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Artikel-Schlagworte: „Türkei“

Aktuelle Notiz: Der „Merkel-Plan“

Die ESI, die Europäische Stabilitätsinitiative, ist eine 1999 in Sarajevo gegründete Denkfabrik, deren Ausrichtung man kennt, wenn man liest, wer sie finanziert, nämlich nur allzu gut bekannte Stiftungen (z.B. die Robert Bosch Stiftung, Soros‘ Open Society Institute, der Rockefeller Brothers Fund, der German Marshall Fund, die Körber Stiftung) und politische Institutionen (die schwedische Regierung, das norwegische Außenministerium, die Europäische Kommission, das Auswärtige Amt etc.). Die ersten Mitglieder der ESI entstammten internationalen Organisationen; inzwischen ist der Österreicher Gerald Knaus Vorsitzender der ESI, der in der Ukraine an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tschernowitz unterrichtete sowie als Gastdozent (Associate Fellow) an der Harvard Kennedy School of Governance und außerdem für internationale Organisationen sowie NGOs tätig war. Diesen Beitrag weiterlesen »

Kranker Mann am Bosporus

von virOblationis

Gegenwärtig ist in unseren Medien immer wieder von einem Korruptionsskandal innerhalb der Türkei die Rede: Es wurden bereits mehrere Minister entlassen; ermittelt wird nämlich gegen deren Söhne. Erdogan, der sich ebenfalls wegen eines seiner Söhne sorgen muß, erklärt das ganze Geschehen zum internationalen Komplott und sucht die Ermittlungen nach Kräften zu behindern. – So stellen es jedenfalls unsere Medien dar. Doch vieles, was nebenher gemeldet wurde oder gemeldet wird, weist darauf hin, daß es sich bei den Vorgängen in der Türkei um Aspekte eines sehr viel komplexeren Problems handelt, von welchem Deutschland sogar unmittelbar betroffen bzw. heimgesucht werden könnte, wenn sich alles so weiter entwickelt wie bisher. Diesen Beitrag weiterlesen »

Vor der Wahl

von virOblationis

Einigermaßen erstaunt hörte ich am vergangenen Freitag im Rundfunk, daß Kanzlerin Merkel, die in Rußland zusammen mit Präsident Putin eine Ausstellung über die Bronzezeit eröffnen wollte, diesen gemeinsamen Auftritt absagte, weil ihr das Grußwort gestrichen worden war, in dem sie auf die deutsche Sicht in der Frage der Beutekunst hatte hinweisen wollen. – Gibt es plötzlich so etwas wie eine Vertretung nationaler Interessen durch die bundesdeutsche Politik? Das wäre doch allzu erstaunlich. Diesen Beitrag weiterlesen »

Geburtenrate der Türkei sinkt unter 2,0

Während Weltbank, UN und die deutsche Stiftung Weltbevölkerung noch ältere Daten mit Geburtenraten von dicht über 2,0 präsentieren, schätzt das CIA World Factbook die TFR (Total Fertility Rate) der Türkei inzwischen auf nur noch 1,89 (siehe hier). Nicht umsonst rief Erdogan im März 2008 die türkischen Staatsbürger dazu auf, mehr Kinder zu bekommen („Weltgebärtag“ der Türkei). Diesen Beitrag weiterlesen »

„Wenn man die Pulsadern der Deutschen aufschneidet, fließt braunes Blut heraus“

Man solle sich nicht auf die Deutschen verlassen, denn für Deutsche seien Türken ohnehin alle gleich. Wenn die Deutschen könnten, würden sie die Türken durch eine Tätowierung kennzeichnen und ihnen das Gleiche antun, was sie während der Nazizeit getan haben. Die Türkei sei die einzige Schutzmacht, die die Türken schützen würde, zitierte die „Initiative  Mor Gabriel“ „– ein Zusammenschluss von Verbänden türkischstämmiger Minderheiten – den türkischen Generalkonsul Hakan Kivanc.

