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Archiv für Dezember 2016

Rückblick auf ein arges Jahr (1)

Der Januar

Natürlich muß der Jahresrückblick 2016 mit den Ereignissen der Silvesternacht beginnen. Vergeblich hatte man versucht zu vertuschen. Schon am 2. Januar tauchten erste Berichte von sexuellen Attacken auf deutsche Frauen auf, die außerdem ausgeraubt wurden, und am Tage darauf wurde bekannt, daß es sich um Täter nordafrikanischen Aussehens gehandelt habe. Die Anzahl der Übergriffe schien zuerst noch überschaubar, dann wurde jedoch ein immer weiteres Ausmaß erkennbar, bis schließlich über eintausend Anzeigen erstattet worden waren, wobei sich fast die Hälfte auf sexuelle Attacken bezog. Hinzu kamen Meldungen aus zahlreichen weiteren deutschen Städten, in denen ähnliche Verbrechen durch ähnliche Täter in derselben Nacht begangen worden waren. Nirgends aber wurden die Dimensionen der Domstadt erreicht, so daß die Kölner Silvesternacht als Schandmal weltweit wahrgenommen wurde. Die „New York Times“ titelte: „Germany on the brink“, Deutschland am Rande [des Abgrundes o.ä.] – Um die Öffentlichkeit zu beruhigen, mußte ein Kopf rollen; es handelte sich um den des Kölner Polizeipräsidenten, der am 8. Januar in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde, während Oberbürgermeisterin Reker auf Distanz zur Polizeiführung ging. Sie beteuerte, über die Mitteilungen von Seiten der Polizeiführung hinausgehende Informationen zu besitzen, so daß sie über ein „wesentlich differenzierteres Bild zur Lage am Silvesterabend und zur Herkunft von möglichen Tatverdächtigen“ verfüge. Dies sagte dieselbe, die drei Tage zuvor auf einer Pressekonferenz den Frauen für den nahenden Kölner Karneval empfahl, mehr als eine Armlänge Abstand wozu auch immer zu halten; in einer Art Merkel-Deutsch sagte Reker: „Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft.“ Diesen Beitrag weiterlesen »

Gesegnete Weihnachten!

Jan van Eyck, "Die Madonna des Kanzlers Rolin (1435)"

Jan van Eyck, „Die Madonna des Kanzlers Rolin (1435)“

 Nicht den irdischen Frieden bringt das Christkind, sondern einen höheren, den die Verfolger nicht fassen können und der das Diesseits überstrahlt: „Friede auf Erden, Wohlgefallen den Menschen!“

Aktuelle Notiz (20. Dez. 2016)

Natürlich sind sämtliche Repräsentanten der Politischen Klasse in Deutschland angesichts des Anschlages auf den Berliner Weihnachtsmarkt tief betroffen, erschüttert, entsetzt o.ä. Der Bürgermeister der Stadt will abends an einem gemeinschaftlichen Klagen teilnehmen. – Der Bundespräsident zeigt sich entschlossen: Er will um so unbedingter weitermachen wie bisher; „unser Zusammenhalt wird…stärker, wenn wir angegriffen werden.“ Aber deswegen werden wir nicht etwa beginnen, uns zu wehren, nein: „Wir suchen einander, wir sprechen miteinander, und wir sorgen füreinander.“ Ursache des Anschlags sei der „Terror gegen die Freiheit überall auf der Welt“; nicht das Oberhaupt eines bestimmten Staates scheint zu sprechen, sondern ein sich der Menschheit widmender Therapeut, „über unsere [kaum vorhandenen] Landesgrenzen hinaus“. Diesen Beitrag weiterlesen »

Rückblick auf den hiesigen Maoismus in seinem Zusammenhang (9)

Während sich der undogmatisch-anarchistische Flügel der Achtundsechziger z.Z. der siebziger Jahre in verschiedener Weise um die Zerstörung des Staates bemühte, um kommunistische Verhältnisse entstehen zu lassen, hielt die maoistische Linke theoretisch noch an der Lehre vom Proletariat als dem revolutionären Subjekt fest. – Die KPD/ML fiel vor allem durch ihr Zentralorgan „Roter Morgen“ in der Öffentlichkeit auf; deren Verkäufer unterschieden sich hinsichtlich des Alters und der Kleidung zwar zumeist von den Anbietern des „Wachturm“ der Zeugen Jehovas, doch nur mäßig in der von ihnen erzielten Resonanz. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (1. Dez. 2016)

Die Bewältigung der jeweiligen Gegenwart stellt stets eine – mehr oder minder schwierige – Aufgabe dar. Der einzelne sieht sich herausgefordert, aber auch ganze Gesellschaften. Bestimmte Politiker mögen für charakteristische Lösungsvorschläge stehen, doch gelegentlich gibt es grundlegende Tatsachen, die keiner, der ernstgenommen werden will, ignorieren kann. Gegenwärtig stellt sich die wirtschaftliche Lage und die gesellschaftliche Position allzu vieler Menschen in den USA offensichtlich so unbefriedigend dar, daß sie bei „more of the same“ nicht weiter mitmachen wollen. [Letzter Satz mit drei „so“ umformuliert; 1. Dez.] Diesen Beitrag weiterlesen »