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Gedankensplitter (16. Febr. ’15)

Zuerst war in den Rundfunkmeldungen hinsichtlich der Schüsse auf die Versammlung in einem dänischen „Kulturcafé“, an der auch ein Mohammed-Karikaturist teilgenommen hatte, nur von einem Mann aus Kopenhagen die Rede, einem zweiundzwanzigjährigen. Es hieß, es sei von diesem Täter ein Attentat auf die Meinungsfreiheit verübt worden. – Der begnügte sich damit jedoch nicht und feuerte auch noch auf Wachen vor einer Synagoge; wahrscheinlich wird so etwas als Angriff auf die Religionsfreiheit der offenen Gesellschaft gedeutet werden.

Jedenfalls gelingt es dem Mörder nicht, als das anerkannt zu werden, was er in seinen Augen doch wohl ist: Ein Dschihadist, der wahllos mutmaßliche Ungläubige tötet. – Schon einmal hatte er dies anscheinend versucht, indem er einen Neunzehnjährigen ohne erkennbaren Grund niederstach, im Jahre 2013 erst; doch nun befand sich Omar Abdel Hamid el Hussein schon wieder auf freiem Fuß. So kann er töten, wen er will: Als Terroristen erkennt man ihn inzwischen zwar an, aber man unterstellt ihm zugleich, seine Religion habe er bloß mißbraucht.

 

2 Kommentare zu „Gedankensplitter (16. Febr. ’15)“

  • Konservativer:

    Gestern hörte ich im Radio einen Kommentar, in dem geäußert wurde, mit derlei Mordanschlägen müssen wir leben.
    Es ist die immer gleiche „Leier“ unseres hiesigen Establishments, mit all dem Furchtbaren, das uns dieses Establishment „einbrockt“, müssen wir fortan leben, da „alternativlos“.

    Der wahlberechtigte, jedoch rundum gehirngewaschene Durchschnittsbürger nimmt die dysfunktionale Abwärtsspirale allerdings nicht wirklich wahr. Wenn doch, so mag er hoffen, daß letztlich doch alles gut ausgehen wird, weil irgendwie, irgendwo und irgendwann der alte Parteienklüngel dafür sorgt und so wählt er weiter und weiter (wie in einer Endlosschleife) dieselben Parteien in unterschiedlicher Gewichtung (da wird dann auch die eigentlich schon zurecht mausetote FDP „wiederentdeckt“, wie jetzt in Hamburg). Wahrscheinlich wird es ein breiteres und damit wahlwirksames „Erwachen“ in Deutschland erst dann geben, wenn das Desaster vollständig eingetreten ist.

    Ich schrieb in einem anderen Forum, daß die produktiv arbeitenden Menschen so etwas wie Sklaven des Systems sind, mit gewissen Abstrichen so etwas wie moderne Heloten, allerdings ohne sich dessen bewußt zu sein.

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