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Gedankensplitter (10. Sept.)

Die Engel sind leiblos und erkennen daher nach Thomas direkt das (immaterielle) Allgemeine und von diesem aus das jeweils Besondere. Der Mensch geht erkenntnismäßig den umgekehrten Weg, also vom Besonderen zum Allgemeinen, denn er ist auf die sinnliche Wahrnehmung des Konkreten angewiesen und erkennt nur daraus abstrahierend das auf den Begriff gebrachte Allgemeine.

Je vielfältiger das Universum ist, desto besser entspricht es seinem Schöpfer. Daher ist es Gott angemessener, daß sich die Menschen nicht alle gleichen, sondern einander ergänzen als verschiedene Racen, Völkerschaften, Lebensalter und Geschlechter. – Bedenkt man dies, erscheint es ganz folgerichtig, daß es z.B. seit der Altsteinzeit eine Arbeitsteilung gibt zwischen Mann und Frau, wobei dieser vor allem die häusliche Tätigkeit zukam und dem Manne die außerhäusliche. Beide waren aufeinander angewiesen; allein die Tätigkeit des Mannes zum Maßstab zu machen und die der Frau daran messend von gender gap zu sprechen, erledigt sich von daher.

Auch im Erkennen scheint es unterschiedliche Schwerpunkte zwischen Männern und Frauen zu geben: Frauen sind öfter sprachbegabt, während Männer leichter Zugang zur Mathematik und zu den Naturwissenschaften finden. – Frauen bevorzugen anscheinend das Konkrete, d.h. sie übernehmen, was als Allgemeines theoretisch anerkannt ist, und wenden es schöpferisch auf den konkreten Einzelfall an; daher sind Frauen nach meiner Erfahrung meist erfolgreichere Therapeutinnen. Umgekehrt verstehen sich Männer oft mehr auf das Abstrakt-Allgemeine; sie stellen nicht nur neue Theorien auf, sondern ordnen auch die Allgemeinheit betreffende Angelegenheiten mit mehr Überblick.

Selbstverständlich hat es in der Geschichte Frauen gegeben, die mit geradezu männlichem Geist Politik betrieben; man denke etwa an Zenobia und Elisabeth I.; weit häufiger findet sich solche Begabung aber bei Männern. – Bedenkt man dies, wird man verstehen, warum es unter vergleichsweise wenig bekannten Politikerinnen offenbar eine überproportionale Anzahl von Entgleisungen gibt.

Da sind erst einmal diejenigen, die das Eigene, Private, nicht recht vom Allgemeinen, Öffentlichen zu unterscheiden wissen; man denke an den aktuellen Fall der Leiterin der bayrischen Staatskanzlei, Christine Haderthauer: Sie ließ Modellautos von kranken Straftätern herstellen, denen ihr Ehemann als Psychiater eine Arbeitstherapie verordnet hatte.

Man erinnere sich an ganz ähnlich gelagerte Vorwürfe gegenüber Monika Griefhahn in der Familien-Filz-Affaire, die sich freilich im Amt behaupten konnte, bis sie in den Bundestag einzog, denn sie versicherte, nicht gewußt zu haben, daß ein von ihr als Expo 2000 – Aufsichtsrätin gefördertes Konzept eben dasjenige Öko-Institut erstellt hatte, für das ihr Ehemann tätig war. – Wieder aktueller ist der Fall von Waltraud Wende, der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin, gegen die wegen Bestechung und Betrug ermittelt wird: Sie soll den Kanzler der Uni Flensburg bei seiner Bewerbung um eine weitere Amtszeit unterstützt haben, um im Gegenzug die Möglichkeit einer Rückkehr an die Hochschule zu erhalten.

Andere Politikerinnen zeichnen sich durch selbstherrliche Entscheidungen aus, durch eigenmächtiges Verfügen über öffentliche Gelder, so die ehemalige Kieler Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke, die einem Augenarzt, der Steuern in Millionenhöhe schuldete, etwa die Hälfte erließ, da er zusagte, den Rest dann zu bezahlen; Gaschke trat zurück. Ermittelt wird z.Z. noch gegen die IWF-Chefin Christine Lagarde, die als französische Wirtschaftsministerin einen Geldkapitalisten, der Aktien an die Staatsbank verkauft hatte, für die diese wenig später das Doppelte einnahm, großzügig mit einem Millionenbetrag aus der Staatskasse entschädigte.

Da Frauen sich meist mehr auf das Konkrete und Besondere verstehen, setzen sie Weltanschauungen voraus, ohne sie zu hinterfragen und agieren nur zu oft als konsequente Exekutorinnen einer Ideologie, so gegenwärtig Claudia Roth und in der Vergangenheit Margaret „tina“* Thatcher. – Das Gegenmodell bietet die pragmatische Durchwurstlerin, wie sie gegenwärtig im Kanzleramt tätig ist.

* tina: Abkürzung für „there is no alternative“, es gibt keine Alternative.

Eine schöpferische Anwendung von Ideen Theorien auf Allgemeinheit wird man nur selten bei Frauen finden. Unter den Männern der politischen Klasse, obwohl gegenwärtig stark ideologisch deformiert, sind Beispiele durchaus öfter zu finden. Es sei auf Wolgang Schäubles verwiesen, der ohne Rücksicht auf seine körperliche Einschränkung in Folge eines Attentats Jahr um Jahr unauffällig und beharrlich auf die Errichtung eines von einer Präsidialbürokratie beherrschten, supranationalen Staates in Europa hinarbeitet.

 

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