachtung der einzelnen Menschen als Subjekte.

Nachdem es zuvor, in der Zwischenkriegszeit, bei Jaspers geheißen hatte, die Philosophie richte sich auf das [Subjekt und Objekt umfassende] Ganze, schrieb er unter dem Einfluß der Dialogphilosophie: „Erst in der Kommunikation wird der Zweck der Philosophie erreicht…“* Die Beziehung des einen Subjekts zum anderen soll an die Stelle von Subjekt und Objekt treten, wodurch Gott [als Subjekt und Objekt Umgreifendes] in den Hintergrund rückt und nun mehr dazu dient, die Subjekt – Subjekt – Beziehung zu überhöhen: „Erst in der Kommunikation verwirklicht sich alle andere [bzw. über das Subjekt-Objekt-Wissen hinausgehende] Wahrheit, in ihr allein bin ich ich selbst, lebe ich nicht bloß [dahin], sondern erfülle [die mir durch] das Leben [gestellte Aufgabe]. Gott zeigt sich nur indirekt und nicht ohne die Liebe von Mensch zu Mensch…“** – Karl Jaspers hat demnach [zugleich mit der traditionellen Auffassung von Gott] die persönliche Eigenständigkeit des existenzphilosophischen Ansatzes preisgegeben. Nicht lange vor seinem Tode schrieb er: „Meine Philosophie ist wohl im Begrifflichen [noch immer] von mir ausgearbeitet. Aber in der Substanz ist sie [inzwischen] uns (sc. seiner Ehefrau und ihm) gemeinsam.“***

* Einführung in die Philosophie (1950), 2. Ursprünge der Philosophie

** ebd.

*** Schicksal und Wille. Autobiographische Schriften (1967)

Jaspers‘ „Einführung in die Philosophie. Zwölf Radiovorträge (1950)“ rückt von der früheren Umgestaltung Kants zum Metaphysiker ab,* indem die Vernunftsideen nicht mehr anschaulich gemacht, sondern im Gegenteil mutwillig ins Dunkel des Unbekannten versetzt werden, aber nicht, um Kant damit genauer zu entsprechen, sondern unter dem Einfluß der Dialogphilosophie, die die Beziehung zwischen Subjekten vom Verhältnis zwischen Subjekt und Objekt abzusetzen sucht. – Die durch die Aufklärung, ins Besondere durch Kant, von der Metaphysik gereinigte Vernunft destruiert nach Jaspers jede inhaltliche Aussage über das Umgreifende, Gott. Andererseits wäre es unangemessen, deshalb das Dasein Gottes zu bestreiten. So bleibt ein stets seiner selbst nicht gewisser, gleichsam schwebender Zustand eines Glaubens, der seinen Platz im Leben des Einzelnen hat, der „im Gang lebenwährenden Bemühens“** durch Augenblicke, in denen dem Menschen geschenkt wird, was er sich nie erdenken könnte“, Gottes inne zu werden meint: Das ist Protestantismus in der Endphase der Entchristlichung.

* Hannah Arendt sprach in ihrer Laudatio anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an Karl Jaspers (1958) davon, daß „…Jaspers, …in…eigentlich jeder Hinsicht der einzige Nachfolger ist, den Kant je gehabt hat…“

** „leben[slang ]währenden Bemühens“

Doch auch über die Vernunftideen Kants, insofern sie verstanden werden als Voraussetzung von Subjekt und Objekt, läßt sich etwas aussagen, selbst wenn dies lediglich aus der Feststellung der Verschiedenheit vom sonst Erkannten bestehen sollte; auf dem letzteren fußt die seit der Antike vertraute Negative Theologie*. Jaspers aber bestreitet jegliche Kenntnis von [Gott als] Umgreifendem, um als ein vorgeblich unwissendes Subjekt vorbehaltlos mit dem anderen Subjekt zu kommunizieren. Statt sich selbst als Subjekt – wie jeden als Objekt wahrgenommenen anderen – als von Gott Erkannten zu verstehen und daraus Schlüsse zu ziehen, sucht Jaspers den anderen aus eigener Erkenntniskraft als einen ihm Gleichen zu postulieren. Doch damit täuscht man sich darüber hinweg, daß der andere für die eigene Person stets zu erkennendes Objekt bleiben wird: Er mag mir noch so vertraut sein; das, was ihn zur Einzelperson, zum – sich selbst auch – erkennenden Subjekt macht, wird mir immer unzugänglich sein,** und keine Kommunikation, kein Dialog vermag dies aufzuheben.

* Sie formuliert Sätze wie „Gott ist nicht endlich. „Gott ist nicht Vielheit.“ usw.

** – zumindest so lange, wie ich das Gott angleichende lumen gloriae des Erlösten nicht erhalten habe; Gott, der Schöpfer, erkennt alles in sich selbst.

Nach Thomas* gelangt der Mensch nie über das Erkennen des anderen als Vertreter einer Art hinaus, so daß der eine Mensch den anderen nie als die einzelne Person in der ihr gegebenen menschlichen Freiheit zu erkennen vermag. So schreibt Thomas von Aquin, daß es zwar zum menschlichen Erkennen gehöre, lauter einzelne Dinge sinnlich wahrzunehmen, doch im gedanklichen Abstrahieren werden sie von ihrer materiellen Individualität befreit und dadurch zum species intelligibilis, zum nunmehr geistigen Erkenntnisbild; die Dinge einer Art werden auf den Begriff gebracht. Daher erkennt der menschliche Intellekt ausschließlich das Allgemeine. – Gott hingegen erkennt die einzelnen Dinge einer Art, so auch die Menschen, als einzelne, da er nicht mittels Abstrahieren erkennt, sondern durch Betrachtung seiner selbst als species intelligibilis, als ein durch sich selbst, nicht durch Abstraktion geistiges Erkenntnisbild.**

