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Archiv für Februar 2015

Globaler Neoliberalismus 5 (27. Febr. ’15)

Etwa wie die Anleihe zur Aktie, so verhält sich das Darlehen zum investierten Geldkapital. Im Gegensatz zur Anleihe wird das für die Aktie bezahlte Geld vom Unternehmen nie wieder zurückerstattet, weil es in dessen Kapital eingegangen ist. Ebenso soll das investierte Geldkapital – im Idealfall – nie ausbezahlt und in Waren vergegenständlicht, sondern immer fort neu investiert werden, um kontinuierlich anwachsend immer höhere Gewinne zu erzielen; sobald das Geldkapital nicht mehr investiert, sondern verbraucht wird, scheidet es aus diesem Zusammenhang aus.

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Gedankensplitter (25. Febr. ’15)

Meist ist die Darstellung in Nachrichtenmeldungen über bestimmte Ereignisse so abgefaßt, daß ein wahrer Sachverhalt zwar nicht direkt geleugnet wird, doch man erweckt einen anderen, also die Wahrheit verfälschenden Eindruck. – Ein Beispiel: „In der Innenstadt [von Karlsruhe] demonstrierten etwa 200 Anhänger der Pegida-Bewegung und etwa 700 ihrer Gegner. Vereinzelt flogen Böller, zwei Beamte erlitten ein Knalltrauma.“ Einmal angenommen, die Böller wären ausschließlich in einer Richtung geflogen: Der Text schließt eine solche Möglichkeit nicht aus, doch er erweckt den Eindruck, Demonstranten und Gegen-Demonstranten hätten einander mit Feuerwerkskörpern beworfen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter: Globaler Neoliberalismus 4 (17. Febr. ’15)

Schon länger wurden Darlehen zu einem festen Zins an Unternehmen als Anleihen vergeben, die am Ende zurückzuzahlen waren. Eine bedeutende Neuerung stellte dann die Aktie dar, weil das Geld, für das sie ausgegeben wurde, in das Unternehmen einging. Dafür sollte die Aktie höheren Ertrag abwerfen als die Anleihe, schon dadurch, daß sie so lange Dividenden einbringt, wie das als Aktiengesellschaft betriebene Unternehmen besteht und Gewinne erwirtschaftet. Um letzteres sicherzustellen, kontrolliert ein Aufsichtsrat den Vorstand, der den Betrieb leitet, und der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung der Aktionäre gewählt; das Interesse an maximalem Gewinn ist das Einzige, was alle Beteiligten miteinander verbindet. – Dieses Modell läßt sich unschwer mit dem politischen der Gegenwart vergleichen, den Wählern, lauter gleichförmigen Kandidaten für das Parlament und der Regierung. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (16. Febr. ’15)

Zuerst war in den Rundfunkmeldungen hinsichtlich der Schüsse auf die Versammlung in einem dänischen „Kulturcafé“, an der auch ein Mohammed-Karikaturist teilgenommen hatte, nur von einem Mann aus Kopenhagen die Rede, einem zweiundzwanzigjährigen. Es hieß, es sei von diesem Täter ein Attentat auf die Meinungsfreiheit verübt worden. – Der begnügte sich damit jedoch nicht und feuerte auch noch auf Wachen vor einer Synagoge; wahrscheinlich wird so etwas als Angriff auf die Religionsfreiheit der offenen Gesellschaft gedeutet werden. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter: Globaler Neoliberalismus 3 (13. Febr. ’15)

Während des 18. Jahrhunderts, genauer von der Glorreichen Revolution in England (1688) bis zum Abschluß der Französischen Revolution (1799) erreichte das Bürgertums in Westeuropa eine dominante Stellung innerhalb der Gesellschaft. Wenn in Großbritannien und Frankreich während des 19. Jahrhunderts auch – dauernd oder zeitweise – noch gekrönte Häupter regierten, so dienten sie doch – wie die übrige politische Klasse – vor allem den Interessen des aufkommenden Kapitalismus. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (8. Febr. ’15)

Wegen der Bedeutung der aktuellen Vorgänge in Leipzig hier einige Sätze zum Geschehen, obwohl ich sonntags sonst keine Beiträge veröffentliche. – Nachdem die für den morgigen Tag geplante LEGIDA-Demonstration am vergangenen Donnerstag mit Hinweis auf die vom Veranstalter versäumte Teilnahme an einem äußerst kurzfristig und lediglich per email anberaumten Kooperationsgespräch auf eine Strecke von vierhundert Metern verkürzt worden war, erfolgte am gestrigen Tag das gänzliche Aus. Nicht einmal mehr eine Standkundgebung wie zuletzt soll es für die LEGIDA-Demonstranten geben. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (4. Febr. ’15)

Als Eduard Snowden im Sommer 2013 nach Moskau floh und die USA die europäischen Staaten veranlaßten, die von dort nach Lateinamerika fliegende bolivianische Präsidentenmaschine zur Landung zu zwingen, fiel die bis dahin immer noch erhaltene Fassade von Souveränität in sich zusammen, denn es erwiesen sich die europäischen Staaten als bloße Handlanger Washingtons. Seitdem versucht zumindest die Bundesregierung in Berlin gar nicht mehr, den Anschein politischer Eigenständigkeit zu wiederzuerwecken: Ob Gelder z.B. in die Ukraine fließen sollen, in Brüssel die deutschen Interessen durch die Postenvergabe innerhalb der Kommissarsriege von 2014 kaum noch im Verhältnis zur Bedeutung des Landes für die Erhaltung der EU repräsentiert werden, die Euro-Währung abgewertet oder Deutschland mit „Refugees“ geflutet und von der NSA samt ihrem Anhang ausgeforscht wird – alles winkt man nur noch durch. Diesen Beitrag weiterlesen »