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Artikel-Schlagworte: „Finanzkapitalismus“

Aktuelle Notiz (21. April 2016)

Wie gestern durch das US-Finanzministerium bekannt gegeben wurde, soll das Bild des us-amerikanischen Präsidenten Andrew „Old Hickory“ Jackson auf der Zwanzig-Dollar-Note ab 2020 ersetzt werden durch das der – zumindest außerhalbe der USA – weit weniger bekannten Harriet Tubman. Diese hat allerdings drei Pluspunkte aufzuweisen: schwarz, anti-racistisch, Frauenrechtlerin. Angesichts der Minuspunkte Jacksons, weiß, männlich, Racist, erscheint eine Ersetzung nur allzu folgerichtig; es kommt ein weiterer Malus Jacksons hinzu, auf den am Schluß des Artikels hingewiesen werden soll, weil er eine andere Thematik betrifft, aber gleichfalls von nicht unerheblichem Gewicht ist, wenn auch weniger für die aktuelle Propaganda geeignet. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (9. Juli ’15) – Aktualisierung

Die griechische Politik wird genauso fortgesetzt wie bisher; der einzige Unterschied zwischen 2015 und 2011 besteht darin, daß die Volksabstimmung nun stattgefunden hat, aber offenbar bloß zum Dampfablassen. Danach geht es weiter, als habe sie gar nicht stattgefunden, und das Reden der griechischen Regierung seit Beginn des Jahres erweist sich als hohl; hat sie keine eigene Mehrheit mehr, stimmen eben die Abgeordneten der übrigen Partein für sie. Nicht nur bei uns existiert die Opposition lediglich in Form eines parlamentarischen Narrensaums, der die Ohnmacht des Wahlvolkes nur um so deutlicher erscheinen läßt. Diesen Beitrag weiterlesen »

Gedankensplitter (9. Juli ’15)

Die kürzlich in Griechenland abgehaltene Volksabstimmung über die geforderten Sparauflagen und die Meldung, wonach sich nun auch die Oppositionsparteien hinter die Regierung stellen, bilden gar keine so neue und nicht zu erwartende Entwicklung. Dasselbe bahnte sich bereits 2011 an, wurde aber noch abgewendet. Damals erschien in diesem Blog dazu der kurze Artikel „Bravo, Hellas!“. Die Volksabstimmung wurde 2011 jedoch nicht durchgesetzt; dazu erschien ein weiterer Artikel „Die Reihen schließen sich“, mit dem auf die hiesige Reaktion der Politischen Klasse auf eine im Volk verbreitete oppositionelle Haltung verwiesen wurde; in diesem Artikel wurde allerdings von mir zu sehr auf die aktuelle Situation abgehoben und noch zu wenig erkannt, wie fest die Reihen der Politischen Klasse ohnehin geschlossen sind, wie wenig einander Neoliberale und Neulinke im Grunde widersprechen.

Gedankensplitter (30. Sept.)

Häufig wurde über den „Börsengang“ des chinesischen Unternehmens Alibaba berichtet, aber vergleichsweise selten dabei eine Besonderheit erwähnt, die die Alibaba-Aktie von anderen unterscheidet. Diesen Beitrag weiterlesen »

Der Ochlos

von virOblationis

Die Fertigstellung des Artikels „Die Frankfurter Schule 5: Marcuse“ wird noch etwas Zeit brauchen. Daher zwischendurch etwas anderes. – Ökonomische Globalisierung, Einmischung des Staates in private Belange, das Verlangen bestimmter politischer Kreise nach „Zuwanderung“ aus verschiedenen Teilen der Welt, einst begründet als Gewährung von Asyl für Verfolgte, dann als Notwendigkeit wegen der demographischen Entwicklung und schließlich nur noch dargestellt als nötiger Arbeitskräftezuzug oder als eben hinzunehmende, aus welchen Ursachen auch immer sich vollziehende „Migration“ – all das sind Kennzeichen unserer Gegenwart. Die Tatsachen sind jedem bekannt und unumstritten. Aber wie sieht der Zusammenhang aus, in dem sie stehen? Ist das eine Ursache des andern, gehören alle genannten Tatsachen als Elemente zu einem System, oder sind sie unabhängig voneinander? Wenn man eine Antwort auf diese Frage hätte, wäre es leichter, eine Gegenstrategie zu entwickeln. Diesen Beitrag weiterlesen »