* hl. Thomas von Aquin; geb. 1224/1225, gest. 1274

** S. Th. I q 14 a 11 co und S. Th. I q 14 a 11 ad 1

Zur Dialogphilosophie kam nach 1945 die Auseinandersetzung mit der Weltgeschichte hinzu; die synchrone Betrachtung wurde durch eine diachrone ergänzt. Jaspers meinte als Ziel der Geschichte die „Einheit der Menschheit“ in Form einer „grenzenlosen Kommunikation“ zu erkennen, da sie die Voraussetzung bilde für das „Erreichen der höchsten Möglichkeiten des Menschseins“*. Dazu sei eine Weltordnung zu schaffen, die den Staaten ihre volle Souveränität nimmt und Kriege verhindert; das Vorbild der us-amerikanischen Nachkriegsordnung für die gesamte Welt dient Jaspers offensichtlich als Vorbild. – Vorbereitet wird das Ziel der Geschichte nach Jaspers anscheinend durch das etwa gleichzeitige Auftreten von Persönlichkeiten in der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr., die die Kultur in weiten Teilen der Welt bis heute geprägt haben, die griechischen Philosophen, Dichter und Erfinder wie Archimedes**, die Propheten des Alten Bundes, Zarathustra***, Gautama Buddha**** und Konfuzius***** u.a.m.; Jaspers spricht von einer „Achsenzeit“. Die damals bestehenden Großreiche bilden für Jaspers wohl so etwas wie das Vorahnung der [us-amerikanischen] Globalordnung.

* Einführung in die Philosophie 9. Die Geschichte der Menschheit

** geb. ca. 287, gest. 212 v. Chr.

*** möglicherweise 6. Jahrhundert v. Chr.

**** geb. ca. 560, gest. ca. 480 v. Chr.

***** chines. Kong / Kung (fu) tse / zi, geb. 551, gest. 479 v. Chr.

In seinem populärsten, auf der Grundlage eines 1956 ausgestrahlten Rundfunkvortrages enstandenen Buch „Die Atombombe und die Zukunft des Menschen. Politisches Bewußtsein in unserer Zeit (1958)“ äußert Jaspers die Befürchtung, daß die Drohung globaler Vernichtung des menschlichen Lebens durch Atomwaffen Kriege letztlich nicht verhindere. Den Weltfrieden garantiere erst die philosophische Besinnung jedes einzelnen, ein allgemeiner Bewußtseinswandel, der zur freiwilligen Unterordnung unter die [us-amerikanische] „Weltordnung der Freiheit“ anhalte. Im direkten Gegensatz dazu stehe der sowjetische Totalitarismus; geradezu manichäisch klingt eine Formulierung wie die vom „Kampf beider Welten“. Doch vermöge die Bedrohung durch die Atombombe den Anstoß zur allgemeinen Umkehr zu geben, da sie den Menschen vor die Wahl einer der beiden Möglichkeiten, Wandlung oder Untergang, stelle.* – Konsequenter Weise forderte Jaspers „die konföderative Einheit Europas und Europas mit [Nord-]Amerika“**.

* Die Unterwerfung unter die totale Herrschaft stellt keine dritte Möglichkeit dar, weil sie dem o.g. Ziel der Geschichte widerspricht.

** Freiheit und Wiedervereinigung, I. Grundgedanken – der Bismarckstaat ruhte auf dem Prinzip: erst Einheit, dann Freiheit; Artikel in „Die Zeit“ Nr. 35 vom 26. August 1960

Als Karl Jaspers einen Ruf der Universität Basel erhielt (1948), nahm er ihn an und zog mit seiner Ehefrau dorthin um. Der Wunsch zur Emigration war vor allem von Jaspers‘ Ehefrau Gertrud ausgegangen, die das Land der nationalsozialistischen Judenverfolgung nach Kriegsende verlassen wollte. Während der Jahre in Basel war Jaspers wohl bereits so hinfällig, daß er von der Stadt gewöhnlich nicht viel mehr sah als den zur Universität führenden Weg; 1961 erfolgte die Emeritierung. – Karl Jaspers sah seine vorangegangene Gegenwart in Deutschland, gebunden an die seiner Ehefrau, offenbar als eine kostbare Gabe an und schrieb: „Die Frage, warum wir 1948 nach Basel gingen, kann ich mit Gründen nicht zureichend beantworten. … Niemand hatte einen Anspruch, daß wir bleiben sollten. Ein Staat und Volk, das den Juden angetan hatte, was nie hätte geschehen dürfen, und dies nach der Katastrophe nicht [in meinem Sinne] begriff und [daher] nicht die Folgerungen zog, [wie ich es mir vorstellte,] hatte jeden Anspruch [auf meine Gegenwart] verloren[, weshalb ich meiner Ehefrau folgend nach Basel umziehen durfte].“* Der Akzent liegt auf Volk, nicht Staat, wie das „das“, nicht „der“, lautende Relativpronomen deutlich macht. Anscheinend war Jaspers der Auffassung, daß das „eigene(n) Volk durch einen Staat, der ein Verbrecherstaat war“**, agierte. Andererseits bekannte sich Jaspers weiterhin zu seiner deutschen Herkunft und tröstete sich damit, daß Basel zum deutschen Sprach- und Kulturraum gehöre. Gertrud Jaspers nun unterstellte der Menge der Deutschen eine antisemitische Haltung nach wie vor 1945. Man vermag sich vorzustellen, wie diese Haltung den zunehmend auf sie angewiesenen Ehemann beeinflußte, wenngleich er sie oft, doch vergeblich, bat, ihn als [ihr] Deutschland anzusehen. Sein ursprüngliches Verhältnis zu Deutschland und die von seiner Ehefrau geprägte Sicht vermochte Jaspers offenbar nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

* Schicksal und Wille. Autobiographische Schriften (1967)

** ebd.

1960 forderte Jaspers in einem Interview mit dem NDR* den Verzicht auf die deutsche Wiedervereinigung, denn das staatliche Leben in territorialer Einheit sei auf Grund eines „mutwillig angezettelten Kriegs“** verloren gegangen, und es gebe keinen Rechtsanspruch darauf, dies rückgängig zu machen. Stattdessen solle man sich auf die Forderung beschränken, daß den Deutschen in beiden deutschen Staaten die Freiheit zuteil werde. – Diese sah Jaspers übrigens auch in der BRD als beeinträchtigt an: Deren Bevölkerung betrachtete er als Untertanen einer oligarchischen Parteienherrschaft, Wahlen als Bestätigung bereits Gewählter. Welchen Interessen allerdings die Führer der Parteien – abgesehen von den eigenen – dienten, fragte er nicht. Jaspers hoffte auf eine legale Revolution, durch die sich der Wille der Regierten mehr Gehör verschaffen sollte.

