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Gedankensplitter (25. Febr. ’15)

Meist ist die Darstellung in Nachrichtenmeldungen über bestimmte Ereignisse so abgefaßt, daß ein wahrer Sachverhalt zwar nicht direkt geleugnet wird, doch man erweckt einen anderen, also die Wahrheit verfälschenden Eindruck. – Ein Beispiel: „In der Innenstadt [von Karlsruhe] demonstrierten etwa 200 Anhänger der Pegida-Bewegung und etwa 700 ihrer Gegner. Vereinzelt flogen Böller, zwei Beamte erlitten ein Knalltrauma.“ Einmal angenommen, die Böller wären ausschließlich in einer Richtung geflogen: Der Text schließt eine solche Möglichkeit nicht aus, doch er erweckt den Eindruck, Demonstranten und Gegen-Demonstranten hätten einander mit Feuerwerkskörpern beworfen.

Dieser – nach aller bisherigen Erfahrung wohl unzutrefffende – Eindruck wird dadurch noch verstärkt, daß es im Text [von Spiegel online (25.2.’15)] anschließend heißt: „Zwei Einsatzkräfte wurden laut Polizeibericht leicht verletzt, als sie versuchten, eine Konfrontation zwischen beiden Gruppen zu verhindern.“ Hier ist von einer „Konfrontation zwischen beiden Gruppen“ die Rede: Demonstranten und Gegen-Demonstranten werden auf dieselbe Stufe gestellt. Davon abgesehen, daß die einen ein Grundrecht wahrnehmen, und die anderen darauf aus sind, dies zu behindern, werden – erfahrungsgemäß – die Gegen-Demonstranten versucht haben, eine „Konfrontation“ herbeizuführen, während die anderen spazieren wollten. Trifft dies zu, kommt der Text einer Verfälschung der Wahrheit schon bedenklich nahe.

Ein anderes Beispiel [aus dem „Live-Ticker“ der Leipziger MoPo (23.2.’15)], in dem eine Verdrehung von Tatsachen mit Händen zu greifen ist und der zugleich schon fast ein wenig unfreiwillig komisch wirkt: „Aus dem LEGIDA-Zug werden Böller auf die Gegendemonstranten geworfen. Die Polizei leuchtet jedes Fenster und jeden Hauseingang aus.“ Demnach hätten die Demonstranten die Gegen-Demonstranten mit Feuerwerkskörpern beworfen, sie aber verfehlt, so daß die Knaller an Fenstern und in Hauseingängen explodierten, weshalb die Polizei „jedes Fenster und jeden Hauseingang aus[leuchtet]“, offenbar um nachzusehen, ob dort eventuell jemand zu Schaden gekommen ist.

2 Kommentare zu „Gedankensplitter (25. Febr. ’15)“

  • Konservativer:

    Sehr geehrter virOblationis

    Ich will hier keine lange Abhandlung vorlegen und bringe den Sachverhalt, so wie ich ihn sehe, in wenigen Worten auf den Punkt:

    Daß unser teils direkt transatlantisch ferngesteuertes, teil bösartiges, teils opportunistisches/käufliches, zumeist an sich und der Welt irre gewordenes, rotlackiertes Establishment ein destruktives, dysfunktionales und nicht zuletzt antideutsches Instrument geworden ist, dürfte wohl den Menschen in Deutschland, die nicht zu dem oben beschriebenen Personenkreis und deren Helfern gehören, inzwischen klar geworden sein. Es ist nicht zu übersehen, es sei denn man hält es mit dem Vogel Strauß und steckt mit dem Kopf fest im Sand.

    Ich behaupte ganz frei und frech, daß wir dem oben genannte Establishment und seinen Helfershelfern jede Bösartigkeit, jede Schandtat und wahrscheinlich wohl auch fast jedes Verbrechen zutrauen müssen, wenn es nur den gesteckten Zielen dient.

