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Gedankensplitter

von virOblationis

Der pazifistische Aspekt der deutschen Staatsraison, wonach Waffen nur in konfliktfreie Zonen zu liefern sind, weil man davon ausgeht, daß sie dort nicht gebraucht werden, offenbart sich momentan in seiner Weltfremdheit und zerfällt. Doch sollen ihn nicht nüchterne, politische Erwägungen ablösen, sondern wiederum ideologische, nunmehr die des bewaffneten Vasallen. – Darüber wäre ein Artikel zu verfassen, was ich jedoch z.Z. anderen überlassen muß. Dasselbe gilt für die folgenden Gedankensplitter.

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Der Unterschied zwischen der SBZ und Trizonesien ist der zwischen brutaler Vergewaltigung und raffinierter Verführung gewesen.

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Kolonialvölker, die die Fremden vertrieben haben, werden als Revolutionäre und Helden des Fortschritts gepriesen. Wenn der weiße Europäer einen Fremden auch nur scheel ansieht, gilt er rasch als xenophober Gefährder des Weltfriedens.

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Ein Deutscher, der sich hat bestechen lassen, wird von der deutschen Justiz (wegen Steuerhinterziehung) für achteinhalb Jahre hinter Gitter gebracht; der andere, ein Engländer, vermögend genug, kauft sich für 100 Millionen Euro von der Anklage, den Verurteilten bestochen zu haben, frei. (zum Ecclestone-Prozeß)

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Achtundsechziger waren solche, die – um sich den Siegern anzudienen – ihre Eltern als Tätergeneration denunzierten.

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Nachdem die Manipulationen von Publikums-Abstimmungen durch öffentlich-rechtliche Sendeanstalten offenbar geworden sind, hat der WDR (Westdeutscher Rundfunk) in einer öffentlichen Stellungnahme festgestellt, daß eigentlich das Publikum dafür verantwortlich ist, weil es sich entweder zu träge zeige oder mit Klickaktionen, die das Ergebnis verzerren, Korrekturen geradezu erzwinge.

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Noch ein Satz über Granatsplitter im Holz von Eichen, den ich irgendwo entdeckte: „Direkt nach 1945 waren die Schäden an den Bäumen oft noch deutlich erkennbar. Heute sind die Splitter jedoch tief eingewachsen, und sichtbare Hinweise meist nicht mehr vorhanden.“

 

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