* Norddeutscher Rundfunk

** Freiheit und Wiedervereinigung, II. Die gegenwärtige Lage und ihre Möglichkeiten; Artikel in „Die Zeit“ Nr. 36 vom 2. September 1960 – Die in der „Zeit“ (vom 26. August bis 23. September 1960) veröffentlichte Artikelserie „Freiheit und Wiedervereinigung“ sollte das o.g. NDR-Interview, gegen das sich viel Widerspruch erhob, erläutern.

Am Ende seines Lebens, nach der Wahl Kiesingers, eines ehemaligen NSDAP-Mitgliedes, zum Kanzler* und der Verabschiedung der Notstandgesetze (1967), gegen die sich vor allem die aus der studentischen Opposition entstehende Neue Linke richtete, unterstützt von besorgtem Liberalismus,** nahm Jaspers die schweizerische Staatsbürgerschaft an und gab seinen deutschen Paß ab. Zwei Jahre darauf verstarb Karl Jaspers. – Er war einer der bekanntesten und meistgelesenen Philosophen auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes nach 1945; der Grund dafür wird einerseits darin zu suchen sein, daß Jaspers, ein philosophischer Autodidakt, in allgemeinverständlicher Sprache schrieb, und andererseits sowohl traditionsverbunden erschien – auf Grund seiner metaphysischen Aussagen – als auch zeitgemäß durch die Anpassung an die nach 1945 entstandene us-amerikanische Weltordnung während der Phase des Kalten Krieges (1947 – 1989). – Seit 1989 beginnt die Erinnerung an Karl Jaspers zu verblassen.

* Kurt Georg Kiesinger; geb. 1904, gest. 1988; Mitglied der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) als einziger BRD-Kanzler, und zwar 1933 – 1945; Kanzler der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD (Christlich Demokratische / Soziale Union und Sozialdemokratische Partei Deutschlands) 1966 – 1969

** Die FDP (Freie Demokratische Partei) sprach sich auf ihrem Bundesparteitag in Hannover 1967 gegen die Notstandsgesetze aus.

5 Kommentare zu „Karl Jaspers“

  • Hildesvin:

    Bei Victor von Scheffels „Ekkehard“ zwei ungarische Anführer, einer davon jebüldet, über „De consolatione philosophiae“, sinngemäß natürlich: Was soll das jetzt sein – „Philosophie“? – Na, die studieren sich das Mark aus dem Schädel, um herauszubekommen, wozu man auf der Welt ist! – So’n Quatsch! Wenn man den Gaul zwischen den Schenkeln, und den Säbel in der Faust hat, weiß man doch, wozu man auf der Welt ist!
    — Scherz beiseite: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Das trifft in der schnöden Praxis zwar nicht zu, näheres bei Gustave le Bon u.a.*, aber wie war das noch einmal mit dem Massaker von Katyn? Von den abgehackten Kinderhänden im Ersten Weltkrieg ganz zu schweigen.
    […] – aber: Des Weisen Herz ist wenig froh, heißt es in der Edda, oder bei Sprüche Shlomo: Wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Grämens.
    * Sollte es jedoch bei Leuten, die sich nicht als „Masse“ verstehen…
    [vO: Da wir eben nicht unter den Bedingungen eines „herrschaftsfreien Diskurses“ öffentlich diskutieren können, habe ich eine – unwesentliche – Kürzung im Text vorgenommen.]

  • virOblationis:

    In bezug auf Boethius ist zu bedenken, daß er „De consolatione philosophiae“ in Kerkerhaft schrieb, ohne Pferd, ohne Säbel, den Tod vor Augen.

  • Theosebeios:

    Ein kürzlich Verstorbener, der Jaspers noch persönlich gekannt hatte, sagte mir einmal, es sei faszinierend zu sehen, wie jemand einer „Dialogphilosophie“ ein solches Gewicht zumessen könne, der selbst außerordentliche Probleme mit dem echten Dialog hätte. Ganz anders soll ein Gespräch z.B. mit Gadamer verlaufen sein.

    Der Philosoph ist höchstens dann einer, wenn er seine Rede leben kann. Ansonsten ist er — immerhin, aber letztlich nur — ein „Universitätsphilosoph“, der ein gewisses zeitgebundenes Interesse, zumeist auf Fachkreise oder Zitierkartelle beschränkt, beanspruchen darf.

  • virOblationis:

    Der Mediziner Arnaldo Benini schreibt (in der NZZ vom 24. Sept. 2011, Art. „Krankheit als Grenzsituation“): „Die Krankheit bestimmte auch Jaspers‘ Art zu sprechen: keine Abschweifungen, höchste Konzentration, Stringenz, Gegenwärtigkeit. Ein Gespräch mit ihm konnte ermüdend sein. Zuerst sprach er, wobei niemand ihn unterbrechen durfte, dann sagte er: ,Jetzt sind Sie dran‘ – und hörte lange und schweigend zu, um die Bronchien nicht zu reizen.“