Die Berichterstattung der Medien in Deutschland darüber ist moderat  und überschaubar – die 29 Artikel  üben sich in bemühter  Neutralität, die man in anderen Verdachts-Fällen rassistischer Äußerungen so auch gerne einmal lesen würde. Kivanc hat die Aussagen zurückgewiesen. Sie seien „tendenziös“ und von „bestimmten Kreisen“ lanciert, „deren negative Haltung gegenüber der Türkei wohlbekannt ist“. Übersetzt: Die türkischen Minderheiten lügen. Die „Initiative Mor Gabriel“ bleibt bei ihrer Darstellung.  Sechs Zeugen könnten den Sachverhalt notfalls unter Eid bestätigen.

Einige der Medienvertreter geben sich überrascht bis ungläubig. Warum? Der Deutsche, der nicht in einer abgeschirmten Polit-oder Medienwelt lebt, ist nicht überrascht. Dass, was der türkische Konsul da hinter verschlossener Tür abgelassen hat, sind Standardsprüche in fast jeder Auseinandersetzung zwischen Deutschen und Türken. Egal ob Schule, Arbeitsplatz oder Alltag, rassistische Nazianwürfe  sind  immer dabei. Fragt mal Polizisten, Lehrer, Verkäufer oder Krankenhauspersonal. Oder die deutschen Jugendlichen und Kinder.

Neues von Mor Gabriel

Wir berichteten schon auf dem alten DK: Das uralte syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel soll aufgelöst werden. Die dritte Verhandlung – eine war im Dezember, eine im Januar – ist jetzt erneut vertagt worden.

Hintergrund:

Die drei umliegenden Ortschaften Yayvantepe, Eglence und Candarli machen dem Kloster sein Land streitig, ziehen die seit vielen Jahrhunderten anerkannten Grenzen in Zweifel. Die Dörfer reklamieren die Flächen als Weideland. Weiteres Klosterland hat der Staat als „Wald“ deklariert. Das bedeutet Enteignung. Und eine neue Klage ist hinzugekommen: Die Staatskasse Midyat beansprucht weitere zwölf Parzellen Klosterland – acht davon innerhalb der Mauern der Abtei. Diesen Beitrag weiterlesen »

Inszenierungen ?

Nach seinem hitzigen Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos und seiner harschen Kritik an Israel wurde der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in der Türkei wie ein Held empfangen.

Erdogans Wahlkampftaktik scheint glänzend zu funktionieren. Ich wäre nicht überrascht, wenn es zwischen den  Regierungschefs/Politikern  intern  abgesprochene „Stillhalteabkommen“ gibt [„heute beschimpfst du mich, morgen ich dich“], damit jeder seinen eigenen „Urnenpöbel“ entsprechend bedienen kann.

Erdogans Wahltaktik

 

Die türkische Regierung, traditionell ein Freund Israels, offiziell Vermittler zwischen Damaskus und Tel Aviv, kritisierte Israel scharf im Gaza-Konflikt: Israel werde ein Fluch Gottes heimsuchen, Allah das Land bestrafen, der Judenstaat  sich selbst zerstören uswusw.

Warum Erdogan die Beziehung zu Israel auf’s Spiel setzt erklärt WeltOnline.: Wahlen im März, wo er sein islamisches Wählerklientel bedienen muss, will er die Stimmen, Erdöl und Erdgas vom Iran –  und außerdem verletzte Eitelkeit. Erdogan wurde von Israel  in den Angriff nicht eingeweiht, obwohl er kurz vorher anfragte, ob was im Busche sei. Diesen Beitrag weiterlesen »

Erdogans Energiekarte

Tobias und MoMo posteten im Kommentarbereich zwei Links. Erdogan weilt in Brüssel – es geht um den Türkei-Beitritt zur EU postet MoMo, und Tobias weist darauf hin, dass Erdogan die Nabucco-Pipeline als „Argument“ einsetzt um die Verhandlungen in seinem Sinn zu beeinflussen. Heißt: Er spielt die „Energiekarte“. Und das zu einem Zeitpunkt, wo das Ding noch gar nicht gebaut ist, wie VirOblationis richtig feststellt. Diesen Beitrag weiterlesen »