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Archiv für Februar 2016

Zitat (2)

Verweilen wir noch zu einigen weiteren Überlegungen bei dem Zitat Madisons von 1778! – Wenn James Madison sich zwar immer wieder mit der Trennung von Staat und Religion befaßt, aber nur gelegentlich einmal über das Modell der Freiheit durch die Vielzahl religiöser Gemeinschaften spricht, dann zeigt dies, daß er das betreffende Denkmuster kaum selbst entwickelt hat, denn wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über. Vielmehr wird er es vorgefunden und auf die religiösen Gemeinschaften angewandt haben; vielleicht hat Madison auch bereits die Übertragung des Grundmusters auf die religiöse Situation des angelsächsischen Nordamerika von einem Unbekannten übernommen und bei Gelegenheit einmal in die Debatte eingeworfen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Zitat

Bei der Sichtung des Materials für den zweiten Teil der „Entstehung der anti-racistischen Ideologie” ist mir ein Zitat untergekommen, daß ich für doch so bemerkenswert halte, daß ich es dem Leser vorstellen will. Es stammt von James Madison, dem vierten Präsidenten der USA,* einem Südstaatler aus Virginia, der zwar der aus der Anglikanischen Kirche hervorgegangenen Episcopal Church angehörte, sich persönlich aber wohl zum Deismus** bekannte. Als Liberaler setzte sich Madison immer wieder für die Trennung von Kirche und Staat ein. Einmal jedoch äußerte er sich öffentlich auch zu einem anderen Aspekt der Religion, der erkennen läßt, daß er nicht nur eine Toleranz auf der Basis religiöser Indifferenz vertritt, die objektive Wahrheit nicht anerkennt und das jeweilige Bekenntnis dem Gutdünken (consciousness) des Einzelnen überläßt, sondern daß er die daraus resultierende konfessionelle Pluralität für etwas Positives hält, weil sie religiösen Unfrieden durch Unterdrückung der einen durch die anderen aus der Welt schaffe: „Freedom arises from the multiplicity of sects, which pervades America and which is the best and only security for religious liberty in any society. For where there is such a variety of sects, there can [n]ot be a majority of any one sect to oppress and persecute the rest.”*** Freiheit geht hervor aus der Vielzahl religiöser Gemeinschaften, welche Amerika durchzieht und welche die beste und einzige Garantie der religiösen Freiheit in jeglicher Gesellschaft ist. Denn wo eine solche Vielzahl religiöser Gemeinschaften besteht, da kann es keine Mehrheit irgendeiner Gemeinschaft geben, die [in der Lage ist,] die übrige[n] zu unterdrücken und zu verfolgen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Die Entstehung der anti-racistischen Ideologie (1)

von virOblationis

Die anti-racistische Ideologie entstammt der Moderne, wohl kaum aber der französischen Aufklärung, denn das Ideal der Gleichheit wird dadurch nicht wirklich verfolgt. Man gibt allenfalls vor, die Verhältnisse auf den Kopf stellen zu müssen, damit daraus irgendwann Gleichheit hervorgehe, doch tatsächlich scheint die Verkehrung der traditionell geordneten Zustände seinen Zweck in sich zu tragen, denn sie wird immerfort weiterbetrieben, obwohl sich keine Gleichheit einstellen will, sozusagen wie eine permanente Weiberfastnacht. – Dabei steht dem Anti-Racismus eine bestimmte Art des Feminismus nahe, nämlich diejenige, die nach der Erstreitung gleicher Rechte für Frauen die Ansiedelung gerade solcher exotischen Bevölkerungsgruppen vehement befürwortet, bei denen eine Rechtsgleichheit der Geschlechter ausgeschlossen erscheint, weil deren Religion, gemeint ist der Islam, eine mit der Moderne nicht zu vereinbarende soziale Ordnung vorschreibt.

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Aktualisierung

In den beiden letzten Absätzen des gestrigen Beitrags wurde auf eine aktuelle Kampagne hingewiesen, die sich gegen Frauke Petry von der AfD richtet. Schon in einem Zusatz wurde gestern dazu von mir angemerkt, daß die Versachlichung an Stelle des bloß empörten anti-racistischen Affekts einen ersten Erfolg darstelle, denn die Ratio hemmt die Kampagne. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (1. Febr. 2016)

Eine Notiz zu offenbarer Ungleichheit

Am 18. Januar wurde gemeldet, daß zu Lübeck eine Gedenkfeier stattgefunden habe für die beim Brand einer Refugee-Unterkunft vor zwanzig Jahren umgekommenen zehn Menschen aus dem Libanon, Togo, Zaire und Angola. – Man konnte damals vier verdächtigen deutschen Glatzköpfen nichts nachweisen, da sie ein Alibi vorwiesen; sie hätten sonst als racistische Mörderbande so etwas wie den Vorläufer des „NSU“ gebildet.* Verdächtigt wurde damals zwar ebenfalls ein Bewohner der Unterkunft, doch auch der wurde freigesprochen. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden. Auf einem steinernen Mahnmal steht: „Sie waren nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden.“ – Zwanzig Jahre nach dem Brand demonstrierten – laut Angabe der Presse – sechshundert Willkommenskultur fordernde Menschen, und eine Diakoniepastorin hielt vor Vertretern von Stadt und Kirche eine Rede. Diesen Beitrag weiterlesen »