  • Karl Jaspers: Werke

    • Heimweh und Verbrechen, Diss., Leipzig 1909
    • Allgemeine Psychopathologie. Ein Leitfaden für Studierende, Ärzte und Psychologen, Berlin [u.a.] 1913, völlig neu bearb. 41946 (91973)
    • Psychologie der Weltanschauungen, Berlin 1919 (61971, Neuausgabe 1985)
    • Strindberg und van Gogh. Versuch einer pathologischen Analyse unter vergleichender Heranziehung von Swedenborg und Hölderlin, Bern 1922 (51977)
    • Die Idee der Universität, Berlin 1923 (Neufassungen 21946, 31961)
    • Die geistige Situation der Zeit, Berlin/Leipzig 1931 (teils neu bearb. 51933)
    • Max Weber. Deutsches Wesen im politischen Denken, im Forschen und Philosophieren, Oldenburg 1932 (21946, mit neuem Vorwort 31958)
    • Philosophie. Bd. 1 Philosophische Weltorientierung. Bd. 2 Existenzerhellung. Bd. 3 Metaphysik, Berlin u.a. 1932 (mit Nachwort 31956, 41973)
    • Vernunft und Existenz. Fünf Vorlesungen, Groningen 1935 (41987)
    • Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens, Berlin 1936 (41981)
    • Descartes und die Philosophie, Berlin 1937 (41966)
    • Existenzphilosophie. Drei Vorlesungen, Berlin 1938 (mit Nachwort 21956, 41974)
    • Max Weber. Politiker, Forscher, Philosoph, Oldenburg 21946 (11932, mit neuem Vorwort 31958)
    • Die Idee der Universität. Neufassung, Berlin 21946 (11923, 31961)
    • Nietzsche und das Christentum, Hameln 1946 (31985)
    • Die Schuldfrage. Ein Beitrag zur deutschen Frage, Heidelberg 1946 (41947, Neuausgabe 1996)
    • Von der Wahrheit. Philosophische Logik. Erster Band, München 1947 (41991)
    • Der philosophische Glaube. Gastvorlesungen, München 1948 (91988)
    • Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, München 1949 (91988)
    • Einführung in die Philosophie. Zwölf Radiovorträge, Zürich 1950 (232001)
    • Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit. Drei Gastvorlesungen, München 1950 (31990)
    • Die Frage der Entmythologisierung. Eine Diskussion mit Rudolf Bultmann, München 1954 (Neuausgabe 1981)
    • Schelling. Größe und Verhängnis, München 1955 (21986)
    • Antwort, in: Karl Jaspers, hg. v. P. A. Schilpp, Stuttgart 1957, S.
    • Philosophische Autobiographie, in: Karl Jaspers, hg. v. P. A. Schilpp, Stuttgart 1957, S. 1-80; (erg. um e. Kap. ü. Martin Heidegger 1977, 21984)
    • Die großen Philosophen. 1. Bd., München 1957 (71992)
    • Die Atombombe und die Zukunft des Menschen. Politisches Bewußtsein in unserer Zeit, München 1958 (71983)
    • Freiheit und Wiedervereinigung. Über Aufgaben deutscher Politik, München 1960 (m. Vorwort von Willy Brandt 21990)
    • Die Idee der Universität. Für die gegenwärtige Situation entworfen von Karl Jaspers [Einleitung und Teil 1] und Kurt Rossmann [Teil 2], Heidelberg u. a. 1961 (11923, 21946)
    • Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, München 1962 (31984)
    • Nikolaus Cusanus, München 1964 (Neuausgabe 1987)
    • Kleine Schule des philosophischen Denkens. [Vorlesungsreihe, im Bayer. Fernsehen gesendet], München 1965 (91997)
    • Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen. Gefahren. Chancen, München 1966 (101988)
    • Antwort. Zur Kritik meiner Schrift “Wohin treibt die Bundesrepublik?”, München 1967
    • Chiffren der Transzendenz, hg. v. H. Saner, München 1970 (41984)
    • Notizen zu Martin Heidegger, hg. v. H. Saner, München 1978 (31989)
    • Die großen Philosophen. Nachlaß. Bd. 1: Darstellungen und Fragmente. Bd. 2: Fragmente – Anmerkungen – Inventar., hg. v. H. Saner, München 1981
    • Weltgeschichte der Philosophie. Einleitung. Nachlaß, hg. v. H. Saner, München/Zürich 1982
    • Nachlaß zur philosophischen Logik, hg. v. H. Saner u. M. Hänggi, München/Zürich 1991

    Karl Jaspers: Sammelbände mit Aufsätzen oder Werkausschnitten

    • [RuA] Rechenschaft und Ausblick. Reden und Aufsätze, München 1951 (Neuausgabe 1958)
    • [PuW] Philosophie und Welt. Reden und Aufsätze, München 1958 (21963)
    • [VuF] Vernunft und Freiheit. Ausgewählte Schriften, Stuttgart u. a. 1959
    • [Hum] Über Bedingungen und Möglichkeiten eines neuen Humanismus. Drei Vorträge. Mit einem Nachwort von Kurt Rossmann, Stuttgart 1962 (Nachdruck 1993)
    • [Psy] Gesammelte Schriften zur Psychopathologie, Berlin 1963 (Nachdruck 1990)
    • [LdP] Lebensfragen der deutschen Politik. [Mit Einleitung], München 1963
    • [WuL] Wahrheit und Leben. Ausgewählte Schriften, Stuttgart u. a. 1964
    • [HuS] Hoffnung und Sorge. Schriften zur deutschen Politik 1945-1965. [Mit Vorwort und Einleitung], München 1965
    • [Auf] Philosophische Aufsätze, Frankfurt a. M./Hamburg 1967
    • [SuW] Schicksal und Wille. Autobiographische Schriften, hg. v. H. Saner, München 1967
    • [Mit] Mitverantwortlich. Ein philosophisch-politisches Lesebuch, Gütersloh 1968
    • [AuP] Aneignung und Polemik. Gesammelte Reden und Aufsätze zur Geschichte der Philosophie, hg. v. H. Saner, München 1968
    • [Prov] Provokationen. Gespräche und Interviews, hg. v. H. Saner, München 1969
    • [WiP] Was ist Philosophie? Ein Lesebuch, hg. v. H. Saner, München 1976 (41989)
    • [WiE] Was ist Erziehung? Ein Lesebuch, hg. v. Hermann Horn, München 1977 (21982)
    • [Denk] Denkwege. Ein Lesebuch, hg. v. H. Saner, München 1983 (21988)
    • [WuB] Wahrheit und Bewährung. Philosophieren für die Praxis, München/Zürich 1983
    • [Uni] Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, hg. v. R. de Rosa, Heidelberg 1986
    • [Arzt] Der Arzt im technischen Zeitalter. Technik und Medizin – Arzt und Patient – Kritik der Psychotherapie, München 1986
    • [Bas] Karl Jaspers. Basic Philosophical Writings, by Edith and Leonhard Ehrlich and George Pepper, Ohio/Athens/London 1986
    • [Web] Max Weber. Gesammelte Schriften, München u. a. 1988
    • [WdF] Das Wagnis der Freiheit. Gesammelte Aufsätze zur Philosophie, hg. v. H. Saner, München/Zürich 1996
    • [WiM] Was ist der Mensch?, hg. v. H. Saner, München 2000

