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Gedankensplitter (3. Sept.)

In dem Beitrag eines öffentlich rechtlichen Rundfunksenders hörte ich von einer Umfrage zur Haltung gegenüber Zigeunern in Deutschland. – Wieder einmal wurde deutlich, daß Meinungen von der Obrigkeit, hier in Gestalt einer Antidiskriminierungsstelle des Bundes, in grundsätzlich feindseliger Absicht gegenüber dem Untertanen erhoben werden, nämlich zur Präzisierung und Intensivierung seiner Umerziehung; deshalb verweigere ich bei Umfragen schon lange jede Auskunft.

Bei der erwähnten Umfrage stellte man laut der o.g. Sendung erschrocken – man schätzt das Emotionale in den Medien überaus – fest, wie verbreitet Antiziganismus noch immer, also trotz aller Erziehungsmaßnahmen weiterhin ist. Grund sei eine Mischung aus Gleichgültigkeit, Unwissenheit und Ablehnung. – Um nicht menschenfeindlich zu sein, so sage ich mir, reicht es also nicht, sich gleichgültig zu zeigen; man muß sich auch informieren und am besten der betroffenen Gruppierung mit Empathie begegnen: Der Staat will wohl nicht nur das Denken, sondern ebenso das Fühlen beherrschen.

Ich bemühe mich, keinen Menschen, dem ich erstmals begegne, einfach abzustempeln, doch meine Erfahrungen haben mich dazu geführt, daß ich mich den einen innerlich gegenüber etwas reservierter verhalte als den anderen. Nur den Staat, der seinen Bürgern entsprechen will, ginge dies etwas an.

Doch erfuhr ich in der erwähnten Rundfunksendung auch etwas, das für mich neu war. Es hieß dort, daß manche Zigeunerkinder die Schule nicht besuchten. Der Grund dafür bestehe in der Deportation und Ermordung vieler Zigeuner durch das NS-Regime. – Demnach befürchten Zigeuner heute offenbar, daß ihre Kinder an bundesdeutschen Schulen geraubt und in Konzentrationslager verschleppt werden, so sehe ich mich genötigt zu schlußfolgern.

 

2 Kommentare zu „Gedankensplitter (3. Sept.)“

  • Hildesvin:

    Nach dem Trierer Dienstmädchenschänder und seinem Barmener Schabbesgoj ist das Kriterium der Wahrheit die Praxis – nichts dagegen zu sagen, Genossen Bauern, was wahr ist, ist wahr (M.Sostschenko).
    Ich kenne einen Kampfkunstmeister aus Gablonz an der Neiße, Karate-Sepp – spricht Deutsch perfetto und fast ohne böhmischen Akzent – wahrlich, der hat (Anti-)Zigeunerwitze erzählt, daß sich sogar mir altem Kernrassisten die Haut am Buckel zusammengezogen hat …

  • Theosebeios:

    Auch Angehörige von Minderheiten wissen längst, was man bei Befragungen von ihnen hören möchte. Auch sie werden „antirassistisch“ erzogen. Ggf. sollen sie „erkennen“, die gemeine Subtilität der Diskriminierung durch Deutsche bisher verkannt zu haben.

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