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Archiv für November 2016

Rückblick auf den hiesigen Maoismus in seinem Zusammenhang (8)

In den bisher unternommenen Betrachtungen ist deutlich geworden, daß die als Achtundsechziger bezeichnete, hauptsächlich studentische Bewegung im Kern von der undogmatischen Linken geprägt wurde, während der Maoismus sich eher am Rande befand, was ins Besondere am Beispiel der KPD/ML deutlich wurde, die sich bereits beim I. ordentlichen Parteitag 1971 bemühte, die Partei von solcher kleinbürgerlichen Intelligenz zu reinigen. Die undogmatische Linke wiederum, dies zeigte sich an ihrem Repräsentanten Rudi Dutschke, gründete sich weniger auf marxistisch-sozialistische Tradition als auf bakunistisch-anarchistische. Im Zentrum stand nicht das Streben nach Errichtung einer Diktatur des Proletariats, sondern das Bestreben, alle staatliche Ordnung zu zerstören. Darum vermochte es die undogmatische Linke auch, sich mit all jenen Kräften zu verbinden, denen an einer Beseitigung der Staatsmacht gelegen war und die an die Stelle der überlieferten Form gesellschaftlicher Ordnung ihre mehr oder weniger utopischen Ideen verwirklicht sehen wollten. Die innere Logik im Ablauf der Geschehnisse ließ in Mitten der undogmatischen Linken einerseits den Terrorismus entstehen (1968 – 1970) und verband sie andererseits aus dem genannten Grunde mit verschiedensten, gegen die bestehende Ordnung aufbegehrenden Kreisen, deren Spektrum von den Freunden der Paedophilie bis zu den Rauschdrogenkonsumenten reichte und von antiautoriärer Erziehung mit alternativem Landbau bis zur New Age Esoterik; des weiteren kamen – inspiriert aus dem angloamerikanischen Bereich – ein manichäistisch fundierter Umweltschutzgedanke hinzu sowie der biologistische Feminismus samt dem Anti-Racismus in seinem Gefolge. [26. Nov.: „Astrologie“ ersetzt durch „New Age Esoterik“] Diesen Beitrag weiterlesen »

Aktuelle Notiz (10. Nov. 2016)

Ebenso wenig, wie die Geschichte einer inneren Gesetzmäßigkeit unterworfen ist, gibt es eine exakte Wiederholung von Geschehenissen. Wenn Marx also im „18. Brumaire“* unter Verweis auf Hegel schreibt, daß sich „alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen…zweimal ereignen… das erste Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce“,** dann läßt sich dies allenfalls insoweit übernehmen, als Vergleiche angestellt werden können, da bestimmte Konstellationen einander ähneln. Diesen Beitrag weiterlesen »

Zur argumentativen Auseinandersetzung mit dem Islam

Eine geistige Auseinandersetzung mit dem Islam findet im Bereich des (früheren) Abendlandes nicht etwa erst gegenwärtig statt, sondern so lange, wie der Islam existiert. Es greift ja zu kurz, wenn man sich nur äußerlich abgrenzt, indem man sich als eben nicht-islamisch definiert, oder dem Islam einfach auf dem eigenen Territorium nicht begegnen möchte, im Urlaub anderswo sich hingegen nichts weiter angesichts desselben Phänomens denkt. Wenn es um die Wahrheit, auch um die eigene Identität geht, wird man sich mit oberflächlichen oder pragmatischen Lösungen letztlich kaum begnügen dürfen. Außerdem sind die Anhänger des Islam Träger derselben menschlichen Natur wie wir, und ihr Leben hat daher dasselbe Ziel wie das unsrige: Wenn wir nicht wissen, wozu wir leben, vermögen wir den Anhängern des Islam auch nur wenig anzubieten, das sie überzeugen könnte, ihrer bisherigen Überzeugung abzuschwören. – So habe ich ein Zeugnis früherer Auseinandersetzung mit dem Islam übersetzt, um Leser unserer Zeit damit bekannt zu machen. Es lag nahe, auf ein Werk des hl. Thomas zurückzugreifen, denn er ragt weit empor unter den scholastischen Lehrern als Fürst und Meister aller, „inter scholastcos doctores omnium princeps et magister longe eminet…“, aber nicht etwa durch neue Lehren, sondern weil er die a[e]lte[re]n heiligen Lehrer auf’s Höchste verehrt hat, „veteres ,doctores sacros…summe veneratus est‘“ .*

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