    Karl Jaspers: Briefe

    • Briefwechsel Karl Jaspers – Oskar Hammelsbeck 1919-1969, hg. v. H. Horn, Frankfurt a. M. 1986
    • Briefwechsel Karl Jaspers – Martin Heidegger 1920-1963, hg. v. W. Biemel u. H. Saner, München 1990 (Neuausgabe 1992)
    • Briefwechsel Karl Jaspers – Hannah Arendt 1926-1969, hg. v. L. Köhler u. H. Saner, München 1985 (31993)
    • Briefwechsel von Karl u. Gertrud Jaspers – Wilhelmine Drescher, in: Drescher, W.: Erinnerungen an Karl Jaspers in Heidelberg, Meisenheim am Glan 1975, S. 57-82.
    • Briefwechsel Karl Jaspers – K. H. Bauer 1945-1968, hg. v. R. de Rosa, Berlin 1983
    • Briefwechsel Karl Jaspers – Carl Jacob Burckhardt 1955-1964, in: Erinnerungen an Karl Jaspers, hg. v. K. Piper u. H. Saner, München/Zürich 1974
    • Gutachten [über Martin Heidegger vom 22.12.1945. Mit Nachwort vom 24.12.1945], in: Ott, Hugo: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie, Frankfurt a. M. 1988, S. 314-317.
    • Paul Häberlin – Ludwig Binswanger, Briefwechsel 1908-1960 : mit Briefen von Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, Karl Jaspers, Martin Heidegger, Ludwig Frank und Eugen Bleuler, hrsg. u. komm. von Jeannine Luczak, Basel 1997
    • Gundolf, Friedrich: Briefe, Neue Folge, [mit Briefen an Karl Jaspers], Amsterdam 1965

