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Gedankensplitter (Forts. 3)

Daß in Ferguson Unruhen ausgebrochen sind, weil ein weißer Polizist einen Schwarzen erschossen hat, trifft zwar zu, aber es besagt nichts über die tieferen Ursachen des Geschehens: Es geht um das Ideal der multikulturellen Gesellschaft, und deshalb betrifft „Ferguson“ auch direkt das im multikulturellen Zustrom befindliche Deutschland. – Die Unruhen in Ferguson, einer Kleinstadt nordwestlich von St. Louis, ebben nicht ab, sondern breiten sich vielmehr von dort noch weiter aus. In einer vom Hörfunk wiedergegebenen Stellungnahme sagte ein schwarzer US-Bürger sinngemäß, man müsse den Polizisten, der geschossen habe, festnehmen und aburteilen; wenn das nicht geschehe, Mann, dann werde es brennen, aber nicht nur in Ferguson. Der monokulturelle Denker denkt, es sei doch zuerst einmal festzustellen, ob der Polizist überhaupt Schuld auf sich geladen habe, ob er sich verkehrt verhalten oder in Notwehr gehandelt habe; darum geht es in Ferguson offensichtlich nicht.

In Ferguson wehren sich die Schwarzen gegen einen vermeintlichen Übergriff der von Weißen dominierten Polizei. Die Schwarzen stellen die große Mehrheit der Bevölkerung Fergusons. Sie werden sich fragen: Warum herrschen wird dann hier nicht? Die Polizei als Ordnungsmacht im Dienste der Obrigkeit ist überwiegend weiß, d.h. die schwarze Mehrheit ist in eine weiße Gesellschaft eingefügt und bildet das Fußvolk. Es sollten doch aber in der multikulturellen, post-racistischen Gesellschaft alle gleich sein. Demnach müßte jede Institution proportional gemäß der Zusammensetzung der Bevölkerung gemischt sein. Das ist aber nicht der Fall. Der Grund dafür muß in der Vergangenheit zu suchen sein, die ja – wie man uns immer wieder versichert – vom weißen Racismus bestimmt wurde. Wenn die Zukunft der multikulturellen Gesellschaft durch irgendetwas daran gehindert wird, Gegenwart zu werden, dann muß der Grund dafür in der Vergangenheit zu suchen sein: Folglich ist der weiße Racismus die Ursache.

ps.: Bei den Demonstrationen in Ferguson wurde eine neunzigjährige Jüdin festgenommen, Gründerin der pazifistischen „Woman in Black“, deren Familie in Auschwitz umkam. Exemplarisch zeigt sich daran das jüdische Engagement für eine multikulturelle Gesellschaft; doch die dankt es der Synagoge nicht, und so beklagt sich der Zentralrat jetzt in Deutschland über zunehmenden Antisemitismus und sucht dessen Ursache vergeblich bei den unverbesserlichen Deutschen.

 

4 Kommentare zu „Gedankensplitter (Forts. 3)“

  • Maier:

    Ich würde das nicht unbedingt in den Zusammenhang mit dem vergeblichen Versuch, eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft zu schaffen, in Verbindung bringen. Das, was sich da in Ferguson abspielt, ist nichts anderes als die sich entladene Wut der Verlierer, die wissen, dass es der Gerechtigkeit, der natürlichen Ordnung entspricht, dass sie zu den Verlierern gehören.
    Gleiches gilt für die Verliererreligion Islam. Multikulti kann nur auf Augenhöhe funktionieren. Die kann aber zwischen schwarz und weiß, Europäer und Muslim nie erreicht werden.

  • virOblationis:

    Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich der Mohammedaner bekehrt und die hl. Taufe empfängt; dies ist eine kulturelle und religiöse Angelegenheit.* In bezug auf den Schwarzen verhält es sich anders, denn er gehört einer bestimmten Race der Menschheit an, lebenslang, obwohl ihm die multikulturelle Gesellschaft das Gegenteil weismachen will. – Da ich davon ausgehe, daß Menschen verschieden sind, nicht nur der Race nach, aber hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu einer einzigen menschlichen Natur alle gleichen Wertes, muß auch den Schwarzen (in den USA und anderswo**) eine gesellschaftliche und politische Perspektive gewährt werden, so daß sie sich entfalten und selbstbestimmt leben können.
    * Die Ahnen heute vom Islam erfaßter Völkerschaften haben früher Großartiges geleistet, auch innerhalb des Römischen Reiches. So war der Neuplatoniker Iamblich (geb. wohl vor 250, gest. vor 330/337) syrisch-arabischer Herkunft und sein Lehrer Porphyrios (geb. ca. 233, gest. nach 301/304 oder 301/305) phoenicisch-aramäischer.
    ** genauer: überall dort, wo die Racenmischung wenig wahrscheinlich ist und als Lösung daher nicht in Frage kommt

  • Theosebeios:

    Nun MAIER (oder doch MEYER?), ob es so etwas wie eine „Verliererreligion“ geben wird, darüber haben wir nicht zu befinden. Überdies als kleinen Tipp fürs weitere Leben: Sag niemals nie.

    Da ich gerade eine längere ‚Hausarbeit‘ über die Londoner Krawalle 2011 abgeschlossen hatte, kam mir Ferguson sehr ungelegen. Hier scheint ein polizeiliches „wait and see“ Taktik gewesen zu sein, und ich hatte argumentiert, dass das entsprechende Verhalten in London und Stockholm aktueller Schwäche geschuldet war. Peinlich. Nochmal umschreiben.

    Manche deutschen Kollegen erdreisten sich tatsächlich, die Unschuldsvermutung für den Fall Ferguson beiseite zu schieben. Aber da ist mal ein Ansatz, ihnen streng juristisch entgegenzutreten. Nach einigem Nachdenken lenken sie dann. Natürlich ziehe ich dann die Augenbrauen tadelnd sehr weit nach oben. Zur Nachahmung empfohlen!

  • Hildesvin:

    Wir Weißen können uns närrisches Gezänke darüber überhaupt nicht leisten, weniger als je zuvor, ob Wodan oder Jahwe Midgard gebaut hätten, ob Joschu von Jahwe erschaffen wurde (Arius) oder von Anfang an dabei war (Athanasius), wieviel Engel auf einer Nadelspitze hocken könnten, oder ob die Werke oder der Glauben selig machen.

    Im Fall Ferguson hilft der gesunde Menschenverstand (= etwa das Gegenteil des gesunden Volksempfindens): Kein Polizeibeamter würde heutzutage einen Schwatten aus reiner Bosheit erschießen, keiner!
    Wer sich nie mit den Künsten des Mars befaßt hat, mag das anders sehen.

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