Kurzschluß

von virOblationis

Zwischendurch etwas ganz anderes, einmal nicht „Frankfurter Schule“. – Ein Artikel auf Seit 18 der JF 29 dieses Jahres, ein Auszug aus einem im vergangenen Jahr erschienenen Buch, zeigt beispielhaft, wie zutreffende Beobachtungen angestellt und unzutreffende Schlußfolgerungen daraus gezogen werden können. Diesen Beitrag weiterlesen »

Noch einmal Finanzkapitalismus

von virOblationis

Vergleichsweise geringe Beachtung erlangt in den Medien ein Ereignis, das beispielhaft zeigt, wer die politische Macht eigentlich innehat, plakativ formuliert: wem die politische Klasse dient (und in welchem Zustand sich ihr medialer Anhang befindet).* Der Bundestag hat die Bankenaufsicht der EZB übergeben; zwar wird dies gemeldet, doch selten erwähnt, daß durch die Möglichkeit der Bankenrettung die EZB Zugriff auf 135 Milliarden Euro erhält, die von Deutschland, d.h. seinen Steuerzahlern, aufgebracht werden müssen.

* Wenige Medien berichten darüber. Der Artikel in Handelsblatt und FAZ wurde von Reuters übernommen, wobei man lediglich eine eigene Überschrift davorsetzte, anscheinend ohne sich um weitere Informationen zu bemühen und eigene Reflexionen anzustellen: Darauf weist die wortwörtliche Übereinstimmung des Textes in beiden verschiedenen Zeitungen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Deutschland, die Schuldenstaaten der Euro-Zone und der globale Finanzkapitalismus

von virOblationis

Alles in der sichtbaren Welt ist vergänglich: Der globale Finanzkapitalismus wird wohl am ehesten dadurch an sein Ende gelangen, daß sich weitgehend autarke Großräume ausgliedern und – wie auch immer sie ökonomisch geordnet sind – von den USA unabhängig eigenständige Beziehungen zum Rest der Welt aufbauen. Dies setzt natürlich auch eine so ansehnliche Streitmacht voraus, daß es den USA wenig attraktiv erscheint, sich auf einen Krieg damit einzulassen: Man denke an Rußland oder China; später mögen vielleicht auch Indien und der Iran etc. hinzukommen; Nordkorea bildet als Hälfte eines Landes nur eine Karikatur dieses Modells. Diesen Beitrag weiterlesen »

Oberbau und Unterbau des Finanzkapitalismus in Zeiten wachsender Verschuldung von Staaten

von virOblationis

Im vergangenen Jahr kündigte die EZB an, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Euro-Ländern kaufen zu wollen, nämlich dann, wenn sich nicht mehr genügend Käufer finden und die betreffenden Euro-Staaten dadurch in finanzielle Nöte geraten. Die EZB folgt damit dem Beispiel der FED, die nach wie vor regelmäßig US-Staatsanleihen, also solche in eigener Währung, erwirbt. – Auch die Bank of Japan plant ab 2014 Entsprechendes. Diesen Beitrag weiterlesen »

Das Wesen des Finanzkapitalismus

von virOblationis

Der Philosoph Heraklit schrieb, da er Feuer für den Grundstoff hielt, aus dem alle anderen Elemente (Luft, Wasser, Erde) hervorgehen: „Feuer kann alle [anderen Dinge, aus welchen Elementen auch immer sie bestehen,] ersetzen, und Feuer [wird] von allen [anderen Dingen ersetzt], gleichwie Waren von Gold [ersetzt werden] und Gold von Waren. (Frg. 90)“ Der Austausch von Waren gegen Gold und Gold gegen Waren bildet die Grundlage, auf die die allgemeinere Aussage gegründet ist. – Marx übernahm dies. Die allgemein verbreitete Einsicht, daß Waren gegen Gold bzw. Geld und Geld gegen Waren eingetauscht werden (aus W – G  und G – W entstehender Kreislauf), vertiefte er durch die Einsicht des in beiden enthaltenen Maßes an menschlicher Arbeit. Diese nimmt gewissermaßen den Platz des Feuers bei Heraclit ein. Diesen Beitrag weiterlesen »