    Karl Jaspers: Aufsätze, Gespräche, Beiträge

    1901 Studium 1901-1907, in: Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft, Innsbruck u. a., 9/1996, S. 9-45 u. 10/1997, S. 7-53.
    1910 [198 kritische Referate], in: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie. Referate und Ergebnisse, Heidelberg u. a. Jahrgänge 1910 bis 1922
    1910 Eifersuchtswahn. Ein Beitrag zur Frage: “Entwicklung einer Persönlichkeit” oder “Prozeß”? (1910), in: [Psy]
    1910 Die Methoden der Intelligenzprüfung und der Begriff der Demenz. Kritisches Referat (1910), in: [Psy]
    1911 Zur Analyse der Trugwahrnehmungen (Leibhaftigkeit und Realitätsurteil) (1911), in: [Psy]
    1912 Die Phänomenologische Forschungsrichtung in der Psychopathologie (1912), in: [Psy]
    1912 Die Trugwahrnehmungen. Kritisches Referat (1912), in: [Psy]
    1913 Über leibhaftige Bewußtheiten (Bewußtheitstäuschungen), ein psychopathologisches Elementarsymptom (1913), in: [Psy]
    1913 Kausale und “verständliche” Zusammenhänge zwischen Schicksal und Psychose bei der Dementia Praecox (Schizophrenie) (1913), in: [Psy]
    1913 Kants Ideenlehre (1913/14), in: [AuP]
    1915 Einsamkeit (1915/16), in: [WdF]
    1917 Politische Stimmungen (1917), in: Karl Jaspers – Philosophie und Politik, hg. v. R. Wiehl u. D. Kaegi, Heidelberg 1999, S. 229-251.
    1920 Max Weber. Eine Gedenkrede (1920), in: [RuA], [WuL], [Mit], [AuP], [Web]
    1922 Antwort auf vorstehenden offenen Brief [von Karl Birnbaum: »Von der Geistigkeit der Geisteskranken und ihrer psychiatrischen Erfassung«], in: Zeitschrift für neurologische Psychologie, Berlin, 77/1922, Nr. 3/4, S. 515-518.
    1931 [. . . könnte wieder eine Rangordnung im geistigen Leben fühlbar werden. Stellungnahme zu Paul Tillichs Aufsatz »Gibt es noch eine Universität?«], in: Frankfurter Zeitung 76/1931 vom 14. Dezember, S. 6.
    1933 Thesen zur Frage der Hochschulerneuerung (1933), in: Jahrbuch der Österreichischen Karl-Jaspers-Gesellschaft, Innsbruck/Wien, 2/1989, S. 5-29.
    1935 Das radikal Böse bei Kant (1935), in: [RuA], [Hum], [WuL], [AuP]
    1938 Elternhaus und Kindheit (1938), in: [SuW]
    1938 Krankheitsgeschichte (1938), in: [SuW]
    1938 Wesen und Wert der Wissenschaft (1938), in: Eltheto. Maandschrift van de Nederl. Christl. Stud. Vereinigung, 92/1938, Nr. 4, S. 61-65.
    1941 Über meine Philosophie (1941), in:[RuA], [WuL], [WiP], [Uni], [WdF]
    1942 Tagebuchnotizen 1939-1942 (Über die Frage der Auswanderung), in: [SuW]
    1945 Lebensbeschreibung. [1945 angefertigt zur Vorlage bei den amerikanischen Militärbehörden], in: Briefwechsel Karl Jaspers – K. H. Bauer 1945-1968, hg. v. R. de Rosa, Berlin 1983, S. 1-7.
    1945 Von der biblischen Religion. [Offener Brief an Alfred Weber] (1945), in: [Uni]
    1945 Antwort an Sigrid Undset (1945), in: [RuA], [LdP], [HuS], [Auf]
    1945 Geleitwort für die Zeitschrift »Die Wandlung« (1945), in: [RuA], [LdP], [HuS], [Auf], [Uni]
    1945 Thesen über politische Freiheit (1945), in: Die Wandlung, Heidelberg, 1/ 1945-46, S. 460-465.
    1945 Die Erneuerung der Universität. [Rundfunkgespräch zur Eröffnung der medizinischen Kurse an der Universität Heidelberg am 15.8.1945], in: Schwäbische Donauzeitung, Ulm, vom 8.12.1945, S. 5.
    1945 Erneuerung der Universität (1945), [RuA], [LdP], [WuL], [HuS], [Auf], [Uni]
    1946 Gegen falsche Heroisierung, in: Rhein Neckar Zeitung. Heidelberger Nachrichten, Jg. 2 vom 25.01.1946, S. 4.
    1946 Das Unbedingte des Guten und das Böse (1946), in: [Uni], [WdF]
    1946 Vom europäischen Geist (1946), in: [RuA], [VuF], [WuB], [Uni], [WdF]
    1946 Die Wissenschaft im Hitlerstaat (1946), in: [RuA], [LdP], [HuS]
    1946 Bitte um Gerechtigkeit für die Universität (1946), in: [Uni]
    1946 Vom lebendigen Geist der Universität (1946), in: [RuA], [WuL], [Uni], [WdF]
    1947 Unsere Zukunft und Goethe (1947), in: [RuA], [Mit], [AuP]
    1947 Der Prophet Ezechiel. Eine pathographische Studie (1947), in: [RuA], [AuP]
    1947 Diskussion und Polemik. Allgemeines über Gespräch und Kommunikation, in: Vision. Deutsche Beiträge zum geistigen Beistand, Konstanz, 1/1947-48, Nr. 1, S. 39-42.
    1947 Der stärkste geistige Eindruck des Jahres 1947, in: Tagesspiegel, Nr. 304, vom 31.12.1947, Beiblatt.
    1947 Volk und Universität (1947), in: [RuA], [LdP], [WuL], [HuS], [Uni]
    1947 Die Verantwortlichkeit der Universitäten, in: Neue Zeitung. Jg. 3, Nr. 39 vom 16.05.1947, S. ??????
    1948 Solon (1948), in: [RuA], [WuL], [AuP]
    1948 Philosophie und Wissenschaft. [Antrittsvorlesung an der Universität Basel] (1948), in: [RuA], [Hum], [WuL], [WiP], [Uni], [WdF]
    1948 Vom Charakter der modernen Wissenschaft, in: Der Monat. Eine internationale Zeitschrift (für Politik und geistiges Leben), München, 1/1948-49, Nr. 12, S. 12-17.
    1949 Vom Studium der Philosophie (1949), in: [PuW], [Auf], [Uni], [WdF]
    1949 Über Bedingungen und Möglichkeiten eines neuen Humanismus (1949), in: [RuA], [Hum], [WuL], [WdF]
    1949 Über die Situation der Philosophie heute (1949), in: [WdF]
    1949 Die Geister scheiden sich. [Offener Brief zum Artikel »Professorengezänk« von Erwin Wäsche], in: Hannoversche Neueste Nachrichten, Nr. 58 vom 18. Mai 1949, S. 5.
    1949 Prof. Karl Jaspers schreibt. [Replik auf Ernst Robert Curtius: »Goethe oder Jaspers?«], in: Die Welt am Sonntag, Hamburg, Nr. 21 vom 22.5.1949, S. 8.
    1949 Goethes Menschlichkeit (1949), in: [RuA], [VuF], [AuP]
    1949 Der übernationale Sinn der abendländischen Universität, in: Quaestiones academicae hodiernae, Groningen, 1949, S. 9-12.
    1949 Hochschulreform? Das Gutachten des Hamburger Studienausschusses für Hochschulreform, in: Die Wandlung, Heidelberg, 4/1949, Nr. 4, S. 340-348.
    1949 Universities in danger. The coherence of knowledge, in: The Times. Education Supplement, London, 38 Jg., Nr. 1710 vom 7.02.1949, S. 83.
    1950 Zur Kritik der Psychoanalyse (1950), in: [RuA], [WuB], [Arzt]
    1950 Zu Nietzsches Bedeutung in der Geschichte der Philosophie (1950), in: [AuP]
    1950 Zu Nietzsches Nachtlied (1950), in: [AuP]