    „Pressemitteilung der GdP Sachsen, 18.01.2015

    Leipziger Gewerkschaft der Polizei fordert Ende der Eskalation im LEGIDA-Zusammenhang
    Kesselsdorf: In dem Verhältnis zwischen der Stadt Leipzig mit ihrer Versammlungsbehörde und den Versammlungsanmeldern von LEGIDA scheinen politische Spannungen die Kooperationspflicht beider Seiten zu überlagern. Damit tragen beide Seiten zur Eskalation bei und bei beiden Seiten hat man den Eindruck, dass sie gut mit dieser, politisch für das eigene Lager ausnutzbaren Situation leben können. LEGIDA generiert sich als unterdrückte Protestbewegung gegen das mit unlauteren Mitteln spielende Establishment und die Stadt Leipzig ruft zur Gegenwehr gegen die Provokation, auf dem Ring zu marschieren, auf, ohne zu erkennen, welchen Beitrag sie zu dieser Situation vorher massiv geleistet hat.

    Leidtragende sind neben den Leipzigern, die „1000 Jahre Leipzig“ mit einem politischen Fiasko beginnen, die Polizisten, die im aufgeputschten Lagerkampf von welcher Seite auch immer angegriffen werden. Sollte es dem „Aufstand der Anständigen“ gelingen, den Aufzug LEGIDA zu verhindern, werden radikalere Anhänger dieser Bewegung versuchen, die offene Auseinandersetzung zu suchen. Wird es die Polizei schaffen, die Ausübung des Versammlungsrechts zu gewährleisten (und Oberbürgermeister Jung, Ordnungsbürgermeister Rosenthal, Pfarrer a.D. Wolff und so mancher mobil Machender tun gut daran, sich mal wieder daran zu erinnern, was Rechtsstaatlichkeit auch im Unangenehmen bedeutet), werden unsere Kollegen wieder angegriffen, weil der „Aufstand der Anständigen“ auch die „Allianz der Scheinheiligen“ im Schlepptau hat, die sich der militanten extremistischen Szene bedient, um das, was Herren in weißen Hemden und mit Krawatte nicht dürfen, in die Tat umzusetzen. Natürlich verabscheuen alle die Gewalt gegen Polizisten! Bloß wenn es den eigenen politischen Zielen dient, kann man ja mal wegschauen!

    Die Folgen sind:

    Die Kultur der politischen Auseinandersetzung wird jedes Mal ein Stück gewaltakzeptierender.
    Die Polizei wird nicht verstehen, warum sie für die Durchsetzung eines Rechts physisch angegriffen wird.
    Der Gedanke der Rechtsstaatlichkeit wird nicht mehr mit der etablierten Politik verbunden.
    Man hat als Polizist die Wahl, rechtswidrigen Widerstand der politischen Mitte oder rechtmäßige Meinungsäußerung rechter Gruppierungen und Protestbewegungen gut zu finden.
    Der systemstabilisierende Zugehörigkeitsgedanke der Organisation Polizei als Teil der Gesellschaft wird angegriffen, wenn öffentliche Vertreter faktisch gegen den Auftrag der Polizei agieren.

    Die Gewerkschaft der Polizei fordert im Vorfeld des 21. Januar vom Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, dem Ordnungsbürgermeister und allen Versammlungsanmeldern – egal ob LEGIDA oder von Gegenveranstaltungen – folgendes Bekenntnis:

    „Keiner hat das Recht, physisch gegen Polizisten und gegen polizeiliche Maßnahmen vorzugehen. Der zivilisierte Widerstand findet seine Grenze an der polizeilichen Absperrung.“

    Jeder, der sich dazu nicht bekennt, ist nicht besser als die politisch motivierten Extremisten, die militant und gewalttätig vorgehen. KEINE GEWALT – vor 25 Jahren war das ein Ruf auf dem Leipziger Innenstadtring.

    GdP-Bezirksgruppe Leipzig

    GdP-Landesbezirk Sachsen“

    Quelle: http://www.gdp.de/gdp/gdpsac.nsf/id/DE_Leipziger-Gewerkschaft-der-Polizei-fordert-Ende-der-Eskalation-im-LEGIDA-Zusammenhang

    Nachfolgend ein Gespräch über einen Vorfall nach einer LEGIDA Demo (solch ein Gespräch werden wir im TV aus oben genannten Gründen nicht zu sehen bekommen):

    https://www.youtube.com/watch?v=mPY4a8e2sGI

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