    1950 Das Gewissen vor der Bedrohung durch die Atombombe (1950), in: [RuA]
    1950 Über Gefahren und Chancen der Freiheit (1950), in: [RuA], [VuF], [WuB], [WdF]
    1951 Mein Weg zur Philosophie (1951), in:[RuA], [WuB]
    1951 Was ist Existentialismus? (1951), in: [AuP]
    1951 Kierkegaard (1951), in: [RuA], [WuL], [Mit], [AuP]
    1951 Freiheit und Autorität (1951), in: [PuW], [VuF], [Auf], [Uni], [WuB], [WdF]
    1951 [Masse sind Menschen in ihrer Selbstvergessenheit. (Red. Titel)], in: Schweizer Illustrierte, Zofingen, Jg. 40, Nr. 26 vom 27.06.1951, S. 7.
    1952 Ernst Mayer, in: Ärztliche Mitteilungen. Deutsches Ärzteblatt, 1952, Heft 24, S. 543f.
    1952 Worte zum Jahreswechsel an japanische Freunde. [ins Japanische übers. v. Fumio Hashimoto], in: Jitsuzon (Existenz), Tokyo 1952, Nr. 3, S. 1-4.
    1952 Der Weltschöpfungsgedanke (1952), in: [PuW], [WuL], [WdF]
    1952 Nature and Ethics. [Übers. v. E. T. Gadol], in: Moral principles of action, hg. v. Ruth Nanda Anshen, New York/London 1952, S. 48-61.
    1952 [A Bale, chez Karl Jaspers (Red. Titel). Interview mit Jean Rounault], in: Nouv. Litteraires, Jg. 31, Nr. 1272 vom 17.01.1952
    1952 Von den Grenzen des pädagogischen Planens (1952), in: [PuW], [WuB], [WdF]
    1953 Arzt und Patient (1953), in: [PuW], [VuF], [WuB], [Arzt]
    1953 Die Idee des Arztes (1953), in: [PuW], [Auf], [WuB], [Arzt]
    1953 Die Auffassung der Persönlichkeit Jesu (1953), in: [WdF]
    1953 Die Aufgabe der Philosophie in der Gegenwart (1953), in: [PuW], [VuF], [WuL], [WiP], [WdF]
    1953 Lionardo als Philosoph (1953), in: [PuW], [WuL], [AuP]
    1953 The Political Vacuum in Germany, in: Foreign Affairs. An American Quartely Review, New York, 32/1953/54, Nr. 4, S. 595-607.
    1954 Die nichtchristlichen Religionen und das Abendland (1954), in: [PuW], [WuL], [WdF]
    1954 Immanuel Kant. Zu seinem 150. Todestag (1954), in: [AuP]
    1954 Schelling. Erinnerung an seinen Tod vor hundert Jahren (1954), in: [AuP]
    1954 Schellings Größe und sein Verhängnis (1954), in: [AuP]
    1954 Im Kampf mit dem Totalitarismus (1954), in: [PuW], [WuL], [Auf]
    1954 Plan der Akademie. [Offener Brief an Walter Robert Corti zur Idee einer Eliteuniversität], in: Neue Schweizer Rundschau, Zürich, 22/1954/55, Nr. 8, S. 465-470.
    1955 Doktor der Philosophie [red. Titel], in: Theodor Haubach zum Gedächtnis, hg. v. Walter Hammer, Frankfurt a. M. 1955, S. 14-17.
    1955 Gibt es eine Weltgeschichte der Philosophie? (1955), in: [AuP], [WiP]
    1955 Kierkegaard. Zu seinem 100. Todestag (1955), in: [AuP]
    1955 Künder unserer Zeit. [Nachruf auf Thomas Mann], in: Aufbau New York, Jg. 21, Nr. 33 vom 19.08.1955, S. 1.
    1955 Geleitwort, zu: Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M. 1955, S. VII-IX.
    1956 Antwort von Prof. Karl Jaspers [auf die Rundfrage »Gibt es Geister?«], in: Freies Volk, Bern, Nr. 3 vom 20.01.1956, S. 3.
    1956 Das Kollektiv und der Einzelne (1956), in: [PuW], [VuF], [Uni], [WdF]
    1956 Die Atombombe und die Zukunft des Menschen. [Rundfunkvortrag] (1956), in: [LdP], [HuS]
    1956 Vom rechten Geist der Universität. [Stellungnahme zu H. Coings Aufsatz »Die Lage der deutschen Hochschulen«], in: Die Gegenwart, Frankfurt a. M., 11/1956, Nr. 13, S. 405 f.
    1957 Philosophische Autobiographie, in: Karl Jaspers, hg. v. P. A. Schilpp, Stuttgart 1957, S. 1-80; (erg. u. e. Kap. Ü. Martin Heidegger 1977, 21984), [Auf]
    1957 Antwort, in: Karl Jaspers, hg. v. P. A. Schilpp, Stuttgart 1957, S.
    1957 Unsterblichkeit (1957), in: [PuW], [VuF], [WdF]
    1957 A Note on Existenzphilosophie and Existentialism. [Übers. v. E. Daechsler u. A. Taffs. Dt. Original bislang nicht veröffentlicht], in: This is my Philosophy, hg. v. Whit Burnett, New York 1957, S. 198-199.
    1957 Kants »Zum ewigen Frieden« (1957), in: [PuW], [WuL], [Mit], [AuP]
    1957 Kants Schrift »Zum ewigen Frieden« (1957), in: [AuP]
    1958 Der Arzt im technischen Zeitalter (1958), in: [Auf], [WuB], [Arzt]
    1958 Wahrheit, Freiheit, Friede. [Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels] (1958), in: [LdP], [WuL], [HuS], [Auf], [WuB]
    1958 Israel und das Abendland, in: Aufbau. Reconstruction. An American Weekly, New York, Jg. 24 vom 25.07.1958, S. 10 u. 38.
    1958 Schülermitverantwortung. [Brief an die Schülerzeitung »Strix« des Gymnasiums Oldenburg] (1958), in: [Uni]
    1959 The UN is dependable, in: The New Republic, New York, vom 18.05.1959, S. 12-13.
    1960 Arthur Schopenhauer. Zu seinem 100. Todestag (1960), in: [AuP]
    1960 Epikur (1960), in: [AuP]
    1960 Philosophie (1960), in: [WdF]
    1960 Wahrheit und Wissenschaft (1960), in: [Auf], [Mit], [WdF]
    1960 Wo stehen wir heute? (1960), in: [WdF]
    1960 Offener Horizont. [Rundfunkinterview mit Thilo Koch] (1960), in: [Prov]
    1960 Freiheit und Wiedervereinigung. Mit Nachwort. [Fernsehinterview mit Thilo Koch] (1960), in: [LdP], [HuS], [Prov]
    1960 Einheit oder Freiheit. [Ein nicht gesendeter Teil des Interviews mit Thilo Koch], in: Koch, Thilo: Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist beabsichtigt. Begegnungen, Hamburg 1970, S. 118-121.
    1960 Erkenntnis und Wille in der Politik heute, in: Der Monat. Eine internationale Zeitschrift für Politik und geistiges Leben, München, 13, 1960/61, Nr. 150, S. 7-20.
    1960 Der philosophische Glaube angesichts der christlichen Offenbarung, in: Philosophie und christliche Existenz: Festschrift für Heinrich Barth zum 70. Geburtstag am 3. Februar 1960, hg. v. G. Huber, Basel [u.a.] 1960, S.
    1960 Das Doppelgesicht der Universitätsreform (1960), in: [WdF], [Auf], [Uni]
    1960 Wilhelm Dilthey. [. . .], in: Professoren der Universität Basel aus 5 Jahrhunderten. [. . .], hg. v. Andreas Staehelin, Basel 1960, S. 184.
    1961 Heidelberger Erinnerungen, in: Heidelberger Jahrbücher, Heidelberg u. a., 5/1961, S. 1-10.
    1961 Ist die Philosophie am Ende? [Rundfunkgespräch mit Willy Hochkeppel] (1961), in: [Prov], [WiP]
    1961 Zum Eichmann-Prozeß. [Interview mit François Bondy] (1961), in: [Prov]
    1961 Kein schöner Mythos. [Antwort auf die Frage: “Was waren die zwanziger Jahre?”], in: Magnum. Zeitschrift für das moderne Leben, Köln, Nr. 35, April 1961, S. 38 f.
    1961 Wissenschaft, Lehrfreiheit und Politik. Ist die Freiheit von Forschung und Lehre, ist die geistige Grundlage der Universität in der Bundesrepublik bedroht? [Rundfunkgespräch mit K. Rossmann], in: Die Deutsche Universitätszeitung, Frankfurt a. M., 16/1961, Nr. 12, S. 34-39.
    1962 Wie Erinnerung an das Erlebte zur Auffassung der Gegenwart führt. [Gespräch mit K. Harpprecht] (1962), in: [Prov]
    1962 Antwort auf die Frage: Aus welchen Kräften leben Sie? (1962), in: [Auf], [WuB]
    1962 Philosophie und Welt. [Fernseh- u. Rundfunkinterview mit François Bondy über den Einfluß der Philosophie.] (1962), in: [Prov]
    1962 Werden wir richtig informiert? (1962), in: [LdP], [HuS], [WuB]
    1962 Bemerkungen zu Max Webers politischem Denken (1962), in: [LdP], [HuS], [AuP], [Web]
    1962 Freiheit und Schicksal in der Wirtschaft (1962), in: [Auf], [WdF]
    1962 Alle Philosophen sind auch politisch. [Gespräche mit F. Bondy] (1962), in: Gespräche mit James Baldwin u. a., hg. v. F. Bondy, München u. a. 1972, S. 85-108.
    1962 Über die Zukunft der menschlichen Freiheit (Ningen no Jiyû no Mirai no tame ni). [Gespräch mit Mitsurô], in: Jijû [Freiheit], Tokyo, Januar 1962, Nr. 26, S. 2-18.
    1963 Philosophie und Offenbarungsglaube. [Gespräch mit Heinz Zahrnt] (1963), in: [Prov]
    1963 Die Kraft der Hoffnung (1963), in: [WdF]
    1963 Die Verfassung ist der einzige feste Punkt, auf den man sich verlassen kann. Betrachtungen über Freiheit und Gerechtigkeit in Staat und Gesellschaft. [Auszug eines Gesprächs mit K.-H. Briam] (1963), in: Welt der Arbeit, Wochenzeitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Köln, 14/1963, Nr. 51/52, vom 20.12.1963, S. 9-11.
    1963 Konkrete Erfahrung und kritisches Fragen. [Information, Geheimhaltung und “Spiegel”-Affäre], in: Rheinische Post. Zeitung für christliche Kultur und Politik, Düsseldorf, 18/1963, Nr. 196, vom 24.8.1963, S. 21.
    1963 Zur Aufführung von Hochhuths “Stellvertreter” [Einleitendes Votum und Schlußwort zu einer Radiodiskussion] (1963), in: [Mit]
    1964 Kierkegaard heute (1964), in: [AuP]
    1964 Nikolaus Cusanus. Zu seinem 500. Todestag [Radiovortrag] (1964), in: [AuP]
    1964 Umgang mit dem Mythos (1964), in: [WdF]
    1965 Deutschland liegt mir warm am Herzen. [Antwort auf die Frage nach der Aktualität des Goethe-Wortes: “Auch liegt mir Deutschland warm am Herzen . . .”], in: Kontraste. Eine Illustrierte für junge Erwachsene, Freiburg i. Br., 1965, Nr. 20, S 33.
    1965 Die Unzuverlässigkeit der Menschenrechte (1965), in: [HuS], [WuB]
    1965 Eichmann in Jerusalem. [Rundfunkinterview mit Peter Wyss über das gleichnamige Buch von Hannah Arendt] (1965), in: [Prov]
    1965 Für Völkermord gibt es keine Verjährung. [Interview mit Rudolf Augstein] (1965), in: [Prov]
    1965 Ist die Überbelastung ein Faktum? [Gespräch mit Alfred A. (Jeremias) Häsler] (1965), in: [Prov]
    1965 Politische Schriftsteller und politisches Handeln (1965), in: [HuS], [WuB]
    1965 Was ist deutsch? [Radiovortrag] (1965), in:[HuS], [Mit]
    1965 Sommes-nous sûrs que la Guerre soit impossible? = The balance of the terror won’t protect us from the bomb [Interview vom Mai 1965. In dt. Sprache bislang unveröffentlicht], franz. in: Réalités, Paris, Sep. 1965, Nr. 236, S. 70-72; engl. in: Réalités, London [u.a.], 1965, Nr. 181, S. 27-29.
    1966 Karl Jaspers – Ein Selbstporträt [Frei gesprochener Text für einen Porträtfilm für den Norddeutschen Rundfunk] (1966), in: [SuW], [WiP]
    1966 Grußadresse [an die Veranstalter des Kongresses “Notstand der Demokratie” am 30.10.1966 in Frankfurt a. M.], in: [Mit]
    1966 Grußbotschaft, in: Deutsche und Juden, ein unlösbares Problem. Reden zum Jüdischen Weltkongreß 1966, h. v. A. Melzer, Düsseldorf, 1966, S. 59-70.
    1966 Die große Warnung aus Basel. Wenn Rußland und Amerika einig gegen China sind. Für Verbot der Atomwaffen durch USA und Rußland, in: Schweizer Illustrierte Zeitung, Zofingen, Nr. 31, Heft 55 vom 1. August 1966, S. 12-14.
    1966 Uni kommen Sie zu Ihrem Urteil Herr Professor? [Interview mit Armin Eichholz über »Wohin treibt die Bundesrepublik?«] (1966), in: [Prov]
    1966 Wohin treibt die Bundesrepublik? [Rundfunkinterview mit F. R. Allemann] (1966), in: [Prov]
    1967 Erinnerungen an Jever
    1967 Erfahrung des Ausgestoßenseins. Karl Jaspers über seinen Weggang aus Deutschland = Von Heidelberg nach Basel (1967), in: [SuW]
    1967 Xenophanes (1967), in: [AuP]
    1967 Das letzte Porträt. [Einführung], in: Eschen, Fritz: Das letzte Porträt. Totenmasken berühmter Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart, Berlin 1967, S. 5-11.
    1967 [Gespräch mit Peter Merseburger. “Panorama”-Sendung des Norddeutschen Rundfunks, Nr. 166, 2.1.1967], NDR-Videokassette 31191, Archivnummer 23020/02.
    1967 [Der unbequeme Herr Jaspers (Red. Titel). Interview mit Veit Möller, in: Abendzeitung, 8-Uhr-Blatt, München, 20/1967, Nr. 14, vom 17.1.1967, S. 6.
    1968 Gedanken am 85. Geburtstag. [Interview mit E. Kuby], in: Stern, Hamburg, Heft 10, vom 10.03.1968, S. 177-180.
    1968 Julius Leber, in: Gedächtnisschrift für Gustav Radbruch, hg. v. A. Kaufmann, Göttingen 1968, S. 207-220.
    1968 Blick in die Welt. “Es ist der Kampf gegen die etablierte Macht, die sich als Geist ausgibt.” Der Philosoph sieht pessimistisch in die Zukunft deutscher Politik. [Interview mit Gerhard Fauth] (1968), in: [Prov]
    1968 Gandhis Botschaft. [Bearbeitung eines Abschnittes aus »Die Atombombe und die Zukunft des Menschen«] (1968), in: Unesco Courrier, dt. Ausg., Paris, Heft 10, 1969, S. 26-27.
    1968 Zur generellen Strafbarkeit der Homosexualität (1968), in: Weder Krankheit noch Verbrechen. Plädoyer für eine Minderheit, hg. v. Rolf Italiaander, Hamburg 1969, S. 24-27.
    1969 Nekrolog. [Von Karl Jaspers selbst verfaßt] (1969), in: [Uni]

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